Das Relicf liefert, abgesehen von seinen andern Vorziigen, eine
vorziigliche Probe eines Bronzegusses.

Nachrichten von Mossul bis zum 4, Marz berichten, dass
Layard und seine Gesellschaft mit ihren Ausgrabungen zu
Nimrud und Niniveh fortfahren. Eine grosse Anzahl schén
gravirter kupferner Gefasse sind am ersteren Orte gefunden
worden, wahrend am letzteren cine bedeutende Auswahl scho-
ner Platten, auf denen die Eroberungen, das hausliche Leben
und die Kiinste der alten Aegypter veranschaulicht sind, ans
Tageslicht gefordert und von Cooper, einem die Expedition be-
gleitenden Kiinstler, in Papier abgedruckt wurden. Layard ge-
denkt nach Chaboor, dem Chaboras der Romer, einen Ausflug
zu machen, und Reish Aina, das Resen der Schrift, zu besu-
chen, wo er einen Schatz assyrischer Ueberreste zu finden
	Вой. ¢(Ath.)
	Novitatenschau.
	Kunstschaize, resp. Kunstgenisse, \уе!спе 41е Кбшо1. Мизееп, 4е пецеп
grossen Werke von Rauch, Kaulbach, Cornelius u. A. bieten —
bei sehr Vielen gefunden, bestimmt uns nun, hiemit alle deutschen
Kunst-Vereine héflichst und ergebenst zu ersuchen, zum 15. Mai d. J.
Deputirte nach Berlin zu senden und sich an diesem Tage im Local der
Kénigl. Academie bei Herrn Kastellan Rietz gefalligst melden zu lassen,
um hier Ort und Stunde der Zusammenkunft zu erfahren.

Durch miindliche Berathung und Verstandigung wird hoffentlich
eine gréssere und lebendigere Annaherung der deutschen Kunst-Vereine
untereinander und eine engere Verbindung derselben vermiltell werden,
um in der neu aufstrebenden Kunst, das deutsche, das nationale Ele-
ment desto warmer pflegen und férdern zu kénnen, und damit die
Kunst durch Mithilfe der Vereine einen wachsend héheren und edleren
Standpunkt zu erreichen vermdge. Es erscheint nothwendig zu be-
rathen, welche Aufgaben jeder Verein einzeln, welche eine Ver-
bindung von mehreren Vereinen, und welche alle Vereine gemein-
schaftlich zu Iésen und wie weit auch das Monumentale in’s Auge
zu fassen sein dirfte. Das Bestellen von grésseren Gemalden von h6-
herer Bedeutung, das Zusammentreten mehrerer Vereine, woméglich der
zu einem Cyklus gehérenden, zur gemeinschaftlichen Beschaffung von
werthvollen Kupferstichen zur Vertheilung als Vereinsblalter, médgte
wesentlich dazu gehdren; das Ausstellungswesen im Interesse der Kunst
und der Kistler, im Interesse der Vereine und des Publikums aufs
Neue ernstlich und griindlich zu priifen, ist jedenfalls Sache allgemeiner
Berathung. Denn obwohl bereits durch Bildung von Cyklen — des
6stlichen und des westlichen, des rheinischen und des Norddeutschen,
welche zum Theil schon seit 1834 bestehen — eine, als héchst nitz-
lich bewahrte Regelung geschaffen ist, so wird doch noch viel tiber
Collision bei den Ausstellungszeiten geklagt, und wiederum gewiinscht,
dass sich die noch einzeln slehenden Vereine im eignen, wie im In-
leresse des Ganzen, einem Cyklus anschliessen mégten.

Es ist ferner zu besprechen: wie man, in Uebereinstimmung, durch
geeignete Auszeichnungen den Kiinstlern 6ffentliche Anerkennung ge-
wahren kénnte, deren Werke auf den Ausstellungen sich als die aus-
gezeiehneisten bewahrt haben, und wie man auf der andern Seite all
die zu geringen Sachen abzuweisen vermdgte, die ohne eigentlichen
Kunstwerth nutzlos die Kosten vermehren und Umstinde verursachen.

Wenn gleich definitive Beschlisse iber manche der hier angeregten
Punkte nicht sofort gefasst werden kénnen, so wird sich doch sehr
Vieles genau erértern und anbahnen lassen. Da nua die Deputirten
der zum 6sllichen und westlichen Cyklus gehdrenden Kunst- Vereine
jedenfalls in Berlin zusammentreffen, mehrere andere Vereine auch be-
reits ihre Theilnahme zugesichert haben, und uns seit 1834 eine neue
sechszehnjahrige Erfahrung zu statten kommt, insbesondere aber per-
sonliche Bekanntschaften am nachhalligsten zn wirken pflegen, so diir-
fen wir wohl sicher hoffen und erwarten, dass diese Versammlung von
moglichst vielen deutschen Vereinen und recht zahlreich beschickt und
besucht werde. Am 25, April 1850.
	br. Gaedertz, Grubitz , Stadtrath Dr. Lucanus,
	Libeck, Magdeburg. Halberstadt.
Mertens, Schindelmeisser, Stadtrath
Bremen. Konigsberg i. Pr.
	The coloured views faken during the Arctic Expe-
dition of H. M’s. ships ,Enterprise* and ,Investigator* under
the command of Captain Sir James C. Ross, drawn by W. H.
Browne, Lieut. etc., on stone by Charles Haghe. London,
Ackermann & Co. 1850. — In Berlin bei F. Schneider & Comp.
Pr. 5: Thir. kl. Fol. — Von den drei Expeditionen, welche im
Jahre 1848 ausgeriistet wurden, um John Franklin und seine
Schiffe zu suchen, war die unter Capitain Ross die grésste und
wichtigste. Ein talentvoller Offizier, Hr. Browne, zeichnete eine
Reihe jener einsamen und eigenthiimlichen Scenerien, welche
hier in der vortrefflichen Lithographie Haghe’s erscheinen. Es
sind dabei verschiedene Farbenplatten benutzt, und bei der Ein-
fachheit der winterlichen Farbung kommen die Darstellungen
vollig kolorirten Ansichten gleich. Jhre 10 Abbildungen ver-
anschaulichen dieses abgelegene Gebiet des menschlichen Un-
ternchmungsgeistes. Der begleitende, in englischer und fran-
zosischer Sprache geschriebene Text enthalt cine kurze Zusam-
menstellung sammtlicher fiir die Auffindung Franklin’s ausge-
	riisteten Expeditionen.
	Céunstvereine.
	Aufforderung zur Allgemeinen Versamimiung won
Deputirten deutscher Kunst-Vereine, zu halten in
Berlin den 16. Mai 1850.

Der Anklang, welchen die gegen einige Kunst-Vereins-Vorstande
schriftlich und in No. 15, des deutschen Kunstblattes vom 15, April
d. J. 6ffentlich ausgesprochene Idee, wie im Jahre 1834 eine Versamm-
lung von Deputirten deutscher Kunst-Vereine zu veranstalten, und zum
Ort der Zusammenkunft Berlin zu wahlen — wegen der dann im vol-
len Glanze bliihenden grossen Kunstansstellung sowohl, als wegen der
	Die Kénigliche , Akademie der Malerei, Bildhauerei und Baukunst* zu Grem€ wird in diesem Jahre ihre
	dreijahriiche Ausstellung veranstalten.
	Wir entnehmen aus den verédffentlichten, uns zugegangenen , bedingungen* Folgendes:
	Der Ausstellungssaal wird am 30. Juni 1850 und zwar auf 6 Wochen gedffnet. — Aufgenommen werden бешае, Экир-
turen, Bauplane, Stiche, Lithographien, Daguerreotypen, Zeichnungen etc. lebender, einheimischer und fremder Kinstler. —
Copieen werden nicht zugelassen, ausser auf specielle Genchmigung der Ausstellungsdirection, welcher auch die Kunstwerke zur
Priifung wegen ihrer Aufnahme unterliegen. — Die Kunstwerke bleiben bis zum Schlusse der Ausstellung. — Die Kinstler wer-
den ersucht, ihre Werke 14 Tage vor der Eréffnung bei der Ausslellungskommission im Lokal der Akademie (Вие 5 Margue-
rite No. 5) mit Angabe ihres Namens, ihrer Wohnung und des Gegenstandes portofrei anzumelden, auch betreffenden Falls den
geringsten Preis dabei zu bemerken. — Die Kunstwerke miissen an den Herrn Verplancke, Hausmeister der Akademie, min-
destens 5 Tage vor der Eréffmung des Saales eingeschickt werden. — Die Hin- und Riickfracht tragt der Aussteller, und be-
stimmt die Art, wie er sein Werk wicder zurickgesandt haben will. — Es wird cine Subscriptionsliste im Saal ausgelegt wer-
den, deren Ertrag zum Ankauf von Kunstwerken verwendet werden soll, die nachher noch 2—3 Wochen ausgestellt bleiben
	und dann verlooselt werden.
	Verlag von Rudolph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig. — Druck von Gebr. Unger in Berlin.