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	Von uns wurden folgende 24 Bilder fir die Summe von 2404 Thir.
angekauft: Ludwig Most in Stetlin, Des Grossvaters Geburtstag; Ju-
lius Baumann in Ké6nigsberg in Pr., Die schwalzenden Madchen; А.
Blankenburg in Berlin, Ein Fruchtstick mit einem Kruge; P. Gro-
pius in Berlin, College Tulliano bei Palermo; C. Grothe in Tempel-
hof bei Berlin, Der Maller und die Schnitterin, C. Hasenpflug in
Halberstadt, Blick auf eine Kirchenruine; Kemnitz, Eine Mondschein-
landschaft; K. Kessler aus Tilsit in Disseldorf, Abend in einem Fel-
senthale, Abendlandschaft bei Regen; A. Leu in Disseldorf, Norwe-
gischer Fjord; H. Liffers in Antwerpen, Reiter halten vor einer
landlichen Schenke; L. Linnig in Antwerpen, Ansicht des Hafens vou
Antwerpen, ein Schiff ristet sich zur Abfahrt; H. Mevius in Breslau,
Fischerleben am Strande bei Scheveningen; Paul Mila in Berlin, Guido
Reni malt die Grafin Cenci im Gefangniss; Ludwig Most in Stettin,
Prophezeihung, Motiv aus Wallensteins Jugenderinnerungen; H. Nie-
man in Dresden, Spielende Kinder im Frihjahr; Eduard Radtke in
Berlin, Die Bauernschenke; Ludwig Scheins in Dasseldorf, Morgen-
landschaft; B. Schmidt in Diisseldorf, Eingang in das Bodethal im
Harz; A. Schulten in Disseldorf, Der Kochelsee im Bayerschen Hoch-
lande; Alber’ Schwendy in Berlin, Apsis der St. Peterskirche zu
Caen in der Normandie; L. Hermann Seefisch in Berlin, Ansicht von
Interlaken; August Seidel in Minchen, Landschaft bei Sonnenunter-
gang, das sogenannte Schweizerhaus beim Bad Gastein; Heinrich Sel ~
ling in Berlin, Der Dom von Lion; A. Weiss in Burgstein, Rebhuhn
und Seidenschwanze. — Wir haben dazu die 300 Thir., deren unser
Generalbericht als vorbehalten far die Vermehrung des bereits vor acht
Jahren in Aussicht gestellten Stadtmuseum gedenkt, mitverwandt und
werden im Einverstaéndnisse mit unserm Vereine, nachdem in der бе-
neralversammlung vom 2i.v. M. kein Widerspruch dagegen erhoben,
auch kinftig mit ahnlicher Verwendung fortfahren, bis das fragliche
Museum, wie entschieden fir jetzt freilich die Errichtung desselben
ferner vielmehr, als naher zu ritcken scheint, wirklich einmal in das
Leben getreten sein sollte.

Statt eines lithographirten Vereinsblattes, das wir aus mancherlei
Griinden, namentlich auch, weil wir nach dem Tode des letzten Schatz-
meisters unsre verfigbaren Mittel nicht zeitig genug tbersahen, zu be-
schaffen uns ausser Stande befanden, werden wir diesmal unter unsre
Mitglieder ausgewdhlte, von sehr namhaften, zum Theil entfernten
Kunsthandlungen uns gelieferte und nach Serien verlooste Steindricke
vertheilen und hoffen damit alle Interessenten zufrieden zu stellen.

Die obengenannten, in unserer Generalversammlung unlangst zur
Verloosung gekommenen Gemalde wurden noch durch folgende sechs
Bilder vermehrt, welches Gewinne sind, die bei Verloosungen anderer
Kunstvereine mit iiberraschendem Gliicke auf unsre bei diesen bethei-
ligten Actienloose gefallen waren: Heinrich Kaufmann, Regenland-
schaft; Fr. Kaulbach, Othello und Desdemona‘ ); Miller, Andreas
Hofer mit seiner Familie auf der Flucht; G. Nies, Blumenstiick; С.
Scheuren, Hollandische Landschaft; Jacob Verreyt, Mondschein-
Landschaft.
	1) Es wird unsere hiesigen Leser vielleicht interessiren, zu erfahren,
dass dieses, jetzt bei uns ausgestellte Bild in Besitz des Kaufmann Herrn
	Buchholtz in Stettin gekommen ist. D. R.
	zeit simmtliche auch dahin bestimmte Gemalde nicht, wie sonst, in
schichiweisen Abtheilungen, sondern auf einmal in solcher Frist von
hier abgehen zu lassen uns anheischig machten, dass die Ausstellung
dort mit dem 27. Mai ihren Anfang nehmen konnte, so gewannen wir
dadurch fir die hiesige eine uns erwiinschte siebenwéchentliche Dauer.
Die Summe unsrer Ausstellungsgegenstande betrug 368, eine geringere
Zahl als gew6bnlich, und dennoch bei unsrer beschrankleren Lokalitat
nur nach und nach zur Schau zu stellen. Dazu kamen noch zwei aus-
gezeichnete, von Sr. k. H. dem Prinzen von Preussen erbetene und
gewahrte Oelbilder: ,Heimtreiben Italienischer Stiere* von Steffeck und
die ,Kaiserpalaste in Rom“ yon Schirmer. Wir hatten zu bedauern,
dass dreizehn Gemalde der letzten Diisseldorfer Verloosung in Folge
einer Bekanntmachung unsers Hauptgeschaftsfihrers, wonach im Falle
einer Beschadigung oder des Verlustes eines der Bilder nur gezahlt
werden sollte, was von einer Assecuranz wirklich zu erlangen stande
— einer Bekanntmachung, die Kénigsberg fiir sich selbst zuriickge-
nommen hatte, an welche Danzig aber durch einen Beschluss seiner
Generalversammlung gebunden war, — auch unsrer Betrachtung ent-
	zogen wurden, obgleich wir, gemass dem 5.