VERKAUFS


GUTE GESCHÄFTS-IDEEN Begründer: Komm.-Rat H. SCHWARZ


JOURNAL


SCHAUFENSTER - REKLAME
Herausgeber: ALBERT WALTER 39. JahrgangOktober 1937Heft 10


Die Verwendung unserer Anregungen, Bild-Vorlagen, Werbetafeln und sonstigen Ideen und Vorschläge ist nur unseren Abonnenten und nur für eigene Zwecke gestattet. Der Wert der Beharrlichkeit


Beharrlichkeit ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg. Wer nicht unverdrossen und unbeirrt auf ein Ziel lossteuert, wird es nur selten erreichen. Wer den Erfolg nicht ernstlich will und in sich fühlt, dem wird er für immer ausbleiben. Eine Schaffensfreudigkeit, eine ge
wisse „Zielstrebigkeit“ muß demjenigen, der etwas erreichen will, innewohnen. Er muß sich mit Freude erfüllen und sich zeitweise in Gedanken schon am Ziele sehen. Das wird seine Lust und Liebe zur Sache noch anspornen.
Wer aber griesgrämig ans Werk geht, wer sicli stündlich sagt, er müsse arbeiten, um sein Leben zu fristen, der wird es im günstigsten Falle zu einem mittelmäßigen Arbeiter bringen, die Pforten des Erfolges aber werden sich ihm niemals öffnen.
Freude und Begeisterung bilden die Voraussetzung für das Gelingen eines jeden Werkes. — Die Begeisterung muß aber eine wirklich große, eine tiefinnerliche und nachhaltige sein. Sie soll nicht einem sogenannten Strohfeuer gleichen
das aufflammt und wieder erlischt. Der ganze innerliche Mensch muß mit der Arbeit mitklingen. Wer so — von
Freude und Schaffensdrang erfüllt — seine Obliegenheiten verrichtet, wird nicht nur Erfolg erlangen, sondern auch jene innerliche Befriedigung, die jede mit wahrhafter Begeisterung getane Arbeit im Gefolge hat.


Vom „Zeithaben .


Wie oft wird der Seufzer „Ich habe keine Zeit!“ ausgestoßen. Tagtäglich hören wir diese Klage, und es sieht beinahe so aus, als ob es heute zum guten Ton gehörte, „keine Zeit zu haben“. Ist es denn wirklich so? Sind die Menschen der Gegenwart denn wirklich so mit Arbeit überladen, daß sie niemals eine Pause des geistigen und körper
lichen Atemholens finden können und daß sie niemals Zeit zu einer Aussprache haben? — O nein! Es gibt glücklicher
weise auch heute noch viele Männer und Frauen, die zwar reichlich mit Arbeit gesegnet sind und die trotzdem zu einem Feierstiindchen und sogar für jeden anderen ihrer Mitmenschen immer Zeit finden. Es muß also bei denen,


Wenn ich Diktator wäre !


Wenn ich Diktator über die ganze Welt wäre, und wenn ich Vollmacht hätte, die Welt nach meinem Erkennen zu regeln, würde ich:
den Krieg abschaffen,
eine einzige Welt-Geldwährung einführen, alle Zollgrenzen aufheben,
alle Staatsunternehmungen auf kaufmännische Grundlage stellen,
alle Produktion dem Bedarfe anpassen, alle Miesmacher empfindlich strafen.
die da immer „keine Zeit haben“, irgendwo etwas fehlen. Und freilich fehlt ihnen etwas, und zwar das Wichtigste: Zeiteinteilung.
Mit seiner Zeit haushalten ist eine Kunst. Nicht der ist der Tüchtigste, der seine kostbarste Zeit in endlosen Verhandlungen über jede Kleinigkeit vertrödelt.
Eine Frau, die beim Einkäufen für den Mittag endlosen Schwatz beim Fleischer oder Krämer macht, bringt — das leuchtet jedermann ein — ihren Haushalt in Unordnung und wird mit dem Essen nicht zur richtigen Zeit fertig. Geradeso geht es dem, der seine Zeit im Amt, im Büro, in der Werkstatt oder in sonst einem Betrieb nicht richtig einteilt.
Man betrachte dagegen so manche Mutter, die trotz ihrer vielen Arbeit noch immer Zeit hat, sich zu jeder Stunde ihren Lieben zu widmen und ihnen ein frohes Gesicht zu zeigen. Warum bringt das nicht jeder von uns fertig? Es gehört dazu nur die nötige Selbstdisziplin und die nötige — „Zeiteinteilung“.


Der Vorteil der Diplomatie.


Durch Energie kann man im Leben sehr viel erreichen, mehr jedoch durch Diplomatie. Diplomatie nennt man die vorsichtig überlegende Verhandlungsform zwischen zwei
Staatsmächten. Wo mit Macht allein nichts auszurichten wäre, da feiert oft die gewinnende Diplomatie Triumphe.
Nicht nur zwischen Staatsmächten, sondern auch zwischen Menschen. Durch energisches Auftreten erregt man oft Widerspruch, Widerstand oder Widerwillen, um so mehr, wenn sich die Energie in Schroffheit kundtut. Der energisch auftretende Gebieter schafft sich oft Feinde, die ihn hinterrücks schwer schädigen können. Durch Diplomatie hin
gegen gewinnt man Freunde. Der Diplomat weiß seine Wünsche so vorzubringen, daß sie dem Partner als ihm selbst dargebotene Vorteile erscheinen. Der Diplomat ist immer freundlich, sanft, ruhig, liebenswürdig, er wählt seine Worte so, daß der Partner niemals verletzt wird. Auch da, wo er befehlen kann, bleibt er höflich. Er stellt seine Wünsche immer so dar, daß der Partner der Empfangende, er selbst der Gebende ist. Der Diplomat geht nicht mit dem Kopf durch die Wand, sondern er sucht eine Türe, die er durch seine geistige Überlegenheit überall findet. Der Diplomat hat keine Feinde, denn schon seine scharmante Persönlichkeit schafft-ihm Freundschaft. Auch viele kluge Chefs und Vorgesetzte verschmähen es nicht, im Verkehr mit ihren Angestellten weniger Energie und mehr Diplomatie anzuwenden. Diplomatisch behandelte Angestellte sind weitaus fügsamer und arbeitsfreudiger. Im Veökehr mit Kunden und mit Geschäfts
freunden ist Diplomatie gleichfalls ein wich
tiger Faktor des Erfolges. Nicht schroffe Energie, sondern Diplomatie führt schließ
lich ans Ziel, das sollte auch der kluge Kaufmann bedenken und Tun und Handeln danach einstellen. Ein wenig Überlegung und Selbtsbeherrschung gehört natürlich dazu.