grosser Bedeutung sind, und eine зо]сВе регзбийсве Vertraut- heit erfordern, dass es unméglich ist, durch schriftliche Mit- theilungen sie fasslich zu machen, und die endlich, um voll- stindig angegeben zu werden, einen besondern Band erfordern wirden. So sind von fiinfzig englischen Liebhabern, die von Herrn Talbot ein besonderes Diplom erhalten haben, um die Photographie zu ihrem Vergniigen zu treiben (Hr. Talbot hat, wenn er auch sein Privilegium einer Gesellschaft abgetreten, sich dieses Recht vorbehalten) von finfzig Personen, sage ich, die dieses Recht erlangt haben, und von denen Einige durch den Meister selbst eingeweiht worden, Andere nach den For- meln verfahren sind, hdchstens zwei oder drei, denen es ge- Jungen ist. Um nun jetzt zur Beurtheilung der Arbeiten der Herren Jacopssen und Claine zu gelangen, muss ich zu- nachst erkldéren, dass, nachdem ich, wie ich glaube, das Schénste was auf diesem Gebiete in England, in Deutschland und in Frankreich erlangt worden, gesehen habe, mir nichts davon die Erzeugnisse unserer beiden Landsmanner an Sauber- keit, Harmonie und Frische tibertroffen zu haben scheint. Fir den, der weiss, welche Schwierigkeiten sich darbieten bei der genauen Uebertragung auf ein anderes Papier eines negativen Bildes, d. h. eines solchen, welches Schatten an Stelle der Lichter zeigt, in ein positives, Schwierigkeiten, die auf den mehr oder weniger bedeutenden Hindernissen beruhen, welche die Dicke und das Gewebe ces Papieres der Wirkung der Son— nenstrahlen enlgegensetzen; fir den, der weiss, welche ein- sichtsvolle und genaue Abschatzung des Zustandes der Atmo- sphare und der Starke des Lichtes man zu machen wissen muss, um mit Sicherheit die Empfanglichkeit des Papieres und die Zeit, wihrend welcher es dem Lichte ausgesetzt werden muss, nach ihnen zu regeln; fir den endlich, der weiss, dass fast unbe- merkbare Ursachen ein mit vollem Rechte gehofftes Gelingen ginzlich vereiteln kénnen, werden die Erzeugnisse der Herren Jacopssen und Claine unstreitige Proben sein eines Feuerglau- bens in ihrer Sache, der nicht vor Hindernissen noch Opfern sich beugt, mit einem Worte, eines glanzenden und verdienten Erfolges. . Man muss auch sagen, dass eine Unternehmung dieser Art, begomen und verfolgt unter den Auspicien der Freundschaft und mit der doppelten Kraft, die man aus ihr schépft, mit einer Lebens- und Thatkraft begabt ist, die nichts niederschlagen kann. Hr. Jacopssen, Eigenthiimer zu Bloemendael, Grtinder einer ausgedehnten Nadelholzcultur, die sich noch mehr in jiingster Zeit entwickelt hat, um den leidenden Landbevélke- rungen zu Hilfe zu kommen; Hr. Jacopssen, Freund der schd- nen Kiinste und selbst Maler, hat seine einsichtsvollen Bemi- hungen mit denen des Hrn. Claine vereint in dem uneigennit- zigen Zwecke, die Wissenschaft, die er liebgewonnen, zu ver- volikommnen und volksthimlich zu machen, und, gleichen Schrittes vorangehend, haben diese beiden Manner héchst be- deutende Entdeckungen auf dem Gebiete der Photographie ge- macht. Ich werde die hauptsdchlichsten dieser Entdeckungen angeben. Zunichst eine wenig verwickelte, so sichre Verfah- rungsweise, wie es nur méglich ist bei so schwierigen Operatio- nen; ferner verschiedene neue oder verbesserte Vorbereitungen, von denen die wichtigste die Empfinglichkeit des Papiers erhdht, die geometrische und optische Verlangerung der Camera obscura; die Anwendung glaserner Pressen und kristallner-Cylinder; die Einfihrung neuer Personen oder sonsliger Gegenstande in ein fertiges Bild; die vierfache Vergrésscrung des Bildes, fast ohne dioptrische Abweichung, was vermiliclst eines einzigen Objek- livglases, dessen Durchmesser nur die einfache Grosse hat, er- reicht wird; bei Bildnissen die Hervorbringung eines Hinter- grundes von der vollendetsten Farbeneinheit und Regelmassig- keil; ein Mechanitsmus, der die Planchette des Apparats hinaul und hinuntersteigen lasst und erlaubt, bei der Aufnahme eines grossen Gebdudes, das oben stets heller als unten beleuchtet ist, die Dauer der Aussetzung nach den verschiedenen Starke~ graden des Lichtes zu regeln; eine Sonnennadel, welche um Фе НАШе die Zeit verkiirzt, die man das Papier der Sonne aussetzen muss, um das positive Bild zu erhalten; endlich hat Hr. Jakopssen ganz kiirzlich zu diesen Entdeckungen noch die eines Mittels, die Wolken wiederzugeben, hinzugefigt und so die Ansichten und Landschafien vervollstindigt, ohne zu den Auskunftsmitteln zu greifen, deren man sich bis jetzt vergeb- lich bedient hat, um zur Nachahmung der Natur zu gelangen. Hr. Claine beabsichtigt eine in grossem Maasstabe auszu- fihrende Aufnahme der biirgerlichen und kirchlichen Denkmale Belgiens. Sicher wiirde eine solche Sammlung der Alterthums- kunde der Baukunst, wie der Kunst im Allgemeinen grosse Dienste erweisen. Man denke besonders an die wunderbare Genauigkeit und an die Wahrheit des Charakters, welche die Photographie ihren Erzeugnissen verleiht, und man wird )e- kennen, dass es in dieser Art schwerlich etwas gebe, das hier- mit wetleifern kénne. Ich habe die Besorgniss aussprechen héren, dass die pho- tographischen Bilder mit der Zeit verbleichen und verderben widen. Dies kann Statt finden, wenn das Papier nicht hin- reichend der Sonne ausgesetzt gewesen, oder wenn das Bild bei den nachfolgenden Waschungen nicht vollstandig von der schwefelgesauerten Soda befreit worden, in welchem Falle die Wirkung der letzteren, die durch feuchte Witterung noch fort- geseizt wird, wohl das Bild beschadigen kann. Indessen die eigentliche Gefahr liegt im Gegentheil darin, dass die Bilder durch die unausgesetzte Wirkung des Lichtes leicht eine zu schwarze Farbung annehmen. Dies trifft ein, wenn die Wir- kung des schwefelgesduerten Salzes nicht stark genug gewesen, um alles Silbersalz zu vertreiben, welches das Papier enthailt, und das dem Einflusse des Lichtes ausgesetzt ist. Indessen, wenn man mit Geschicklichkeit verfalrt, kommt so etwas durch- aus nicht vor. Andere Verschiedenheiten, und ich fige hinzu, andere Vor- theile unterscheiden die Photographie auf Papier noch von der auf silberner Grundlage ausgefiihrten. Erstlich haben ihre Er- zeugnisse einen wahrhaft kinsilerischen Anstrich, eine Breite des Auftrags, wenn ich mich so ausdriicken darf, eine Wirk- samkeit des Eindrucks, welche die Metallplatten nicht darbieten, die im Gegentheil eine gewisse Disterheit und Kalte zeigen. Man weiss, dass diese Letzteren nur unter einem bestimm- ten Brechungswinkel gesehen werden kénnen, welche Unan- nehmlichkeit die Papierlichtbilder nicht darbieten. Diese kén- nen ausserdem zu einer betrachilichen Anzahl von Exemplaren vermittelst einfachen Abdruckes vermehrt werden; und > wah- rend endlich die Lichtbilder auf Metallplatten die Gegenstande in dem der Natur entgegengesetzten Sinne darbieten, es sei denn, dass man das Prisma oder die Parallelscheibe, die aber auch ihr Unangenehmes haben, anwende, geben die Papier- lichthilder die Gegenstande in ihrer natirlichen Lage wieder, was ein unstreitiger Vortheil fiir die Bildnisse und die Abbil- dung der Denkmale ist. Eine Reliquie von Erwin Speckter. Uns liegt ein kleiner Kupferstich nach einer Jugendarbeit dieses allen Fgeunden deutscher Kunst allzufriih geschiedenen Kiinstlers vor. Der Stich hat etwas fiber 31 Zoll Hihe und gegen 5 Zoll Breite und stellt die drei Marien am Grabe Christi he