72 mit seinen zwei Ordonnanzen (zwei Schwarzwalder Drescher, die das Gewehr wie Dreschflegel prasentiren), eine heitere Erinnerung an eine tribe Zeit, mit grdsster Meisterhaftigkeit gemalt yon Kirner (Ankaufs- preis 330 FI.), gewann der Erzgiesserei-Inspector F, Miller hier. Von den Landschaften gewannen der Ministerialrath v. Wereld eine Alpe von Steffen (275 Fl.); Oberlieutenant v. Perfall den Chiemsee von Felix v. Schiller (860 Fl.); der Graf A. Rechberg—Rothenléwen eine grosse Gewitter-Waldlandschaft von Alb. Zimmermann (S5OFI.); der Privatier. Lorenz Obermayer den Dom zu Regensburg von Eibner (220 FI.); der Justizministerialsecretair Neumayer einen Eichenwald von Max Zimmermann (330 FI.); der Lieutenant Kleinschrod einen Ge- birgssee von Heinlein (260 FI.); der Secretair Bolgiano die Aussicht yon einer Hochalpe von Schleich (440 Fi.); der Friichtehandler Gou- bau den Steinberg bei Berchtesgaden von J. Lange (330 Fl); der Kaufmann Rauch in Heilbronn eine Viehherde unter einer Felswand auf der Hochalpe von Fr. Voltz (600 Fl.); der Maler Fischbach in Salz- burg wandernde Barentreiber von Birkel (220 FI.); der Oberlieutenant Graf Lésch den Canale grande von Vermeersch (352 Fl.); die Grafin Schénborn Buchheim in Wien eine Abendlandschaft von Zwengauer (297 Fl); der Kaiser von Russland den Hof des Palazzo d’oro in Ve- nedig von E. Kirchner (396 FI.); der Rechnungscommissair Badhauser eine Waldlandschaft von Aug, Seidel (440 FI.); der Particulier Bes- serer den Genfer See von Bernh. Fries (450 Fl.); der Oberapell.—-Rath Pixis eiue Winterlandschaft yon Richard Zimmermann (363 FI.) — Unter den historischen Bildern war das Glick — vorausgesetzt, dass wir im Geschmack ibereinstinmen — hbetrachtlich mehr beschrankt. Eine Darstellung im Tempel von Anton Fischer, ein ansprechendes, allein nicht in der diesem Kiinstler sonst eigenen héhern Auffassungs- weise ausgefiihrtes Bildchen (550 FI.) gewann das Freifraulein y. Schenk- Schweinsberg. Endlich glaubte die Glicksgéttin sich auch zu einer besondern Grossmuth berechtigt und schenkte (wenige Stunden nach der Verwerfung des Judenemanzipationsgesetzes in der Reichsraths- kammer) einem jiidischen Kaufmann Lippmann Marx — den dornen- gekrénten Christuskopf in Carara Marmor von Peter Schopf in Rom (297 FL). ей. Die Ausstellung des Kunstvereins fir Béhmen beginnt am 1. April und dauert bis zum 20. Mai 1. J. Der Verein sichert die Uebernahme der Transportkosten bloss jenen Kiinstlern zu, welche zur Theiinahme an der Ausstellung ausdricklich eingeladen oder ermachtigt sind. Um jedoch tich- tige, jingere, der Geschaftsleitung noch unbekannte Talente nicht aus- zuschliessen, sind in jeder in kinstlerischer Beziehung bedeutender Stadt einige Kiinstler von anerkanntem Rufe gebeten worden, im Na- men des Vereins die Ermachtigung zur Einsendung gelungener, der- selben wirdiger Leistungen zu ertheilen und in jedem solchen Falle den Anmeldungsbrief des Einsenders einfach mitfertigen zu wollen. Sammiliche Herren Einsender werden angelegentlich ersucht, ihre Sendungen langstens bis zum 19. Marz . J. hier eintreffen zu lassen. Spater anlangende Gegenstinde missen sich mit den noch abrigen Plaitzen begniigen oder werden nach Umstanden ginzlich zu- rickgewiesen. Unfrankirte Briefe und Sendungen durch die Post wer- den nicht angenommen. Ebenso verwahrt man sich gegen Zusendung von Kupferstichen und Lithographien u. dergl. ohne vorhergegangene Anfrage. Uebrigens tritt jeder die Ausstellung beschickende Kiinstler das Recht der Vervielfaltigung des eingesandten Kunstwerks in dem Falle schon durch die blosse Einsendung an den Verein ab, wenn dasselbe nach der Ausstellung verkauft und zum Gegenstand des nachsten Ver- einsblattes gewahit wird. Endlich findet sich die unterzeichnete Geschaftsleitung, um spate- ren Reklamationen von vorn herein zu begegnen, abermals zu der Er- klarung veranlasst, dass wegen des hierlands herrschenden Mangels an Silbergeld die Zahlungen des Kunstvereins far Béhmen auch im Jahre 1850 пиг ш К. К. Osterreichischen Banknoten nach ihrem vollen No- minalwerthe geleistet werden konnen. — Prag, den 1, Februar 1850. Franz Gr. v. Thun, Geschaftsleiter des Kunstvereins far Bohmen. fand sich, dass die Wande und Gewolbe noch ganz brauchbar sind. Zur vollsténdigen Restauration der Abtei von Fontgom- baud scheint indess die Unterstiitzung Seitens der Regierung nicht ausreichend, und es muss an das archdologische Interesse der Bewohner Frankreichs appellirt werden, um eines ihrer schénsten geistlichen Monumente ihrem alten Glanze wiederzu- geben. (Ath.) Yovitatenschau. Die Befreiung Griechenlands in XXXIX. Bildern ent- worfen von Peter Hess. Eigenthum und Verlag von Kohler & Comp. Das Werk wird in 10 Heften erscheinen und jedes derselben 3 Fl. 36 Xr. oder 2 Thir. 2 Sgr. kosten. Colorirte Exemplare: 8 Fl. oder 4 Thir. 17 Sgr. das Heft. Hoch Fol. — Das erste Heft, 4 Blatter und das Titelblatt enthaltend, ist er- schienen. Die Umschriften in den mit Emblemen verzierten Ramen der Bilder sind in griechischer, deutscher, franzésischer und englischer Sprache gegeben. Inhalt der Darstellungen: 1. Rigas begeistert die Griechen fiir die Freiheit. 2. A. Ypsi- lantis griindet die Hetérie. 3. Metropolit Germanos erhebt die Fahne der Freiheit. 4. Pope Diakos fihrt die Dervenochoriten in den Kampf. Wir sind auf die folgenden Kampfscenen nach den Entwiirfen des so ausgezeichneten Schlachtenmalers begie- rig. Die Compositionen der vorliegenden Blatter haben mehr oder weniger zu viel Sentimentales und Energieloses. Revue archéologique etc. etc. Paris 1850. Zehnte Lie- ferung. Januarheft. — Inhalt: 1. Erklarung ciner Vase in der florentinischen Galerie (Visconti, im Museum Pio-Clemeatino. t. II. tav. XXXII. 1.) von Ch. Lenormant, mit Abbildungen. 2. Ueber die Mimnzen der Bischéfe von Magelone, von Chaudruc de Crazannes. 3. Die Entdeckung einer gallo-rémischen Mosaik. 4. Brief von Langlois wber die in der Provinz Constantine von 1840—45 gefundenen Miinzen etc. — In der Bibliographie ist von Em. de Rougé die Besprechung des Werkes von R. Lepsius itber die Chronologie der Aegypter fortgesetzt. Darstellungen aus den Evangelien nach 40 Original- Zeichnungen von Friedrich Overbeck, im Besitze des Fhrn. Alfred von Lotzbeck auf Weihern, gestochen von Bartoccini, den beiden Keller u. A. IV. Lieferung. Diisseldorf, bei A. W. Schulgen. — Inhalt: 1. Wer der Grésste im Himmelreich sei. 9. Berufung des Matthdus. 3. Der Kindermord. 4. Die Ver- kundigung. Béumstvereine. К ипсЕуегетр 11 Маме фев. Die fir das Jahr 1849 angekauften Gegenstande waren, sorgfallig gereinigt und geordnet, vom 8. bis 16. Februar zur letzten Ausstel- lung vereinigt, um an letztgenanntem Tage zur Verloosung gebracht zu werden. Die Ausstellang war schén und mit Befriedigung sah man, dass dem Glick eine zu beschrankte Auswahl nicht gestellt war, na- mentlich im Fach der Landschaftsmalerei, Im Ganzen waren 106 Haupt- gewinne, an welche sich als ,,Nebengewinne“ noch 18 Nummern, Lithographien und Kupferstiche fremder Vereine, anschlossen. Die Geldwechsler yon Fliggen, ein kleines, aber vorziigliches, in Zeich- nung, Colorit und Charakteristik feines uad in Haltung vollendetes Ge- malde von einem Banquier und seinem alten Buchhalter, der ihm den neuesten Bérsenbericht bringt (Ankaufspreis 550 Fl.), gewann der hie- size Antiquar Dr. Nagler; das Bild eines badischen Freischaarenoffiziers Verlag von Rudolph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig. — Druck yon Gebr. Unger in Berlin.