Warum nicht auch zu Ostern?


Vor Weihnachten haben wir alles darangesetzt, um eine direkte Festes- und Kaufstimmung hervorzurufen. Wir haben Schaufenster und Laden geschmückt und waren bemüht, durch hundert Mittel alle Kunden und Vorübergehenden daran zu erinnern, das Fest naht, kauft Geschenke.
Die Kaufleute selbst haben so dazu beigetragen, dal? Leben und Bewegung und Kauflust entstand. Warum sollten wir jetzt nicht wieder alles tun, um dem Publikum einzuprägen:
Der Frühling kommt, kauft Ostergeschenke!
Genau so, wie wir schon möglichst frühzeitig bemüht waren, durch Fenster und Laden eine Weihnachtsfeststim
mung hervor
zurufen, genau so sollten wir jetzt recht kräftig an den Früh
ling und an Ostern erinnern.EinigeAnregungen und Bilder hierzu haben wir ja
auch schon in unserem vorigen Hefte gebracht, einige andere bringen wir heute.
Wir müssen es dem Publikum suggerieren, daß Ostern wieder eine Gelegenheit ist, andere durch Geschenke zu erfreuen, indem wir die frohe Frühlingsstimmung noch zu steigern suchen.
Wir müssen nachdenken, wie wir das, womit wir zu Weihnachten Erfolg hatten, sinngemäß für das Ostergeschäft abändern und anwenden könnten.
Mit Geschenkgutscheinen gelang es zu Weihnachten vielen Kaufleuten, eine gewisse Belebung des Geschäftes in
Gegenständen zu erreichen, die zwar gern geschenkt, aber vom Empfänger am liebsten selbst ausgewählt werden. Diese Erfahrung soll sich der Kaufmann auch zu Ostern zunutze machen und
„den Geschenkartikel im Osterei“
anbieten. Das heißt, er verkauft bei, Waren, die der Schenkende nicht selbst einkaufen will, eine hübsche Geschenkpackung, die einen Gutschein über einen zu liefernden Ge
genstand, etwa ein Paar Schuhe, ein Parfüm, eine Krawatte, ein Grammophon usw., enthält. Die Werbung für diesen Gedanken drückt vor allem das Schaufenster aus. Man be
sorgt sich ein großes Osterei, oder fertigt selbst eines an. Das Ei öffnet man im Fenster halb, legt einen passenden Gegenstand hinein und ein Werbeschild sagt dazu:
Kunden immer großen Anklang. Der tüchtige Kaufmann wird auch geringwertigere Gegenstände, die Geschenke werden sollen, nicht einfach einwickeln, sondern in ein Kästchen legen und mit frühlingsmäßigem Schmuckpapier umspannen. Oder er wird, um österliche Stimmung zu er
zeugen, ein paar Weidenkätzchen oder künstliches Grün mit blauem Bändchen darauf binden. Das kostet um eine Kleinigkeit mehr, bringt aber auch mehr Umsatz, besonders dann, wenn man solche Kästchen am Verkaufstisch ausstellt und anbietet. Der Kunde freut sich, die kleine Ausstattung, die ein Geschenk erst zum Geschenk macht, von sachkun
diger Hand zu bekommen, und erinnert sich beim nächsten Bedarf gern des aufmerksamen Geschäftes.
Viele Lieferanten stellten zu Weihnachten hübsche Geschenkpackungen zur Verfügung. Sie sollten auch zu Ostern zu haben sein. Mancher Kunde, der nur ein oder zwei Stück
einer Ware nehmen wollte, wird eine schöne Packung zu drei Stück nehmen, wenn man ihm die hübsche Aufmachung zeigt. Man sollte jeden in der Osterzeit kaufenden Kunden fragen: „Soll der Gegenstand ein Osterge
schenk werden?“ und ihm die hübschen Geschenkpackungen zeigen. Dieses Angebot wird in vielen Fällen zum Verkauf führen!
Duftende Ostergeschenke.
Wie immer, ist es auch jetzt wichtig, sich aus der Zahl der anderen Geschäfte abzuheben, um besondere Wirkun
gen zu erzielen. Dazu muß man einen ungewöhnlichen Zug in den Verkauf bringen. Das können wir, wenn wir darüber nachdenken. Manche Geschäfte z. B. können im Vordergrund der an gebotenen Waren
„Duftende Ostergeschenke“
stehen haben, also eine Anzahl Geschenkpackungen schaffen, die irgend etwas Duftendes enthalten. Für die Damen
haben wir darin ja eine sehr große Auswahl, aber auch für Herren eignen sich bestimmte Waren dafür, so z. B. Schokoladen, Parfüms, Seifen, Lederwaren und dergleichen.
Bei der Ausstellung solcher Geschenkpackungen im Schaufenster sagen wir:
Freudige Leistung.
Es gibt angenehme und weniger angenehme Arbeiten in jedem Beruf und in jedem Geschäft. Die angenehmen Arbeiten erledigt man leicht und guter Dinge und, wenn es an die unangenehmen geht, dann drückt man sich gern, schiebt sie auf die lange Bank oder erledigt sie mißmutig, mit dem einzigen Erfolg, daß man nicht
rechtzeitig fertig wird und daß die Arbeit, die wir als unangenehm empfinden, wenig sorgfältig ausgeführt wird.
Viel besser ist es darum, die unangenehme Arbeit in erster Linie zu verrichten, sich zu einer gewissen Freude an der Arbeit zu zwingen und sie guten Mutes zu Ende zu bringen. Auf diese Weise wird dann auch die unan
genehme Arbeit allmählich und fast unmerklich zur angenehmen. Dieses Rezept sollte jeder einmal ausprobieren.
„Schenken Sie einen Gegenstand im Osterei — Auch ein Gutschein wird bei Ihren Angehörigen
oder Bekannten Freude machen!“
Man kann sich aber auch auf einige kleine Ostereier beschränken, in denen ausgefüllte Gutscheine liegen, oder eine ähnliche Schaustellung. Auch die Preise muß man dabei nennen,
„Soll der Gegenstand ein Ostergeschenk werden?“
Geschmackvoll verpackte Geschenkartikel finden bei den
Alle Kraft des Menschen wird erworben durch Kampf mit sich selbst.
„OSTERN...
der erste Frühlingsduft umschmeichelt Sie und kann auch in Ihren Geschenken Wunder wirken. Schenken Sie eine Ahnung des Frühlings, und machen Sie Freude mit diesen Gaben!“
Als besonderen Blickfang malen oder kleben wir auf die Schaufensterscheibe mit bunten Blumen und Buchstaben ein wirkungsvolles Schlagwort, z. B. „Geschenke, die der Nase schmeicheln!“ oder
„Der Duft des Frühlings liegt in diesen Waren!“
Auch frühlingsmäßige Dekorationspapiere und ein Strauß bunter Blumen im Schaufenster tragen dazu bei, ein Schaufenster anziehend zu gestalten.