nebst 69 Statuetten, Stahlstichen u. s. w.; die Preisblatter der Vereine, deren Mitglied er ist, und Geschenke ellicher Kinstler und Génner nicht gerechnet. Private kauften 49 Oelgemalde, 15 Staluetten. Fir den Ankauf der Kunstwerke und Preisblatter verwendete der Verein 20,993 FI. R.W., die Privaten 5539 Fi. 36 Kr.; mithin floss durch die Hand des Vereines in die der Kiinstler die namhafte Summe von 26,582 FI. 86 Kr. Hierzu kommen 5334 Fl. 27 Kr. far Regie, Besol- dungen, Fracht etc. Totalsamme der Ausgaben 31,917 Fl. 3 Kr. R.W. Die Ergebnisse des Jahres 1849 sind speciell folgende: Beim Schlusse des Jahres 1848 zahlte der Verein 526 mit 560 Actien betheiligte Mit- glieder, Im Laufe des Jahres 1849 verlor derselbe durch Tod, Ueber- siedelung und Austritt 101 Mitglieder mit 106 Actien; dagegen traten ihm 74 neue Mitglieder mit 102 Actien bei, so dass er am Schlusse 1849 aus 478 Mitgliedern mit 556 Actien besteht, und einen Ausfall von 28 Mitgliedern und 4 Actien 2u bedanern hat. — Von obigen, heute in geschlossener Folgenreihe bei der Verloosung betheiligten 556 Actien kommen auf die Hauptstadt Salzburg 265, auf das Land 67, auf Wien 65, auf Oberdsterreich 52, auf Tyrol 47, auf Baiern 24, auf Bohmen 15, auf Karnthen 8, auf Steyermark 7, auf Triest 3, auf Schlesien 2, auf Verona 1. Im Jahre 1849 kamen 117 Kunstwerke zur Ausstellung, von wel- chen 100 Oelgemalde, 17 Aquarelle, Stahl-, Kupferstiche etc. Daraus gehdrten G1 der Landschaft- und Thiermalerei, 32 dem Genre, 16 der Architectur, 8 der Geschichte; davon lieferten: Miinchen 55, Salzburg 26, Wien 23, Prag, Nurnberg und Lindau je3, Passau und Klagenfurt je 1, Augsburg 2. Aus diesen Kunstwerken wurden angekauft: vom Vereine 20 Oel- gemalde um 2162 Fl. 12 Kr., 2 Aquarelle um 38 FL, Preisblatt um 627 Fl.; von Privaten: 15 Oelgemalde um 1985 FI, giebt eine Summe von 4812 Fl, 12 Kr. — Zur Verloosung kommen benannte 20 Oelge- malde und 2 Aquarelle nebst einem dritten Aquarelle, welches Herr Maler Joh. Fischbach dem Vereine zum Geschenke machte; ferner eine Lithographie und ein Kupferstich als Nochtreffer; mithin im Ganzen 25 Gewinne, so dass auf je 22 Actien ein Treffer fallt. ‘Die Summe der Einnahmen pro 1849 betragt 3445 Fl. 10 Kr. R.W.; der Betrag der Ausgaben 3369 Fl. 14 Kr. R.W.; bleibt Rest 75 FI. 56 Kr. R.W. Unter den verloosten Bildern sind uns folgende als die vorzig- lichsten bezeichnet worden: Waldpartie am Kénigssee, yon Anton Hansch in Wien; der Ménch in seiner Zelle, von Ferdinand Beer in Minchen; Winterlandschaft, yon Heinrich Birkel in Minchen; ein Gebirgssee in Morgenbeleuchtung, von August Steidl in Minchen; die Firstenstube von Hohensalaburg, von Georg Pezolt in Salzburg; eine ernste Gebirgsgegend, von Johann Fischbach in Salzburg; Par- tie am Kochelsee, von Franz Seidel in Minchen. Das Comité des Kurhessischen Kunstvereins wird vom 15. August bis Ende September I. J. eine 6ffentliche Ausstellung der Werke lebender Kinstler veranstalten, wozu es pers6nliche Einladungen ergehen asst. burgs im vollsten Maasse verdient. — Hs dirfte Mer am Platze sein, die Vortheile, welche der Kunstverein zunachst auf Beférderung der Kunst, mittelbar aber auf Veredlung und Bildung tiberhaupt dussert, naher zu beleuchten. Die Kunst kenn ihren Beruf offenbar nur dann erfillen, wenn ihr die Wege méglichst in alle Klassen der Gesellschaft gebahnt werden; ihr freundliches Licht soll das Privatleben so gut, wie das éffentliche durchschimmern, und gerade nach unten, anf die minder begiinstigten Regionen des Volkslebens, wo Bildung und Ver- langen darnach, aber nicht die Mittel hinreichend vorhanden sind, warm und wohlthuend sich ergiessen. — Dazu bietet sich im Kunstvereine ein vorziigliches Miitel. Kunstwerke, welche ausserdem vereinzelt und zerstreut haufig einer frithen Vergessenheit verfielen, finden dort einen willkommenen Sammelpunkt und treten mit vereinigter Kraft einem ausgedehnteren Kreise von Beschauern gegeniber; dadurch aber ge- winnt der gediegene Kistler die Aussicht, seinen Werken Anerken- nung und einen lohnenden Absatz zu verschalfen, der Kunstireund aber und selbst der minder bemittelle, mit geringen Opfern eine Reihe der schénsten Gentisse, ein Mittel, Sinne, Geschmack und Herz zu bilden und — was dem Deutschen nicht das Letzte ist — die Hoff- nung, einen wirdigen Schmuck fir sein Haus zu erhalten. Durch den Kunstverein wird die Aufmerksamkeit und das Interesse der Gesell- schaft fir Schénes und Edles angeregt, sie gewinnt Vorliebe fir fei- nere Geniisse, und selbst der reiche und schon gebildete Kunstfreund wird durch ihn in Stand gesetzt, seinen Kunstsinn mit Verstandniss und Auswahl zu befriedigen. Dass alle diese Vortheile in einer klei- neren Stadt, wie Salzburg, wo Mittel und Wege der Kunst viel be- schrankter sind, an Werth noch bedentend gewinnen, bedarf wohl keines Beweises; hier ist die Vereinigung der sparsamen Krafte nach- gerade Bedirfniss, um sie fir das allgemeine Beste méglichst nutzbrin- gend zu machen. Und in der That, schon jetzt sind die Wirkungen allenthalben auch bei uns sichtbar; denn schon bildet der Kunstverein fir Salzburg eine weit aber seine Mauern hinaus bekannte und geach- tete Zierde; schon gehért der Besuch seiner Ausstellung zu des Salz— burgers liebgewonnenen Sonntagsfreuden; seine Preisblatter unter Glas und Rahmen schmiicken allerorts die Wande, und nicht selten wird man in schlichter Privatwohnung von einem werthvollen Gemalde iber- rascht, welches ohne den Kunstverein wohl nie dahin gelangt ware. Freilich sind alle diese Erfolge, an sich betrachtet, noch immer von relativem Werthe; aber sie sind die Vorlaufer anderer und bedeutsa- merer, sie brechen die Bahn fir die weiteren Segnungen der Kunst, welche durch das Wollen und Thun, durch Sitten und Gebraduche, kurz, durch das ganze innere und Aussere Leben des Volkes zart und un- merklich, aber erquickend wie der Blume Duft sich ergiessen. Aus dem General~ und Verloosungs-Bericht des Salzburger Kunst- vereines fir das Jahr 1849. Abgehalten den 17. Februar 1850. Innerhalb der sechs Jahre, welche der Verein besteht, wurden zur Ausstellang gebracht 1005 Sticke, worunter 777 Oelgemilde. Aus diesen Kunstwerken kaufte und verlooste der Verein 134 Oeleemilde wird ftir das laufende Jahr Bekanntmachun sg. Die 6ffentliche Ausstellung von Werken der bildenden Kunst bei der Kénigl. Sachs. Akademie derselben zu Dresden ; Sonntags den idien Juli erdffnet werden und es ist als letzter Zeitpunct fir Einlieferung der auszustellenden Gegenstinde der “te Juli {estgesetzt worden, da spitere Zusendungen nur alsdann noch an den unbesetzt gebliebenen Réumen wiirden aufgestellt werden konnen. Auch ist den Kinstlern tberlassen, die Verkaufspreise ihrer Arbeiten bei deren Einsendung mit anzugeben, welche als- dann ebenfalls in den Ausstellungs-Verzeichnissen veréffentlicht werden sollen. Vom 16ten September d. J. an kénnen die eingesendeten Gegenstinde wieder zuriickgenommen werden. Der akademische Rath. Dresden, am 22sten Marz 1800. Verlag von Rudolph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig. — Druck von Gebr. Unger in Berlin.