Du schädigst dich selbst, wenn du


1. die Leistungen anderer herabwürdigst;
2. immer der letzte zur Arbeit und der erste zum
Vergnügen bist;
3. Vertrauen beanspruchst, aber Verantwortung
scheust;
4. zehn Personen in derselben Sache um Rat fragst; 5. Gleich beim ersten Fehlschlag an dem Erfolg
zweifelst;
6. Bitten in klagendem Ton vorbringst; dir ein
bildest, du seist unersetzlich;
?. dich überall in lästiger Weise aufdrängst.
warte nicht erst, bis der Schaden größer oder gar „unheilbar“ geworden ist. — Bist du jemandem einen Besuch schuldig, der dir unangenehm ist, so denke nicht: „Es hat damit noch lange Zeit“ — du ziehst dir sonst leicht Ubelwollen oder gar Feindschaft zu. — Amtliche Geschäfte, die dir langweilig oder schwierig erscheinen, verschleppe nicht bis zum letzten Augenblick; es könnte dir leicht etwas in die Quere kommen und die rechtzeitige Erledigung unmög
lich machen. — Überhaupt greife alle, auch nicht zusagende Arbeiten mutig und freudig an; um so größer wird nachher die innere Befriedigung sein!


Hilf dir selbst!


Als Carnegie 17 Jahre alt war, brachte er sich selbst das Telegraphieren bei. Eines Tages, während die Telegraphisten abwesend waren, kam eine wichtige Meldung. Carnegie sprang — gegen die Vorschriften — an den Aufnahmeapparat, nahm die Meldung entgegen - und wurde sofort zum Telegraphisten befördert.
Einige Jahre später klärte er — wieder gegen die bestehenden Vorschriften einspringend — einen Eisenbahnunfall auf und wurde daraufhin Sekretär des Eisenbahndirektors.
Immer wur er bereit, einzuspringen, wenn es not tat, ohne viel nach bestehenden „Vorschriften“ zu fragen. Ein reizen
des Beispiel seiner Unbekümmertheit gab er gelegentlich des Besuches des Prinzen von Wales in Pittsburg. Unbefan
gen trat der junge Carnegie auf den Prinzen zu und fragte ihn: „Möchten Sie gern einmal auf der Lokomotive fahren?“ Der Prinz schlug ein und so machte der zukünftige Stahl
könig bereits als Lokomotivführer die Bekanntschaft des künftigen Königs von England.
„Sei wach! Sei stets bereit zuzupacken! Sei immer geneigt, mehr zu arbeiten, mehr zu leisten! Sei nie zufrieden mit dir!“ Das war Carnegies Motto. Es stand nicht nur aut dem Papier. Seiner Befolgung dankte er es, daß er der reichste Mann seiner Zeit wurde. Und diesem Motto blieb später auch der Menschenfreund Carnegie treu. Er
hat Millionen geholfen, aber immer nur solchen Menschen, die sich selbst zu helfen versuchten. K.


Besserwisser.


Es gibt Menschen, die immer alles besser wissen wollen als andere, ja manche sind so eingebildet von sich, daß sie sich alle Ratschläge von anderen verbitten mit der Begrün
dung, sie wüßten schon selbst, was sie zu tun hätten. Diese Leute machen sich nicht nur bei allen unbeliebt und mit der Zeit ganz unmöglich, sie begeben sich auch des großen Vor
teiles, etwas- zü erlernen. Denn niemand ist so gescheit und allwissend, daß er nicht noch immer etwas lernen könnte. Andere Meinungen zu hören und dus, was man selbst denkt,
von einer anderen Seite beleuchtet zu sehen, so daß man die eigene Meinung verbessern kann, ist an sich schon sehr wertvoll. Aber wieviel Neues, ganz Unbekanntes bekommt -man zu hören, wenn man andere gern hört. Besonders Unter
gebenen gegenüber glaubt mancher, sich etwas zu vergeben, wenn er dessen Meinung und Rat anhören würde. Das ist aber grundfalsch. Jedes Menschen Ansicht soll man ruhig anhören und erst recht die eines Angestellten, der aus Eifer Vorschläge für die bessere Ausführung einer geschäftlichen Angelegenheit oder neue Gedanken vorbringt. Man wird nicht nur Vorteile für sich daraus ziehen können, man wird auch den Eifer des Angestellten heben, wenn man auf ihn eingeht. Darum merke man: Von allen, auch von Jüngeren und Untergebenen, kann man lernen und durch Besserwissenwollen verscherzt man sich nicht nur gute Ratschläge, sondern auch alle Sympathien.


Der Sündenbock.


Es gibt Menschen, die bei jedem Fehler oder Mißerfolg einen Sündenbock haben müssen. Der erste Ärger über die Enttäuschung entlädt sich dann oft genug über einen an der Sache Unschuldigen. Warum nimmt man denn jeglichen Er
folg als wohlberechtigtes eigenes Verdienst in Anspruch und schiebt nur, wenn die Sache schief geht, die Schuld anderen zu? Da wird wieder einmal ungerechtfertigterweise mil zweierlei Maß gemessen. Ungerecht sein ist stets ein Zeichen von irgendeinem moralischen Manko. Entweder fehlt es an Weitblick oder an Klugheit, oder an gutem Willen — kurz an irgend etwas, was reife Menschen gegenseitig vonein
ander zu erwarten berechtigt sind. Man lasse sich doch also nicht hinreißen, immer anderen zuzurufen: „Du bist schuld“, ehe man ernsthaft mit sich zu Rate ging, wie weit man selbst schuld hat. Dann würde so mancher häßliche Vorwurf unterbleiben, so mancher unerquickliche Streit vermieden werden.


„Es geht nicht!“


Leute, die leicht sagen: „Es geht nicht!“, kommen nicht weiter in der Welt. In der Regel geht es nämlich doch bei gutem Willen und einiger Energie, Und alle diejenigen Men
schen, die große Erfolge im Leben hatten, hatten si,e nur deshalb, weil sie sich so lange mit einer Sache abmühten, von der die meisten Menschen sagten und glaubten: es geht
nicht. Wenn Zeppelin auch solch ein „Es-geht-nicht“-Mensch gewesen wäre, hätten wir heute noch kein lenkbares Luft
schiff. Und wie in diesem Falle eine große Errungenschaft durch die Besiegung des „Es geht nicht!“ erfolgte, so können im täglichen Leben, im Geschäft und überall viele Schwie
rigkeiten überwunden werden, wenn man anstatt lange zu sagen: „Es geht nicht!“, sich schnell die Frage vorlegt: Wie mache ich’s, daß es doch geht? Wie oft sagen Llandwerker, denen man Aufträge erteilen will: „Das geht aber nicht!“ Erwidert man ihnen: „Das habe ich aber stets so gehabt , dann erst überlegen sie sich die Sache, und der Versuch zeigt, dull es doch geht. Jene, die das gleich überlegen, sind gegen die Schwerfälligen im Vorteil. — Ein Wille, mit eiserner Energie verfochten, erreicht nicht nur alles, son
dern er wirkt auch bestimmend und beeinflussend auf seine Mitmenschen, und ist in der Lage, seine Mitarbeiter zu gesteigerter Leistung zu führen.
„Ich bin schon einmal so“, ist eine der verderblichsten Redensarten, eine Entschul
digung für Fehler. „Ich will mich bemühen,
anders zu sein“, ist das, was der Vernünftige spricht und denkt.