VERKAUFS


GUTE GESCHÄFTS-IDEEN Begründer: Komm.-Rat H. SCHWARZ


JOURNAL




SCHAUFENSTER - REKLAME


Herausgeber: ALBERT WALTER


39. JahrgangAugust 1937Heft 8




Die Verwendung unserer Anregungen, Bild-Vorlagen, Werbetafeln und sonstigen Ideen und Vorschläge ist nur unseren Abonnenten und nur für eigene Zwecke gestattet. Freundlichkeit


Freundlichkeit, die aus dem Herzen kommt, wirkt erfrischend wie Morgentau, der die verschmachtenden Blu
men zu neuem Leben weckt. Ein freundlicher Blick, ein gutes Wort bringt dem Menschen, der schweres Leid durchzumachen hat oder an der Gleichgültigkeit seiner Umgebung fast verzweifelt, neue Lebensfreude. Und wie dei
Sonnenstrahl der Blume neue Lebenskraft schenkt, stärkt auch ein frohes Gesicht, ein warmes Auge den unter einem harten Schicksal leidenden Menschen.


Diese Freundlichkeit ist nicht zu verwechseln mit dem ölig-freundlichen, in gleichmäßigen Falten erstarrten Ge




sichtsausdruck, den jene Menschen so gerne annehmen, die allem Widerwärtigen aus dem Wege gehen oder die über


haupt nichts Fremdes an sich herankommen lassen wollen. Freundlichkeit, die zum Herzen sprechen soll, muß aus del Tiefe des Gemüts kommen. Freude machen und anderen
l reude schenken können nur Menschen, die selber eine Freude daran haben, anderen Gutes zuI tun, jung ge
bliebene Menschen, die sich mit anderen im Glück freuen können und in schweren Stunden gern ihr Leid mittragen wollen.
Wer tagtäglich mitten im Lebenskampf steht und vielleicht acht oder neun Stunden täglich anspruchsvolle Kun
den zufriedenstellen soll, oder in Ruhe und Freundlichkeit mit solchen Menschen verkehren muß, die sich nie die Mühe machten, darüber nachzudenken, ob eine Verkäuferin oder ein Maschinenarbeiter sozusagen auch ein Mensch wäre, solche Menschen freuen sich besonders über ein freundliches Wort, einen warmen Blick, ein mitfühlendes Herz.


Zeitvergeudung aus Höflichkeit.


Der Kassierer einer Bank klagt einem Freunde sein Leid. „Du glaubst gar nicht, wieviel Zeit verlorengeht, weil
mancher Kunde die Bank mit einem Unterhaltungszimmer verwechselt. Man darf nicht unhöflich sein und muß so tun, als ob ein Kassierer zu nichts anderem da wäre, als mit der Kundschaft Plauderstündchen abzuhalten. Ich möchte wohl wiissen, was ein Postbeamter dazu sagen
würde, wenn die Leute vor dem Schalter Privatgespräche mit ihm anfangen wollten!
Für den eiligen Herrn, der von seinem Büro nach Hause strebt, ist es eine Geduldsprobe, wenn er unterwegs von
einem Bekannten angehalten wird. Aus Höflichkeit sieht er sich gezwungen, Rede und Antwort zu stehen, während zu Hause sein Essen kalt wird und von seiner karg be
messenen Freizeit eine halbe Stund« verlorengeht. Der Bekannte hat vielleicht schon gegessen, hat vielleicht nichts zu tun und fragt nicht danach, ob dem andern sein Unterhaltungsbedürfnis zupaß kommt.
Jeder Besitzer eines Fernsprechers kann ein Liedchen davon singen, wieviel Zeit ihn Höflichkeit und Rücksichtnahme kosten. Gerade wenn man fortgehen will, meldet


sich das Telephon und Tante Berta wünscht eine Familienneuigkeit mitzuteilen. Die Familienneuigkeit ist zwar belanglos, wird aber dafür um so breiter von Tante Berta


ausgewalzt. Verzweifelt sieht der Hörer am anderen Ende der Leitung auf seine Uhr, ohne zu wagen, den Redefluß
Tante Bertas zu unterbrechen, die kein Verständnis dafür aufbringt, daß stundenlange Telephongespräche nicht jedermanns Sache sind.
Manche wertvolle Stunde geht verloren, weil wir uns aus Höflichkeit verpflichtet fühlen, sie anderen Leuten zu opfern, die mit ihrer eigenen Zeit nichts anzufangen
wissen. Das ist eine Rücksichtnahme, die zu beanspruchen niemand das Recht hat. Solchen Verschwendern auf unsere Kosten gebührt ein freundlicher, aber entschiedener Hin
weis, daß wir gerade eben etwas Wichtigeres zu tun haben, als mit ihnen zu plaudern, ihnen aber dafür zu gegebener Gelegenheit gern zur Verfügung stehen.


Kann der Geschäftsmann etwas von einem Sportsmann lernen?


Viele werden verwundert den Kopf schütteln und sagen: „Das sind doch zwei ganz verschiedene Welten.“ O nein, ein tüchtiger Sportsmann kann auch ein tüchtiger Ge
schäftsmann sein. Aber hiervon abgesehen, etwas kann der Geschäftsmann, der kein Sportsmann ist, von diesem lernen, und zwar zu seinem Vorteil. Steht der Sportsmann
vor einem Entscheidungskampf, so kann man beobachten, wie er sich kurz vorher konzentriert, sich sammelt. Es ist oft nur eine Minnie, die letzte vor Beginn des Starts. Und
so sollte es der Geschäftsmann machen vor dem Abschluß wichtiger Geschäfte oder ausschlaggebender Entschlüsse.
Diese eine Minute der Sammlung hat schon manchen vor vielen Tagen des Ärgers oder vor großen Verlusten be
wahrt. Es gibt im Volksmund eine Redensart, die eigentlich dasselbe sagt, nämlich, ich will erst einmal darüber schlafen. — Auch die Zähigkeit und Ausdauer eines Sportsmanns ist beispielgebend. Auch beim Versagen nicht nach


geben, immer wieder anfangen und ausprobieren wird auch dem Mann im Geschäftsleben Erfolg bringen.


Tritt hervor ans Licht des Tages, Wag’ es,


Zeige, wer du bist!




Tief im Schatten sieht dich keiner. Einer,




Der ein Ganzer ist,




Scheut der Menge Urteil nicht. Komm’ ans Licht!




Waq es!