zeichnungen nach der Natur, lithographirt und herausgegeben
von den Briidern Adam in Miinchen. iste Lieferung. Min-
chen, in der literarisch - artistischen Anstalt der Cotta’schen
Buchhandlung. Querfol. — Diese Lieferung enthalt 4 Blatter fol-
genden Inhalts: 1. Vertheidigung des Friedhofs von St. Lucia,
nach der Originalskizze eines Offiziers der Armee. 2. Ueber-
gang der Armee liber den Tessino bei Pavia. 3. Unterredung
zwischen dem Feldmarschall Radeizky und dem Konige Victor
Emanuel von Piemont in Vignale, nach der Schlacht von Novara.
Auch die Umgebung besteht aus Portraitfiguren. 4. Innere An-
sicht des Forls Malghera, am Tage der Einnahme.
	The Art-Journal. Marz-, April- чи Маг-Ней 1550.
— Unser Milarbeiter, Hr. Emil Braun, giebt die Fortsetzung
seiner Mittheilungen tiber das Kunsthandwerk der klassischen
Epochen, und zwar behandelt er diesmal die Sphyrelata und die
Bronzen von Perugia. — Robert Hunt spricht iber die Anwen-
dung der empirischen Wissenschaften auf die Kunst, speciell
liber die Chemie dér organischen Farben, die Camera fiir die
Photographie und die trinoptrische Laterna magica. — R. N.
Wormann tber Romanismus und Protestantismus und ihrer
Beziehung zur Maierei. — Frau Hall setzt ihre Wanderungen zu
alten Gebaéuden, Frau Merrified ihre Bemerkungen tiber Mauer-
malerei in England fort. — Ausfithrlicher wird die Ausstellung
des britischen Instituts besprochen, von der wir ш №. 10 und
11 unsern Lesern das Wichtigste mitgetheilt haben; auch tiber
die zu erwartende grosse Ausstellung im J. 1851 giebt es ver-
schiedene Nachrichten und Betrachtungen. — Das Kunsthandwerk
findet seine Rechnung in verschiedenen Original -Zeichnungen
von Gerithen; iiber die Teppichfabrik der Herren Requillard,
Roussel und Choqueil, ein eigener Artikel, mit dabei gedruckten
Mustern; auch einige Dekorationen von Versailles sind beschrie-
ben und illustrirt. Die Kinstlergalerie enthalt die Biographie
des jiingst verstorbenen Malers Westall und des Malers Pickers-
gill. — Das Wérterbuch von Kunstausdricken ist fortgefiihrt. —
Stiche nach der Vernon-Galerie: 4 Syrian Maid von Sangster,
nach Pickersgill. The last in (der Zuletzigekommene) von
Smyth, nach Mulready. Venice (der grosse Canal daselbst)
von Prior nach Turner. Youth and Pleasure von Sharpe, nach
Etty. Cottage Children von Shaw nach Gainsborough. Sir Tho-
mas More (im Gefaéngniss) von Outrim, nach Herbert. fea-
ding the news (Zeitungsleser auf der Strasse) von Taylor,
nach D. Wilkie.
	CéAunstvereine.
	Bericht aber die Ausstellung zu Bremen
yom 17. April bis 13. Mai.
	Trotz der grossen Verspatung unserer Einladung haben wir den-
noch eine wirklich anerkennenswerthe reiche und ausgewahite Samm-

lung von Bildern zusammengebracht, die ein besonderes Interesse da-
durch gewann, dass viele auswartige Schulen vertreten waren, und
den Vergleich derselben mit den Leistungen der deutschen Kiinstler
	gestattete. — Schwach, wie allenthalben, war das historische Fach
vertreten. Besser schon des Genrefach, am stérksten das Landschaft-
liche. —- Durch verspatetes Eintreffen der Hauptbilder war der Besuch
	anfangs ziemlich lau, in den letzten Wochen dagegen desto lebhafter,
und vielfach ward eine Verlangerung der Ausstellung verlongt, was
jedoch, wegen der gegen die nachfolgenden Stadte eingegangenen Ver-
pflichtungen, nicht erfillt werden konnte. Wenn auch weit hinter
den friheren Resultaten unserer Ausstellungen zuriickstehend, so miis-
sen wir doch. mit den Verkaufen unter den jetzigen Zeitverhiltnissen
zufrieden sein, denn die Verluste unserer Handelsstadt sind gerade
jetzt sehr gross und entmuthigend, und die beiden letzten Monate ha-
	durch erhalt die Tradition ihre Bestatigung, und dem Wider-
spruche wiirde es obliegen, den Gegenbeweis zu liefern. Dass
es sich hier ibrigens nicht um eine ,angebliche* Sage han-
delt, hatte Hr. $8. aus zahlreichen Schriften ersehen kénnen, die
zum Theil lange vor jener der Frau Schopenhauer erschie-
nen waren, unter andern, um nicht aus den Grenzen meines
Buches zu schreiten, aus der abgedruckten Mittheilung des
Grafen Stolberg von 1791.

Bei Erwihnung meiner Widerlegung der Fahne’schen an-
geblichen Entdeckung, dass Heinrich Sunern der erste Bau-
meister des kélner Domes gewesen, ist die Auffassung des
Sachverhaltnisses verfehlt, indem in der Schreinsurkunde von
1248 nicht Henricus Sunere als petitor structure maioris ec-
elesie colon. vorkommt, sondern ein Henricus, dem die Iden-
titat mit Jenem Sunern auf das entschiedenste abgesprochen
werden muss. Das Domblatt No. 61 von 1850 hat in schlagen-
der Weise diese Sache noch ferner erértert.

Gegen den Ausspruch, dass von den angefiihrten zahlrei-
chen Goldschmieden, Steinmeizen, Glockengiessern, Orgelbau-
ern, Wachsbossirern, Kalligraphen, Lithographen, Stickern etc.
»hichts Erhebliches herauszuheben sei,“ erlaube ich mir nur
die wenigen Namen eines Cour. Duisbergh, Elbertus,
Heinr. Broderman und Christ. Cloit, Mart. Legros,
C. B. Hardy, Joh, Heinrigs beispielsweise der Aufmerk-
samkeit anzuempfehlen.

Ich ibergehe mehreres Andere. Im Allgemeinen aber méchte
es billig gewesen sein, dass, wo bis ins Kleinliche hinein dic
Rige so bereitstehend war, auch die Sorgfalt des Priifens sich
weniger oft habe vermissen lassen. Jeden gegriindeten Einwurf
nehme ich hingegen als einen Gewinn fiir die meinem Buche
vorbehaltenen Nachtrage dankbar auf. J. J. Merlo,
	Aaeitune.
	Gerltt, im Mai. In diesen Tagen ist in dem Invaliden-
Park, auf einem Punkit, welcher die Aussicht auf die Kessel-
strasse gewihrt, die Fundamentlegung zur Errichtung einer eh-
renden Gedichtnisssdule fiir die am 18. Marz 1848 gefalle-
nen Soldaten vollzogen. Die Sdule wird 120 Fuss hoch sein, und
sich auf derselben ein Adler befinden, dessen Schwingen 38 Fuss
Spannung haben. Die Saule ist, nach Art der Vendomesaule in
Paris, hohl. Es fiihrt eine Wendeltreppe von 199 massiven Stufen
auf die Spitze derselben. Die Sdule selbst ruht auf einem Ge-
wolbe, in welchem die Gebeine der gefallenen Soldaten nieder-
gelegt werden sollen. Der 18. Juni d. J. ist zur Grundsteinle-
gung bestimmt, welche mit grossen dreitagigen Feierlichkeiten,
deren Anfang am ersten Tage ein Trauergottesdienst machen
wird, geschehen soll. (В. М.)
	Hondow. Das , Art Journal* giebt folgenden Bericht tiber
die Anzahl der im I. 1849 aus andern Landern nach den ver-
einigten Konigreichen gekommenen Gemilde. Aus Preussen sind
es 34, aus Deutschland 1066, ) aus Holland 1946, aus Belgien
2420, aus Frankreich 3498, aus Spanien und Portugal 326, aus Ita-
lien 1723, aus andern Landern 1678; also im Ganzen 12,691 Bilder.
	Novitatenschau.
	Erinnerungen aus dem Feldzuge 4ег К. К. ожегге!-
chischen Armee in Italien, in den Jahren 1848—A9. In Hand-
	1) Uns ist hier nicht klar, was unter Preussen und Deutschland ver-
standen ist, wir geben daher die wortliche Uebersetzung. D. R.