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	welche ein Schoosshiindchen im rechten Arm hajt. Ein Blatter-
werk bildet oben einen Halbkreis. kj. Fol. Im Pariser Cab. —
Copien von der Gegenseite vom Meister 6K %. Bartsch No. 21.
von Israel van Mecken No. 181 und von Wenceslaus von Ol-
miitz No. 48.

34. Ein junger Herr sitzt links an einem Brunnen, gegen-
iber einer jungen Dame, die einen Papagei auf der linken Faust
halt. Ein Narr steht in der Mitte und blas’t auf einem Dudel-
sack. Drei Spruchbander fliegen kraus in der Luft. Ein feines
Blatt. Q.-8. Im Miinchener Cab.

35. Ein Bauer und sein Weib gehen uber Land. Er halt
auf der Schulter einen Korb mit Eiern; sie eine Gans unterm
Arm. kl. 12. Amst. Cab. No. 262. — Dieses weniger fein ge-
arbeitete Blatt hat der Meister b &% copirt. ‘

36.* Ein Orientale fihrt seinen Knaben nach links; ihm
folgt sein Weib, ihr Kind auf dem Riicken tragend, -und fasst
ihren Mann bei der Schulter. 12. Wie vorhergehendes Blatt-
chen behandelt. Amst. Cab. No. 263 und im Pariser Cab.

37—41. Verschiedene Képfe, welche héchst geistreiche
Studien nach der Natur zu sein scheinen; namlich: ein Knabe
und ein Jiingling mit.langen Haaren. 8. No. 267. Ein biirtiger
Alter, aufblickend. kl. Bl. No. 274. Der bartige Mann, rechts
gewendet und vor sich sehend. №1. В1. №. 275. Kopf Johan-
nes des Taufers, auf der Erde liegend. kl. BI. No. 276. * Bild-
niss eines ltlichen Mannes, in drei Viertheilen gesehen, mit
Turban, rechtsgewendet. Durch ein Fenster sicht man in eine
Landschaft. Oben im Bogen. 8. Im Pariser Cabinet.

42.* Ein junger Mann, rechis, ist im Begriff einer Frau
einen Ring an den Finger zu stecken. Ein feines Blatt, mit et-
was horizontal gehaltenen Schraffirungen. kl. Fol. Im Dres-
dener Cabinet.

_ 43. * Ein junger Mann, links, umfasst und kiisst eine junge
Frau in bergiger Landschaft. Oben zwei Spruchbander. kl. Q.-
Blatt. Im Miinchener Cab.

44. * 45.* Ein nacktes Weib, rechts stehend, erfasst das
Gewand eines Narren und entblisst ihn. — Ein alter Mann er-

laubt sich einen Griff unter den Rock eines Madchens, welches
ay umfacet —. Jurai eahr fain hahandatie Rlattchen, 16. Im
	Mtnchener- Cab.

46—48. Drei Blatter mit spielenden nackten Kindern. 5.
Amst. Cab. No. 271. 272. 273.

49—51. Drei Blatter kl. 8. mit Wappen. Amst. Cabinet
Nr. 282. 283. 284. Von letzterem hat Israel van Mecken eine
Copie gemacht. Bartsch No. 194.

Die anderen 40, hier nicht beschriebenenen Blatter , mei-
stens im Amsterdamer Cabinet befindlich, sind von geringerer,
wenn auch ahnlicher Arbeit; einige selbst sehr geistreich be-
handelt und vielleicht von demselben Meister der schénen Stiche
herrihrend, den gréssern Theil jedoch halte ich von andern
niederlindischen Kupferstechern gefertigt. Ein Paar Blatter er-
innern an die Schule des Martin Schongauer, andere scheinen
in’s 16. Jahrhundert zu reichen. Ich kann deshalb der Ansicht
von Duchesne nicht beistimmen, welcher die Amsterdamer nie-
derlandischen Stiche alle seinem ,hollandischen Meister von
1480 glaubt zuschreiben zu diirfen.

Zu den schénen Stichen flandrischer Schule glaube ich
auch jene runden Spielkarten rechnen zu miissen, welche Bartsch
im X. Band S. 70—74 beschreibt. Namlich die Originale, von
denen sich mehrere Blatter im Dresdener Cabinet befinden. In
dem reitenden Kénig No. 26 ist bestimmt Ludwig XI, Kénig von
Frankreich zu erkernmen; da dieser nun im Jahre 1483 gestor-
ben ist, so ist zu schliessen, dass jene Originalkarten vor des-
sen Tode gefertigt worden sind. Sie sind von der gréssten
Feinheit in Zeichnung und Stich, womit die Copien von T W;
	befinden sich viele Werkzeuge und mancherlei Thiere, z. B.
am Fenster links ein Affe, ein Paar Tauben bei einem spie~
Jenden Knaben. Q.-Fol.-Bl. Amst. Cab. No. 254.

17. St. Michael. Ueber cinem Felsengrund schwebend, be-
zwingt er mit dem Kreuz den Satan in Drachengestalt. Oben
cin sonnenahnlicher Kopf und viele anbetende Engelchen in
krausen Wolken, nach alterthiimlicher Weise ornamentartig be-
handelt. kI.8. Amst. Cab. No. 243.

18. Sta. Katharina, auf einem Tragstein stehend. kl. Blatt.
Amst. Cab. No. 239.

19. Sta. Barbara, Gegenstiick zu vorigem. Amst. Cab.
No. 240.

20. Sta. Barbara halt stehend den Thurm links und wen-
det den Kopf nach rechts, abwarts blickend. 8. Amst. Cab.
No. 241.

21. Eine Martyrerin. Sie ist mit Blumen bekranzt und halt
gehend ein mit Aepfeln gefiilltes Kérbchen, wonach ein Kind
reicht. kIl.& Amst. Cab. No. 242.

22. Ein Christus- und ein Marienkopf, auf einem kleinen
Blatt. Amst. Cab. No. 244.

23. Das Christkind steht tiber einem Todtenkopf und halt
segnend die Weltkugel. Oben zwei Blumenzweige und INRI.
Im Amst. Cab. No. 245.

24. Zwei Frauen in Mantel, mit Kaputzen tiber dem Kopf,
sitzen in einem Zimmer. Die eine liest, die andere halt cinen
Rosenkranz. Oben Spruchbander ohne Schrift. kl. 4. Amst.
Cab. No. 252.

25. Zwei Manner in Kapuizen sitzen auf ahnliche Weise
wie obige Frauen beisammen. kl. 4. Amst. Cab. No. 253.

26. Jagdparthie. Ein Herr zu Pferde kommt von der rech-
ten, begleitet von zwei Jagern. Vier Hunde jagen im Wald
nach zwei Hirschen. Rechts ein Haase. Ein sehr feines Quer-
Fol.-Blatt. Amst. Cab, No. 235.

27.* Falkenjagd. Ей junge Manner zu Pferde, von de-
nen zwei Frauen hinter sich sitzen haben, reiten aus zur Fal-
kenjagd. Drei Hunde rennen im Vordergrunde. Im Wald ein
Hirsch, in der Luft zwei Végel. kl. 8. Amst. Cab. No. 256
und im Berliner Cab.

28. Spielparthie. Drei Jiinglinge und ein alter Mann sitzen
auf einem Hiigel bei einer jungen Frau und halten Karten zum
Spiel in den Handen. Dabei cin kleiner Hund und ein Wind-
spiel. Links in der Ferne reitet eine Dame in den Wald, sich
nach einem heranspringenden Hund wendend. Gleich vorste-
henden Blattern behandelt. kl. 4. Amst. Cab. No. 257,

29,* Der Jiingling und der Tod. Links steht ein freudig
gestimmter junger Mann mit tibereinander gelegten Armen, in
kurzem Mantel und langen Schnabelschuhen, zur Seite des To-
des, eines hageren Alten, der nur ein schmales Gewand zur
Bedeckung hat und den Jiingling an der rechten Schulter fasst.
Zu des Todes Fiissen befindet sich eine Schlange und ein Frosch.
Ein vorziiglich feines Blattchen in KI. 8. Amst. Cab. No. 258
und in der Bibliothek zu Wien.

30. Ein junger Mann silat zwischen zwei Frauen, von de-
nen die zur Rechten ihm einen beschriebenen Zeitel vorhilt.
Von derselben Schinheit wie vorstehendes Blattchen. kl. 4. Amst.
Cab. No. 259.

31. Zwei junge Manner stehen beisammen im Gesprich,
der rechts ist vom Riicken gesehen und halt einen Hund. kl. 8.
Amst. Cab. No. 260. — Wie No. 257, aber nicht so zart be-
handelt.

32. Ein Mann geht mit cinem bekranzten Jingling, der
einen Falken auf der Faust sitzen hat. Dabei drei Hunde. kl. 8.
Amst. Cab. No. 261. — Wie No. 257 behandelt.

33. * Ein junger Mann sitzt traulich bei ciner jungen Frau,