Sie haben ihre Fabrikation und ihre Handelsdispositionen darauf eingestellt, Ihren erhöhten Ansprüchen zu genügen. Trotzdem beansprucht die Be
schaffung mancher Ware gewisse Lieferzeiten. Denken Sie rechtzeitig daran und geben Sie Ihre Bestellungen zeitgemäß auf. Sie erleichtern damit nicht nur Ihrem Lieferanten die Arbeit, sondern sichern sich auch selbst exakte und prompte Ausführung Ihrer Aufträge. Wenn Sie bestimmte Waren erst im letzten Augenblick an
fordern, laufen Sie Gefahr, sie nicht mehr rechtzeitig zu erhalten und geraten gegenüber der Konkurrenz, die richtig disponiert hat, ins Hintertreffen. Nicht der Lieferant ist dann an dem verpaßten Geschäft schuld, sondern Ihre Sorglosigkeit!


Schon heim Märchenerzählen . . .


Schon beim Märchenerzählen tritt die verschiedene Lebensauffassung zwischen Mann und Frau in Erscheinung. Erzähle ich der kleinen Gisela und dem gleichaltrigen Ar
min ein Märchen, so sagt am Schluß, wenn der Prinz das Schneewittchen oder Dornröschen geheiratet hat, die kleine Gisela regelmäßig mit strahlendem, zufriedenem Gesichtchen: „Oh, wie schön!“ und für sie ist das Märchen aus,
nach dem Heiraten kommt doch nichts mehr. Der kleine Armin hingegen fragt, wenn die Prinzenhochzeit vollzogen ist: „und weiter?“ — „Oh, wie schön! und weiter?“ Diese beiden Aussprüche sind bezeichnend für die Lebenseinstel
lung der Frau und des Mannes. Schließt eine Frau den Bund fürs Leben, so ist es für sie das Endziel, hinter dem nichts mehr kommt als nur das, was in diesem Ziel miteinge
schlossen ist — nämlich der Gatte und die Kinder. — Bei dem Manne ist es anders. Bei diesem gibt es ein „Und weiter!“. Die Ehe ist es, die ihn anspornt, sich immer wieder ein neues Ziel zu setzen. Die Vollendung einer Ar
beit macht ihm wieder den Weg frei zu einem neuen „Und weiter!“.


Reserven schaffen!


Nicht nur in der Kasse für flaue Geschäftszeiten, auch an Arbeitskraft für die lebhaften Tage. Manche Menschen
können es nicht sehen, wenn ihre Mitarbeiter bei ruhigerem Geschäftsgang kleine Arbeitspausen in Muße verbringen. Sie verstehen es immer, eine, wenn auch oft unnütze Arbeit herbeizuschaffen, damit nur ja die Arbeitskraft bis zur Gänze erschöpft wird. Sie verstehen es aber nicht, wenn bei lebhaftem Geschäftsgang die Arbeitskraft schon vor Ladenschluß verbraucht ist, Unaufmerksamkeiten gegenüber den Kunden zutage treten und dadurch manch anderer Schaden dem Geschäft zugefügt wird. „Kaufmann, teile es dir ein!“ — ist ein bewährter Grundsatz, der nicht nur für Kapital und Zeit, sondern auch für die Arbeitskraft, die eigene und die der Mitarbeiter, weitreichende Gültigkeit besitzt!


Die Tat ist alles.


Die meisten Menschen haben den guten Willen, etwas zu vollbringen, Großes zu leisten. Wenn es aber dann ernstlich dazukommt, auch wirklich seinen Mann zu stellen, da schmilzt dieser große Haufen der Möchter zu einem kleinen Häuflein der Könner zusammen.
Der gute Wille ist wenig, die Tat ist alles.


Worin liegt der Zauber




so mancher Menschen?


Nicht im Äußeren, nicht in der Stimme oder im Auftreten, nein, nicht in alledem, sondern — Sie werden
staunen — der Zauber liegt im Zuhören! Man liebt diese Menschen, man fühlt sich hingezogen, verstanden und zuletzt geborgen. Besonders Männer empfinden dies wohltuend, und gar manche glückliche Ehe ist daraufhin zu
stande gekommen, daß der eine oder andere Teil es ver
standen hatte, gut zuzuhören. Es gibt Menschen, die nicht eine Minute zuhören können, ohne zu unterbrechen, mitten im Gespräch ein anderes Thema anschneiden oder über
haupt nicht zuhören, sondern ihren eigenen Gedanken nachhängen. Das sind meistens Menschen ohne seelische Tiefe, ohne Mitgefühl und Verständnis für ihre Mitmenschen. Von ihnen darf man keine Hilfsbereitschaft er
warten. Es sind die Egoisten, die sich nur selbst gerne reden hören, für die es außer ihnen nichts gibt, was sie interessieren oder bewegen könnte. — Ein ruhiges Zuhören kann mitunter auch Erziehungssache sein, aber in den meisten Fällen ergibt das Zuhören. das richtige Seelen
spiegelbild eines Menschen. Darum, wollen Sie über die seelischen Eigenschaften eines Menschen ins klare kommen, so prüfen Sie ihn dadurch, daß Sie ihm etwas erzählen, was Interesse bei dem Zuhörer voraussetzen sollte, und geben Sie gut acht, wie er Ihnen zuhört. Die Art des Zuhörens wird Ihnen Aufschluß geben über seine Charakter
eigenschaften, und diese Prüfung wird sehr aufschlußreich für Sie ausfallen.


Das Lachen und der Charakter.


Im Lachen erkennt man den Menschen oft besser als in vielen Worten. Nicht alles Lachen ist fröhlich. Es gibt Gewohnheitslacher, die selbst noch im größten Unglück lachen: auch liegt dem spöttischen, höhnischen, grimmigen Lachen jede Fröhlichkeit fern. Zumeist kann man beob
achten, daß der treuherzige Naturbursche entweder ernst ist oder laut lacht, der feinere Gesellschaftsmensch statt des Lachens öfter lächelt. Gibt es doch zwischen Ernst und Lachen Plünderte von Abstufungen! Was den Naiven zu lautem Lachen reizt, nötigt einem andern kaum ein Lächeln ab; anderseits lächelt oder lacht der Feinerentwickelte, wo der Naive infolge mangelnder Erkenntnis der komischen Situation ernst bleibt. Es gibt ein Lächeln des Wohlwollens und eins der gesellschaftlichen Liebenswürdigkeit, eins der Schalkhaftigkeit und eins der Güte. Es gibt aber auch ein Lächeln der Verachtung, der Schadenfreude, des bittersten Hohnes, des Hasses, der Rache. Wo Worte aufhören, setzt oft das Lächeln oder Lachen ein. Wenig zu fürchten hat man von dem, der ungescheut herauslacht, dagegen gilt ein Lachen, das in kurzen, abgerissenen Lauten stoßartig herauskommt, für das Zeichen eines Menschen, der viel „für sich“ hat und mit dem unter Umständen nicht gut Kirschen essen ist. Mädchen lachen oft „hihi“, Frauen „helie“, Männer „haha“; das Lachen des allzeit Fröhlichen kommt oft in „hoho“ zum Ausdruck, doch findet man auch Pessimisten, die ebenso lachen. Echte Schwarzseher sind aber die „huhu“-Lacher, unter denen sich auch mancher
gefährliche Charakter verbirgt. Manche lachen die halbe Tonleiter hinauf — es sind meist Sanguiniker oder Choleriker — manche auch die halbe Tonleiter herunter. Manche Frauen leben in dem Wahn, daß Lachen den Mund vergrößere, andere wieder möchten ihre schadhaften Zähne nicht zeigen; ihr gequältes Lachen bietet keinen schönen Anblick!
Lachen ist gesund, weil es den Körper durchschüttelt.