Die Wochenend-Ecke.


Wenn der Lenz mit Blütenpracht und Sonnenglanz seinen Einzug hält, dann tritt auch wieder die Wochenendbewegung, die während der Wintermonate nur auf den Wintersport
beschränkt war, in ihre Rechte. Die Sehn
sucht, nach einer grauen Arbeitswoche ins Grüne zu wan
dern und aus dem ewigen Zauberlande der Natur Kraft und Freude für neues Schaffen zu schöpfen, ist in unserer Zeit mit ihrem harten Daseinskampf und hohen Anforderungen an die Leistungsfähigkeit des einzelnen etwas Selbstver
ständliches geworden. Es sind nur mehr sehr wenige, die diesem Rufe nicht folgen.
Der rührige Kaufmann nützt diese Tatsache. Für die Fahrt ins Wochenende, mag sie nun in die allernächste Umgebung führen oder mit der Bahn, oder dem Kraftwagen weitere Ziele haben, bedarf es immer wieder Anschaffungen aller Art. Fast jede Branche kann dazu ihren Teil beisteuern und es kommt hier oft nur auf den Erfindungsgeist an, ein
zelne Angebote in den Vordergrund zu stellen, um eine Umsatzerhöhung daraus zu erzielen.
So wird es sich als vorteilhaft erweisen, entweder- in einem Teil des Schaufensters oder, wenn dies aus Raumbeschränkung nicht möglich sein sollte, im Laden selbst eine ständige „Wochenendecke“ einzurichten.
Sinngemäß wird ein Vorschlag für den Wochenendausflug mit Abfahrts- und Ankunftszeiten der Verkehrsmittel, Geh
zeiten, Wegbezeichnungen, nach Möglichkeit mit Bildern
und Karten ergänzt, als Blickfang meiste Aufmerksamkeit erregen.
In diesem Rahmen lassen sich dann geschickt einige Angebote einflechten, die so gewissermaßen schon in Gedanken verwendet werden und deren Kauf gerne in Erwägung gezogen wird und also erhöhten Kaufreiz bieten.
Man sollte aber auch nicht die Mühe scheuen, jede Woche die Sonderecke einer Neugestaltung zu unterziehen, denn so kann man es viel leichter erreichen, das Interesse der
Kunden wachzuhalten und sie dauernd für die Sondereinrichtung zu gewinnen.
In den meisten Fällen wird auch eine Verkehrsunternehmung oder ein Verkehrsbüro gerne bereit sein, sich an der Wochenendecke durch Beistellung von Fahrplänen, Landschaftsprospekten und dergleichen zu beteiligen.
Vielleicht hier noch einige praktische Vorschläge:
. . . und Sonntag ins GRÜNE!
nach: Grüntal.
Es folgen Angabe der Abfahrts- und Ankunftszeiten, Wegmarkierung, eventuell Bilder
. . . aber natürlich nicht ohne den neuen Wettermantel
von
Mayer
Am Waldesrand von Bambach
nach dreistündiger Wanderung durch das idyllische Fichtental Blauheim (es folgt die Beschreibung der Reise
route mit Angabe der Verkehrsmittel)
lagert sich’s herrlich
auf unseren neuen Ausflugsdecken. Ware mit Preisangebot
Zur Baumblüte
nach Maienkirchen!
Die ganze wunderbare Zauberkraft der Natur enthüllt sich dem Wanderer und flößt ihren köstlichen Balsam aus Blütenduft, Sonnenschein und blauem Himmel in seine alltagsmüde Seele. Abfahrt:................... Rückfahrt:...................
UND DAMIT SIE’S AUF DER FAHRT GANZ BEQUEM HABEN — unsere praktischen Weekendneuheiten:
Angebote
Auch im Einvernehmen mit der Verwaltung eines Ausflugsortes, eines Hotels oder Restaurants kann man eine solche Werbung durchführen, die ja die Drucksorten gerne beistellen werden.


Begrüßen Sie Ihre Kunden mit dem Namen.


Sie schütteln den Kopf. Wollen Sie gar behaupten, daß es unmöglich sei, den Namen des Kunden zu erfahren? Selbstverständlich sollen Sie nicht von jedem einzelnen Laden
besucher den Namen zu erfahren trachten. Das würde zu weit führen, hätte auch werbetechnisch keinen Sinn. Hier muß das Fingerspitzengefühl entscheiden, von welchem Käufer Sic sich etwas für die Zukunft versprechen.
Von diesen Käufer wollen Sie möglichst unauffällig den Namen erfahren. Das ist bestimmt nicht ganz leicht, ich gebe es zu, denn jeder Käufer hat bei einer direkten Anfrage das Gefühl, daß er nun in den nächsten Tagen wahrscheinlich von Ihnen mit einer Flut von Werbedrucksachen lisw. über
schwemmt wird. Es gibt aber die Möglichkeit, den Namen dadurch zu erfahren, daß mau um die Anschrift bittet, um dem Käufer ein Sonderangebot mitteilen zu können oder ihn vom Eintreffen einer Sendung, die aus irgendwelchen Gründen etwas Besonderes durstellt, benachrichtigen zu können.
Wichtig ist, daß man das Besondere des Angebots gut begründet, um so jede Gefahr auszuschließen, daß der Kunde hinter dem Angebot nur einen Reklametrick vermutet. Ganz abgesehen davon, daß derart
gewonnene Kundennamen und -anschriften unschätzbare Dienste für eine unmittelbare Absatzsteigerung liefern, wird anderseits beim Kunden jede persönliche Anrede, sei es direkt oder in einem Werbebrief — vorausgesetzt natür
lich, daß es mit Takt geschieht —, angenehme Empfindungen
auslösen, er wird sich geschmeichelt fühlen. Das Erwecken von Wohlwollen ist aber bereits ein wichtiger Schritt auf dem Wege zur Stammkundschaft.
Aus dieser Erwägung heraus scheuen Sie keine Mühe, von jenen Käufern, die Ihnen wichtig erscheinen, die genaue Anschrift zu erfahren, und prägen Sie sich den Namen irgendwie ein, so daß Sie ihn bei einem erneuten Kundenbesuch durch die Namensanrede begrüßen können. Der Kunde hat dann das Gefühl, hier bin ich geschätzt. Begrüßen Sie also in Zukunft Ihre Kunden mit dem Namen.
Wer Mücken zu verkaufen hat, soll keine
Elefanten daraus machen.