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MIT DEN KUNDEN.


Besonders in mittleren und größeren Geschäften kann sich der Inhaber nicht immer mit der nötigen Intensität seinen Kunden widmen, als er es gern möchte. Denn er muß den Einkauf leiten, muß die Reisenden und Vertreter empfangen, sich um die Buchhaltung bekümmern, die Dekoration und Werbung überwachen, kurzum, er hat genug zu tun, um die dringendsten Arbeiten zu erledigen. Und trotz
dem wünschen die Kunden oft genug zu sehen, daß sich auch der Chef um sie kümmert und ihnen sein Interesse widmet, und sie nicht einfach wie eine „Nummer“ abgefertigt werden. Man muß also nach Mitteln suchen, damit ein Kontakt mit den Kunden sowohl entsteht als auch bleibt.
Um dieses zu erreichen, gibt es die verschiedensten Mittel und Wege. Ehe einige davon genannt werden, sei erst einmal darauf aufmerksam gemacht, daß es unbedingt ratsam ist, daß der Chef es möglich macht, die Kunden zu empfangen oder zu bedienen. Dieses wird sich dann ermöglichen lassen, wenn der Chef sich ein bestimmtes Arbeitsprogramm, einen Stundenplan, macht, in dem eine gewisse Zeit für den Aufenthalt im Laden cingeteilt ist.
Der neue Kunde wird begrüßt.
Aber es wird auch manche neue Kunden geben, die der Inhaber nicht persönlich begrüßen kann. Hier sollte er zu dem Brief greifen und dem Kunden auf diesem Wege zum Ausdruck bringen, wie sehr er sich über den neuen Kunden gefreut hat. Der Kunde wird hierdurch ebenfalls eine gewisse Freude und Genugtuung empfinden und gern wieder in das Geschäft zurückkehren, zumal er dann den Eindruck emp
fängt, nicht mehr als Fremder aufgenommen zu werden. Nachdem man also den Namen und die genaue Adresse des Kunden festgestellt hat, wird man ihm etwa folgenden Brief senden:
„Sehr geehrter Herr (Frau)... !
Zum erstenmal erscheint Ihr Name in meiner Kundenliste. Ich begrüße Sie recht herzlich als meinen neuen Kunden und hoffe, daß Sie nicht nur der kürzliehe Einkauf in meinem Hause voll und ganz befriedigt hat, sondern daß Sie auch in Zukunft recht häufig Ihre Einkäufe bei mir tätigen und immer zufriedengestellt sein werden.
Mein geschultes Personal wird alles daransetzen, Sie in jeder Weise zufriedenzustellen. Sollten Sie jedoch besondere Wünsche haben, so stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung.
Bedienung und Abfertigung der Kunden durch das Personal und durch das gute Personengedächt
nis. Es ist bekannt und jeden Tag in der Praxis zu beobachten, daß manche Kunden im Geschäft lieber warten, bis „ihr“
Verkäufer frei ist, der alle ihre Wünsche kennt, als sich von anderen Verkäufern bedienen zu lassen. Diese vollendeten
Verkäufer oder Verkäuferinnen erkennen ihre Kunden sofort wieder, reden sie mit ihrem Titel und Namen an, wissen ganz genau, was die Kunden das letztemal gekauft hatten und welche Bedingungen hinsichtlich Art, Qualität und Preis sie an die Waren stellen. Zwischen solchen Verkäufern und den Kunden ist der Kontakt naturgemäß sehr schnell hergestellt, und er wird auch dauernd bleiben. Daher sind das beste Mittel, um eine enge Verbindung mit den Kunden zu er
halten, natürlich die eben angedeuteten Eigenschaften. Dann werden die Kunden schon von selbst nach dem Namen des Verkaufspersonals fragen, das sie bedient.
Um aber den Kunden, auch ohne daß sie nach dem Namen der Bedienung fragen, den Namen bekanntzugeben, wird man den Namen des Verkäufers oder der Verkäuferin auf den Kassenzettel schreiben lassen (aber deutlich). Noch besser wird es sein, ihn aufzustempeln, dann ist er besser zu lesen. Man kann aber auch den Kunden Karten mitgeben
— und dieses wird in den verschiedenen Geschäften bereits mit großem Erfolg gemacht — auf denen folgender Text aufgedruckt ist:
Ich hatte das große Vergnügen, Sie heute zu bedienen. Es würde mir eine besondere Freude be
reiten, wenn Sie sich bei Ihrem nächsten Einkauf auch wieder an mich wenden würden.
Name des Verkäufers (mittels Handschrift). Genaue Adresse der Firma, Telephonnummer, möglichst auch Angabe, auf welchem Haus
apparat der Verkäufer zu erreichen ist.
Mit vorzüglicher Hochachtung!“
(Eigenhändige handschriftliche
Unterschrift des Chefs.)
Diese Briefe sollten nicht etwa mittels Vervielfältigung hergestellt werden, sondern man sollte jeden Brief für sich mit
der Maschine schreiben. Es ist ferner sehr ratsam, nicht etwa einen Firmenbogen zu verwenden, vielmehr das Privatbrief
papier des Chefs. Das macht einen guten Eindruck. Es soll auch die Unterschrift handschriftlich erfolgen, wie schon oben erwähnt, und keinesfalls mittels des noch so guten und täuschend nachgcmachten Fuksimilesteinpels.
Im übrigen ist es sehr zweckmäßig, im Laden selbst Plakate anzubringen (eventuell nur an der Kasse), daß der Chef jederzeit für die Kunden persönlich zu sprechen ist. Manche Firmen bringen einen derartigen Vermerk auch auf der Rückseite der Kassenzettel an.
Personal und Kunden.
Wie kann man nun den Kontakt zwischen dem Verkaufspersonal und den Kunden festigen? In erster Linie durch gute
Diese Karten sollten auf farbigem Papier hergestellt sein, und können den Paketen der Kunden beigepackt, eventuell auch den Kunden von dem Verkäufer überreicht werden.
Man kann diese „Bekanntschaft“ noch weiter ausbauen, insofern nämlich, als die Verkäufer, die den Kunden nun bekannt sind, diese anrufen, sobald irgendwelche neue Waren hereingekommen sind oder die Firma mit besonders günstigen
Angeboten herauskommt. Vielleicht wendet man sogar eine Postkarte an, die natürlich vom Verkäufer mit der Hand geschrieben sein muß und über die sich die Kunden gewiß
freuen werden, so daß sie in den Laden kommen, um sich die besonderen Angebote anzusehen.
Und wenn die Kundin nicht
wiederkommt?
Schließlich kann man diesen auf verschiedene Weise erzielten Kon
takt auch dann bestens ausnutzen, wenn eine Kundin ausbleibt. Man wird dann alles daransetzen, um sie wieder zurückzugewinnen. Dann schreibt man etwa folgend ermaßen :