mit seinen Gehiilfen sich in einer hohen Sphare der Kunst

darstellt.
Namentlich spricht sich in simmilichen Blattern eine ausser-

ordentliche Kraft aus, welche zugleich bei der шпегеп hohen
Vollendung und einer sich frei bewegenden Technik den Pin-
sel des Correggio durch die saftige und markige Behandlung

vorfiihrt.
	Es ist Toschi gelungen, in diesen Blattern nach Correggio
	das darzulegen, was den Originalmeister als Maler wirklich er-
scheinen lasst, da die breiten grossen Schattenténe und das
mehrfach angewandte Helldunkel mit dem innwohnenden Schmelz
des Farbenspiels, hier durch die wenigen Mittel des Schwarz
und Weiss trefflich angedeutet, den Uebergang zum héchsten
Lichiton immer harmonisch zusammenstellen.

Ohne in eine innere Kritik des Ganzen eingehen zu wollen,
sei nur gesagt, dass Tavola XXXIX. die Liinette mit dem Apo-
stel Thomas, eins der schénsten Blatter dieser neuen Folge ist.
	Es ist Toschi viel Gliick zu wiinschen, mit seinen Scht-
	lern ein solches Werk fordern zu kénnen, und tiberhaupt ist
es wiinschenswerth, dass theils Toschi’s schon vorgertickte Le-
bensjahre, theils die vor nicht langerer Zeit in den 6ffentlichen
Blattern gemeldeten, fiir Toschi’s Person eingetretenen widrigen
Verhaltnisse in Parma, den Meister nicht hindern mégen, sein
kostbares Unternehmen eben so kraftig fortzufiihren, als es von
ihm begonnen worden.

Als eine sehr schéne, zwar ganz fiir sich bestchende, Bei-
gabe, welche zugleich mit jenen neuen Lieferungen erschienen,
gilt des Kupferstecher Toschi’s Bildniss von Raimondi
nach dem Leben gezeichnet und gestochen.

Toschi ist in halber Figur dargestellt, sitzend auf dem Ge-
riist in der Kuppelhdhe des Domes zu Parma, wie er eben be-
schaftigt ist, eine Aquarellzeichnung nach den Fresken zu voll-
enden. Aufblickend mit dem lebendigen geistreichen Auge, sinnt
der Meister, ein Fernglas in der Hand haltend, die Einzeln-
heiten eines ihm irgend dunkeln oder schwer zu erkennenden
Gegenstandes fiir die Zeichnung aus dem Original iberzutragen.
Malerisch hat der Kupferstecher Raimondi als Zeichner dieses
Bildnisses, den Mantel Toschi’s theilweise iber das Gertist ge-
breitet, um jene hdlzernen Formen zu iberdecken. Raimondi
vollendete dieses Blatt mit grossem Geist und mit grosser Le-
bendigkeit, Einzelnheiten der Grabstichelarbeit erinnern an Sharp
und Heath.

Das Ganze ist von vortrefflicher Wirkung, wozu noch der
sehr tiichtige Meisterdruck von Frassinetti, welcher tiberhaupt
auch die vorhingenannten Freskenblatter druckt, beitragt, so dass
	etwas Ausgezeichnetes fiir die Kupferstich -Portefeuilles gelie-
fert ist. Frenzel.
	Heitune.
	Auch hier trotz manches Wunderlichen im Gemisch muttel-
alterlicher und moderner Bewaffnung und Kriegerbekleidung, wie
nicht zu verkennen, Geist in Auffassung, Erfindung und Zeich-
nung, und in den Versen der Paraphrase die schlagende Ein-
fachheit des Vorbildes angestrebt. In allem aber doch ein Nach-
gebilde, eine Ilias post Homerum, darum auch nicht so in das
Volk eingedrungen und wirkungsloser geblieben. Wie in Rethels
T. T. die Grundidee ist, dem Volke zu zeigen, dass die Frei-
heit, Gleichheit und Briderlichkeit des Communismus und des
wilden Aufruhrs, deren Ziele die Republik, nichts mehr und
nicht weniger als ein Wahngespenst sei, das Tausende von
Opfern dem Tode zufihrt, der allein Alle gleich macht, so
will das Gegnergebild darthun, wie die Fiirstenmacht sich mit
dem Tod verbindet, sie zu heben, zu halten und zu sttitzen,
dass aber die Freiheit endlich auch den Tod tiberwinde, weil
die ganze Menschheit ihr eigen sei, die Gedanken frei und le-
bendig und dem Tode nur der todte Leichnam gehére. — Wir
stehen billig davon ab, hier Parteimeinungen zu befehden oder
zu verfechten, wir freuen uns aber mit Recht des deutschen
Kunstgeistes, der solche Bilder, die in das Volksleben tief ein-
greifen, hervorruft, und des Aufschwunges, den die Holz-
schneidekunst in unserer Zeitperiode gewonnen; auf diesem
Wege diirfen wir hoffen, besonders wenn hochbegabte Talente
es nicht verschmahen, sich ihr mehr als der Lithographie zu-
zuwenden, den Geist und die Kunst eines A. Diirer, L. Cranach,
Holbein, Lucas von Leiden, Burgkmair und anderer Kunst-
heroen auch auf diesem Gebiete, dem des Holzschnitts, wieder
in Deutschland lebendig werden zu sehen. (Schluss folgt.)
	(Вир ег (иске.
	Pietro Toschi’s neueste Kupfer blitter nach Cor-
reg gio sund Parmeggiano’s Freskenin Parma.
	Von Toschi’s grossem Unternehmen, jene Fresken т
Kupfer zu stechen, erschienen in diesen Tagen die V.— VII.
Dispensa, welche Lieferungen zusammnn 7 Blatt enthalten.

In der V. Dispensa, a) Tavola Ill. zwei heilige Diaconen
nach Parmeggiano, von Silvani, Raimondi und Toschi gestochen.
от. г. Fol. b) Tav. IV. Der heil. Georg mit dem springenden

Pferd, von Marchetti, Costa und Toschi gest. nach Parmeggiano.
gr. r. Fol. с) Тау. XIV. Zwei Kinder aus den Liinetten des
Kuppelplafonds im Refectorium von S. Paolo zu Parma, nach
Correggio, gest. von Silvani, Bigola und Toschi. gr. r. Fol.
4) Тау. ХХШ. Zwei ahnliche Kinder, wovon eins das Horn
blast, ebendaher, von Bigola und Toschi gest. gr. r. Fol.

Disp. VI. Tav. XXXII. enthalt die dritte der grossen Li-
netten der Kuppel im Dom, von Correggio gemalt, den Apostel
Thomas, von sieben Genien auf Wolken geiragen, darstellend ;
von Raimondi und Toschi gestochen. s. gr. r. Fol.

Disp. VI. Tav. XXVIII. Die zweite Liinette aus der Kup-
pel ebendaher, Gruppe des Evangelisten Matthdus und des heil.
Hieronymus, von Raimondi und Toschi gestochen. s. g. r. Q.-Fol.

Disp. VII. Tav. XXIX. Dritte Linette, ebendaher: Gruppe
des Evangelisten Markus und des heil. Gregorius, von Costa
und Toschi gestochen. s. gr. r. Q.-Fol.

Der grosse Meister Toschi zeigte auch in diesen Blattern
der Fortsetzung jenes wichtigen Werkes, die Ausdauer, Liebe
und den Geist, durch welche Mittel beseelt, er den Urmeister
im Farbenton wiedergab.

Eine treffliche Zeichnung und ein treuer Ausdruck des
eigenthiimlichen Charakters, welcher in Correggio’s Werken
yorherrschend, sind die Dinge, durch welche der Kupferstecher
	erlin, 20. Febr. Folgende Bekanntmachung, die bevor-

stehende Kunstausstellung betreffend, ist erschienen:

Es wird hierdurch in Erinnerung gebracht, dass der Termin fir
die Anmeldung von Kunstwerken zu der am 31. Marz zu erGffnenden
grossen Kunstausstellung schon am 1. Marz und der far die Einsen-
dung der Kunstwerke selbst mit dem 16. Marz zu Ende geht. Nach
Vorschrift des in den 6ffentlichen Blattern wiederholt erschienenen und
auch besonders abgedruckten Programms (s. No. 7) dieser Ausstellung
itbernimmt die Akademie die Transportkosten nur fir Arbeiten ihrer Mit-
glieder oder besonders von ihr aufgeforderter Kiinstler, Von den nach
§. 5. deg Programms mit den Kunstwerken dem Inspektorat der Akademie
einzureichenden zwei gleichlautenden Verzeichnissen der abgegebenen

Gegenstinde wird das eine als Empfangsbescheinigung gestempelt zu-
rickeegeben, um als Legitimation bei der Abforderung der Kunstwerke