schen Wiiste abgesandt, wo sie eine Menge Allerthumer, na-
mentlich Grabstalten von glasirter Tépferwaare, mit Arm- und
Beinringen darin und mit Inschriften, entdeckt haben. Hr. Lofius
hat, mit Hilfe seiner Araber, in nur drei Tagen 60 schr merk-
wiirdige Alterthtimer entdeckt, worunter auch ein Schwert, und
unzihlige Inschriften gefunden. Auch sind cinige Bruchstiicke
einer Statue von schwarzem Basalt dabei, die mit Layard’s dritter
Sendung assyrischer Marmor-Fragmente nach England abgehen
werden. Der Oberst Williams wird die Zeichnungen aller die-
ser Funde mil einer genauen Beschreibung der ganzen Ехре-
dition absenden, um eine bestimmte Controlle daritber fiihren
zu kénnen, was bei der Nachlissigkeit der Behérden von Вот -
bay nothwendig ist. — Der Oberst denkt auch Ausgrabungen
in der Gegend von Susa zu beginnen. Dic neuesten Briefe des
rn. Layard vom 18 Marz melden seine Abreise nach der Wisle
Khabir, die nie der Fuss eines Europders betreten hat. Er
nimmt eine Bedeckung von arabischen Scheikhs mit ihren Be-
gleitern mit, zusammen elwa 60—70 Personen. Wihrend sei-
ner Abreise werden die Ausgrabungen in Nimrid ununterbrochen
fortgeselzt. Mehrere interessante Inschriften und noch melir
	gefliigelte Lowen und Stiere, sind ktirzlich cntdeckt werden.
(В. №.)
	Rovitatenschat.
	Medaille fiir den Kuplerstich ,Der Tod de Ruyter’s* nach dem
Gemalde von Piencmann. Die Kupferstecher finden hier im
Lande wenig angemessene Beschiiltigung; der Kupferstecher
Taurel, ein Schiiler Bervic’s und Mitdirektor der Akademie zu
Amsterdam, hat einen htibschen Stich nach Pienemann’s Portrait
der jetzigen Kénigin vollendet, Es ist Schade, dass dieser aus-
gezeichnete Kupferstecher sein schines Talent auf nichts ande-
res als officielle, oft mittelmissige Portraits fiirstlicher Perso-
nen zu verwenden pflegt; sein vorletzter, gewiss trefflicher Stich
stellt den Kaiser von Russland, nach cinem sehr mittelmassigen
Bilde von Kriiger, dar.

Die Hauptkommission zur Errichtung cines Standbildes fiir
Wilhelm Il hat das Modell des Bildhauers E. F. Georges in
Ueirecht als das beste der eingegangenen zur Ausfithrung be-
stimmt und dem Kiinsiler die Anfertigung des Standbildes auf-
getragen. Von der Errichtung eines Reiterstandbildes des ver-
slorbenen Koénigs, wofitr sich im yvorigen Sommer im ersten
Enthusiasmus iiberall Comilés bildeten, bei welcher Gelegenheit
sich bereits die Stadte Rotterdam, Haag und Amsterdam strilten,
welche von ihnen mit dem Denkmal des Helden von Salamanca,
Hasselt und Waterloo geziert werden sollc, hért man nichts weiler,
als dass neulich eine Stimme im ,,Handelsblad* laut wurde, man
miége doch die bereits eingekommenen Gelder, statt sie zuriick-
zugeben, fir cin zu errichtendes Invalidenhaus bestimmen.

Der ,Rembrandt* steht immer noch nicht und Laurenz
Koster, der hollindische Erfinder der Buchdruckerkunst, wird
sich wohl noch sehr lange mit seinem schlechten Standbilde
aus Sandstein auf dem Marktplatze seiner Vaterstadt Haarlem
behelfen miissen.

Die schéne Galerie des verst. Kénigs wird nun doch laut
éffentlicher Ankiindigung im Verlaufe dieses Sommers versteigert
werden. — Bei der letzten Versteigerung in Amsterdam am 9. April
brachte das gesammle Kabinet von Gemalden cines ungenannten
Liebhabers die Summe von 28,000 Fl. auf. Ein Gemalde von
J. C. Schotel ging fir 2000 Fl., ein anderes von demselben
far 1500 Fl. fort; eine Landschaft von B. C. Kockoek brachte
4000 Fl., eine von Schelfhout 1355 Fl. und ein Bild von N.
de Keyser Mad. de la Valiére, 1051 Fl. auf, Am héchsten
ging aber ein Blumenstiick von G. J. J. van Os fort, diesem
Nachfolger J. van Huysum’s, den er in der Kraft des Kolorits
iibertrifft, — es brachte 4500 FI. auf.
	Paris, im Juni. Auf Befehl des Prasidenten der Republik
wird eine eherne Bildsiule Gay-Lussac’s auf einem hiesigen
“ffantlichen Platze, in der Nahe des Erziehungs-Inslituts, auf-
	Я

esielil.
	* Albrecht Diirer’s Randzeichnungen aus dem Gebet-
buche des Kaisers Maximilian I. mit eingedrucktem Originaltexte.
Nebst einer Einleitung von Franz Xaver Stéger. 800. Ge-
org Franz in Miinchen. Gr. Octay. Preis: 7 Thlr.
	Minchener Bilderbogen, nach Origmaizeichnungen von

М. von Schwind, Ernst Frohlich, Ant. Muttenthaler,

Graf Pocci, Stauber, Kasp. Braun u. A. Herausgegeben

 yon Kasp. Braun und Friedr. Schneider. I. Buch. Bo-
gen 25—48. Bilderbogenformat. Preis f. d. Buch 1 Fl. 12 Xr.

oder 24 Sgr., fiir den einzelnen Bogen 3 Xr. oder 1 Sgr. Zu-

gleich ist von dem ersten Buche die zweite Anflage erschienen.
	* Die Entwickelung der Gottesidee, Mit einem
Vorwort: Die Kunst und die Aesthetik von Theodor Kauf~
mann. Mit acht nach grossen Cartons ausgefiihrten Kupfer-
stichen. Dtisseldorf, Johann Heinrich Schulz. 1850. Qu.-Fol.

Preis: 6 Thir.
	Eaunstvereine.
	Werlin. Der Verein der Kunstfreunde im preussischen
	  Staate wird am Mittwoch den 3. Juli d. J. im Vereinslokale seine
	jahrliche Generalversammlung abhalten, mm welcher ther die Wirksam—
keit des Vereins und den Befund der Rechnungsabnahme Bericht er-
stattet, die Verloosung der erworbenen Kunstgegenstande und dic Er-
ginzung des Ausschusses yorgenommen werden wird. In derselben
wird auch ein Yorschlag des Vorslandes auf Abandernng des Statuls.
und zwar dahin:
dass der nach §. 4. zu Offentlichen Zweckcn bestimmte Theil der
Jahres-Einnahme nur dann, wenn die Zahl der zu derselben bei-
tragenden Mitglieder zweitausend tibersteigt, auf ein Fiinftheil,
sonst aber auf ein Zehntheil festzusetzen, +
yorgetragen und mit der im §. 24. des Statuts bestimmten Wirkung
berathen, auch die Wahl eines Ausschussmiteliedes vorgenommen Werden,
	Berichtigunargs.
	Fondon, im Juni. Es sind neue Nachrichten von Herrn
Layard eingegangen. Aus Nimrdd sind allein 40 Kisten Al-
terthiimer kleincren Umfanges, namentlich Hausgerath, gesam-
melt, die ungemein mannigfaltiger Art sind, und darin die
agyptischen Alterthtimer tibertreffen. Die Findgrube, aus der
sie kommen, ist indess bei weitem noch nicht erschdpft und
Hy. L. ist Willens, sie nicht aufzugeben, so lange noch irgend
etwas vorhanden ist, das der Mithe des Ausgrabens und Trans-
portirens lohnt. Sodann will er sich zu den Hiigeln von Ba-
bylon wenden. Der k. Grenz~Commissar Oberst Williams, wel-
cher Hrn. L. bei allen seinen Operationen auf das Thatigste zur
Hand geht, benutzt seine Musse in Workah, den ungeheuren
Trimmern siidlich yon Babylon. Er hatte friiher Hrn, Loftus,
einen Unteraufseher der Mission, und Hrn. Churchill mit einer
Karavane you Maulthieren und Pferden nach der mesopotami-
	In No. 21 unseres Blattes p. 168. ist bei Aufzihiung der Stidte des
westlichen Cyklus Cassel ausgelassen worden; ferner sind als Ausstellungs-
zeit die geradzahligen Jahre statt der ungceradzahligen angegeben.
	Verlag von Rudolph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig. — Druck von Gebr, Unger in Berlin.