6. Bild.


Wir saßen im Kaffeehaus. „Ach was, ich will nicht immer nur Schwarzen trinken! Was haben Sie noch?“ Es folgte die übliche Aufzählung. Verdrossen wählte unser Kaufmann irgendeinen Likör. Wir ließen uns den Cafétier kommen. „Sie haben sehr schönes Tafelglas als Tischoberfläche. Warum liegt darunter nicht die Getränke- oder Speise
karte? Ich glaube, Sie würden damit bessere Geschäfte machen!“ regte unser Kaufmann an. (Es wurde gemacht. Der Umsatz hat sich gehoben, man macht’s schon nach, erklärte mir vor kurzem der Cafétier.)


7. Bild.


„Meine Frau hat mich beauftragt, bei Ihnen nachzufragen, ob sie noch so ein Teeservice für Geschenkzwecke haben kann. Ich habe leider nur mehr einen Scherben als Muster“, erzählte der Kaufmann im Porzellanladen. Man ließ uns lange warten. Wir hatten reichlich Gelegenheit,
verstaubtes Geschirr zu sehen. Schade! Ein fein gedeckter Tisch, Momentaufnahmen lustiger Gesellschaften in Restau
rationen, die dort ihr Geschirr bezogen, eine Familien- Kaffeejause, das würde mehr wirken als soviel totes, kaltes Porzellan.
Das Suchen war — wie erwartet — vergebens. Also führte man uns zum Tisch Okkasionen. „Lauter billige, tief reduzierte Geschenkservice!“ erklärte man uns stolz. Wir dankten. Wenn man sich nur erkundigt hätte, für wen das Geschenk bestimmt ist. Sind es ältere Leute oder vielleicht junge, moderne Menschen, die die einfache, sachliche Linie bevorzugen ... Nein, man ließ uns ungeschoren.


8. Bild.


Wir saßen draußen in Sievering. Der Werbeplan war durchbesprochen. Als wir nach dem zweiten Viertel Wein
uns nach Llause begaben, lag ein Tag voll Erlebnisse hinter uns. Der Kaufmann hatte viel gesehen. Er war sehend ge
worden. Er wußte jetzt eine Menge Dinge, wie er es in seinem Geschäft nicht und wie er es in Zukunft machen mußte. Robert Spraider.


Maschinenchreiben ein Vergnügen!




Winke zur Arbeitserleichterung und Zeitersparnis.




1. Für die Stenographin.


Nimm dir zum Stenogramm stets einen Ersatzbleistift mit. Es ist unan
genehm, wenn dir der „eine“ abbricht oder stumpf wird und du mitten im Diktat einen neuen holen mußt.
*
Benutze nicht den Bleistift als Merkzeichen für deinen Schreibblock! Denn so oft du die Blätter aufschlägst, füllt dir der Bleistift auf den Boden. Das macht deine Umgebung nervös, und der Bleistift leidet Schaden. Steck eine Heft
klammer an den Block oder lege ein Stück Pappe hinein — dann weißt du gleich die Stelle, wo du ihn aufschlagen mußt.


2. Für die Maschinenschreiberin.


Wenn du nicht alle fünf Minuten aufstehen und dich aufhalten willst, so beschaffe dir alle fehlenden Unterlagen,
wie Anschriften, Zeitangaben, Maße, Gewichte., bevor du dich an die Schreibmaschine setzest.
Wenn viele Briefe zu schreiben sind, so beschleunigt es die Arbeit wesentlich, wenn du dir vor dem Schreiben die entsprechende Anzahl Briefbogen mit Paus- und Durchschlag
papier zusammenstellst. Die Lagen müssen etwas ausgezogen hintereinanderliegen, so daß du eine nach der anderen bequem wegnehmen kannst.
Teile dein Stenogrammblatt durch senkrechte Striche so ein, daß deine Hand beim Schreiben so wenig wie möglich Bewegung zu machen braucht. Bei breiten Stenogramm
blättern geht dir durch seitliches Verrutschen der Hand viel Zeit verloren.
*
Schreibe an den Kopf jedes Stenogrammblattes groß und deutlich das Datum. Du brauchst dann bei späterem Nachsehen nicht krampfhaft nach dem Schreibtag zu suchen.
*
Zeichne dir während des Stenogramms die einzelnen Niederschriften so an: Vor Briefen mach ein großes B, vor Mitteilungen ein M, vor Postkarten ein K, vor Rechnungen ein R usw. Beim Übertragen auf der Maschine schreibst du dann zuerst alle B-Sachen, dann M, dann R, dann K usw. Du wirst so schneller fertig, als wenn du Briefe, Rechnungen, Karten usw. im wilden Durcheinander schreibst.
*
Mache nach jedem einzelnen Stenogramm einen durchgehenden Abschlußstrich. Auch das erleichtert das Wiederauffinden einer bestimmten Niederschrift außerordentlich.
*
Habe stets einen kleinen Rotstift zum Anzeichnen von wichtigen Punkten zur Hand, die du gleich nach dem Dik
tate erledigen mußt. Der rote Strich sagt dir schnell, was zu tun ist, und du brauchst die Aufzeichnungen nicht mühsam aus dem ganzen Stenogramm herauszusuchen.
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Schneide von je einem Briefbogen, Rechnungsformular und anderen Vordrucken den Kopf ab und klebe ihn auf das entsprechende Fach deines Papierschrankes. Du siehst dann mit einem Blick, wo du etwas herausnehmen mußt. Dieses Mittel ist besser, als die Vordrucke mit dem Kopf nach vorne zu legen, denn da mußt du jeden Bogen erst wieder herumdrehen, um ihn in die Schreibmaschine spannen zu können.
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Lies dein Geschriebenes durch, solange es noch in der Maschine ist. Tust du es nachher, so hast du bei not
wendigen Verbesserungen Mühe, das Papier wieder genau an der richtigen Stelle einzuspannen.

Schreibe dir in einer freien Stunde Briefumschläge mit den Anschriften der am; häufigsten vorkommenden Ge
schäftsfreunde und ordne sie nach dem Abc in einem Kasten oder Mappe. Wenn du viel zu schreiben hast, ge
nügt ein Griff in die Mappe, und der Umschlag zu deinem Brief ist da!
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Prüfe deine Maschine vor dem Schreibbeginn, ob sie in allen Teilen in Ordnung ist und gut „arbeitet“. Nichts verzögert das zeitige Fertigwerden mehr als eine bereitschaftslose Mitarbeiterin.