128 Der Verein hat hiervon 2U Kunstwerke mit einem Betrage von 3481 Thir. 10. Sgr. erstanden. Von Privaten wurden 12 Kunstwerke, im Betrage von 1016 Thir. 20 Sgr., zusammen also far 4498 Thir. an- gekauft. Die Einnahme fir den Besuch der Ausstellung slellte sich folgen- dermassen: Es hatten 93 Abonnements statt gefunden, wofir 93 Thir. eingingen. Abgesetzt wurden 5873 Karten, im Belrage von 658 Thir. 25 Ser., 120 Karten zum Besten des Dombaues, 20 Thir., 50 Karten zum Besten des disseldorfer Kinstler-Unterstitzungs-Fonds 8 ТЫг. 10 Sgr.; 1383 Kataloge wurden 2u 230 Thir. 15 Sgr, verkauft. Die Ge- sammt -Einnahme betrug demnach 1010 Thir, 20 Sgr. Zur Verloosung unter die Aclionaire sind 21 Oelgemalde, 1 Scul- ptur und 11 Nebengewinne gekommen. Ein Oelgemalde war dem Ver- eine bei der Verloosung des Kunstvereins fiir Rheinland und West- phalen in Disseldorf als Gewinn zugefallen und wurde demnach zur diesseitigen Verloosung zugezogen. Das an die Actionaire vertheille Nietenblatt: ,,Italienische Volks- gruppe*, nach Krusemann von Dircks, hat allgemeine Anerken- nung gefunden und ist mit Befriedigung aufgenommen worden. In der Ausschusssitzung vom 9. Nov. y. J. wurde wegen eines Nietenblattes fir 1848 und 1849 der Beschluss gefasst, eine Nachbil- dung des Schrédter’schen Bildes: ,,Auerbach’s Keller“, in Aqua- tinta- Manier anfertigen zu lassen. Es wurde desshalb mit einem Kinst- ler in Unterhandlung getreten. Allein die von demselben zu diesem Zwecke gefertigte Zeichnung hat den Anforderungen in dem Grade nicht entsprochen, dass die Ausfihrung des Stiches auf dieser Grund- lage ausgefihrt werden konnte, Es wurden demnach die weiteren Un- terhandlungen abgebrochen. Da die Zeit jedoch drangte und die Aus- fahrung durch einen andern Kunstler zu weit hinausgeschoben worden war, so musste auf andere Weise dahin gewirkt werden, den Actio- nairen die zu liefernde Nachbildung eines Kunstwerkes in der még- lichst kirzesten Zeit zu verschaffen. Es kam zum Vorschlage: das von der berliner Kunsthandlung von Liideritz bereits in Arbeit genom- mene Kunstblatt: ,,Die Mohrenwasche“, nach einem bei uns ausgestellt gewesenen Bilde von Begas, zu erwerben, was denn auch in voll- kommen genigender Weise geschehen ist. Die Bedingungen, welche diese Kunsthandlung gestellt hat, sind nur vortheilhaft, indem sich solche verpflichtet, simmtliche von dem Kunstverein geforderten Exem- plare vor dem 1, November d. J. in tadelfreien, guten Abdricken ab- guliefern. Zwei Drittel dieser Abdricke sind bereits in unserem Be-~ sitze und werden, da deren Verloosung zur Vertheilung unter die Ak- tionaire bereits geschehen, in Kurzem an dieselben abgeliefert werden. Herr Professor Begas hat die Gefalligkeit gehabt, ttber die gute Ans- fihrung des Stiches, im Falle eines Anstandes, das Schiedsrichter-Amt zu ubernehmen. Die bisher abgelieferten Abziige sind zur vollkomme- nen Zufriedenheit ausgefallen. Die Liideritz’sche Kunsthandlung hat sich tberdies verpflichtet, ausser den friher bedungenen 100 Abdrik- ken avant la lettre keine anderen Abzige vor dem 1. November d. J. far ibren Debit und zwar ohne die Firma des kdlner Kunstvereins, zu machen, so dass also unsere Aktionaire bereits im Besitze vollkommen guter Abdriicke sind, bevor solche von der Kunsthandlung zum Ver- kaufe angezeigt werden. Ueber die gelungene Ausfihrung hat’ sich bereits die allgemeine Stimme ausgesprochen. Kunstausstellung in Hannover. Die achtzehnte Ausstetlung von Werken lebender Kinstler, wel- che durch den Kunstverein hier veranstaltet war, ist jetzt geschlossen, und hat nach Verhaltniss ein sehr giinstiges Resultat gegeben. Die Theilnabme far diese Ausstellung war hier sehr erfreulich, und betha- ligle sich nicht allein durch fleissigen Besuch, sondern auch durch zahlreiche Ankaufe. Das gedruckte Verzeichniss brachte 431 Kunst- werke, von welchen 82 Nummern — heinahe ein Fiinftheil — zur Ge- sammisumme von 7618 Thir, verkauft sind, Es kommen hiervon auf die Ankdufe des Kénigs und des Kronprinzen 2020 Thir., auf die An- kaufe des Vereins 1850 ТЫг. und auf die Ankaufe von Privatpersonen 5038 ТЫг. um stels in der Nahe seines Werkes zu sein. Hier arbettete er so lange, bis ihm der Pinsel aus der Hand fiel, und da er zu schwach war, um auf sein Zimmer zuriickgebracht zu werden, so starb er in seinem Atelier, im Angesicht seines letzten Ge- maldes. Er war 1782 zu Edinburg geboren und befand sich mithin im achtundsechzigsten Jahre seines Alters. (M. d. A.) Loudon, 30. Marz. Unweit San Diego und eine Tagereise vom grossen Ocean entfernt, an der Spize des Meerbusens von Californien, sind auf einem weiten Gebicte alte Ruinen entdeckt worden, welche dem Alterthumsforscher von hohem Interesse sein werden. Theile von Tempeln, Wohnstatten, hohe Stein- pyramiden — deren sich sieben auf einer (engl.) Quadratmeile befinden — und massive Granitzirkel oder kreisférmige Wande, von ehrwirdigen Baumen, Saulen und mit Hieroglyphen be- deckten Blécken rings umgeben , — alles redet von irgend einer allen, nunmehr von der Erde yverschwundenen Menschenrage, deren Geschichte keinem der lebenden Geschlechter bekannt ist. In mancher Beziehung gleichen diese Ruinen den kiirzlich entdeckten Stidten Palenque u. s. w., in der Nahe des Mexi- kanischen Meerbusens, in anderer den Ruinen des alten Aegyp- ten, und wiederum auch den phénizischen Monumenten, und dennoch sind sie in vieler Hinsicht mit keiner der genannten Gattungen von Monumenten zu vergleichen. Die Entdecker halten sie fir antediluvianisch, wahrend die heutigen Indianer eine Tradition von einer grossen civilisirten Nation haben, welche von ihren wilden Voreltern ginzlich vernichtet worden ist. Die Gegend dieser Ruinen heisst bei den Indianern ,Thal des Ge- heimnisses*. (Ath.) — Wir sind in den Stand gesetzt anzuzeigen, dass die zu Ninive kiirzlich entdeckten Alterthiimer auf der Fregatte Cam- brain nach England werden hintibergefiihrt werden. Der wackere Commodore Plumridge hat das Schiff zu ihrer Aufnahme in den Persischen Meerbusen abgeschickt. (Ath.) Wovitaternsehau. Revue archéologique etc. 12%™ livrais., 15 Mars [800. Paris ctc. — Inhalt dieser letzten Lieferung des 6. Jahrgangs: T. Nisard, Studium tber die alten musikalischen Bezeichnungen in Europa. — F. de Saulcy, iiber die zu Khorsabad gefun- denen Inschriften, und die von Layard veréffentlichten Namen assyrischer Kénige. — L. J. Guenebault, tiber die Form der Steine und ihre Zusammensetzung bei einigen Wélbungen aus dem 15. Jahrhundert. Mit 3 Abbildungen: Wélbungen aus der der Kapelle Heinrich VJ zu Westminster, aus der Kathedrale von Peterborough und aus der Kapelle des heil. Georg zu Win- sor. — J. Courtet, Vaucluse und Petrarca. — etc. etc. * The monumental brasses of England, a series of engravings upon wood, from every variety of these interesting and valuable memorials, with brief descriptive notices by Ch. Boutell. London, George Bell. 1849. H4unstwereine. Aus dem zehnten Jahresberichte des Ké@limisehem Kunsit- vereins, vom September 1849, Es sind zur Ausstellung 049 Kunstwerke gekommen. Es _ belhei- ligten sich hieran Kistler aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Ita- lien und Niederland. Verlag von Rudo!ph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig. — Druck von Gebr. Unger in Berlin.