dung bei meinem gnedigistl. Herren sol stehen lassen, derge-
stalt, wenn s. f g durch Gottes des Almechtigen Hulf Irer ge-
fengnus entledigett werden, oder aber s f g Meister Lucassen
sonstl. anhaims erlauben wurden, (welchs doch In s f g willen
vnd gefallen stehen solle. So wollen s f g Ime an derselbige
freundliche liben Sonn (Sohn) ain schrifft geben lassen, den
besoldungen so sich von obberumten funfzigste Jhar den 23den
Julij anzurechenen Jherlich vertaget, zu bezalenn. Welchen
Artikel gedachter Meister Lucas auch gewilliget, und wiewohl
er mit angehenget, wenn es vff das zwey vnd funfzigisti Jhar,
als den 23 Julij keme, vf di Zeits Imi Zwo Jharbesoldung zu
enttrichten geburet, das mein gnedigister Herr Imi diselbigen
zweihunderd gulden vnd dan di erste ausstendige halbe Jhar-
besoldung, davon obengemeldett, entrichtenn lassen, die wollte
er seinen Senen zu bezalung etzlicher schuld, geben. So hatt
Imi doch s. f g. widderumb sagen lassen, die ablegung vnd
bezalung solcher vertagter Jharbesoldung wolle s f g nicht sei-
nen Kindern Sundern Imi thun vnd volzien lassen, damitt er
In seinem altter, wan er zumalen nicht mher vermochte, auch
ein bharen Pfennig Вей. Sintemal er sonsten seinen Kindern
alle sein guit gegeben; darbey er es auch hatt bleiben lassen,
vnd zufriden gewesen,

Dargegen aber vnd das mein gnedigister Herr gewilliget
Ime Jherlich vnd vf sein lebenlang sein besoldung volgen zu-
lassen als 1c fi. Jherlich, hatt sich Meister Lucas verpflichtett
und bewilliget bey s f g. in Irer verhafftung so lang es s f g
gefellig, auch wuhin sein fi gn. zichen, zu bleiben.

Da dan auch sein fl. gn durch getliche verleihung der ge-
fengnus eniledigett. Wolle er vndter sein fl gn vnnd derselben
Sonen meinen -gnedigen Jungen Herren, sich wohendlich nid-
derthun vnd di Zeitt seins Lebens Iren fl. gn dinstwertig sein
vnd bleiben.

Actum Augsburgk den Achten tag des Monats Octobris
Anno dm. ly & Im Ij J XV Hs Rudolff m. p.

Obschon Lucas Cranach seit Jahren die Besoldung von hun-
dert Gulden jabrlich bezogen hatte, war ihm doch keine be-
sondere Urkunde itber seine Besoldung auf Lebenszeit aus-
gestellt, sondern ihm diese Zusicherung nur beilaufig in der
vorigen Schrift des Hans Rudolff angedeutet worden.

Unter f. folgt ein Schreiben vom Jahre 1552, also dem
Jahre, in welchem der Churfirst mit Cranach aus der Gefan-
genschaft zurtickkehrte, welches die Bestallung des Kinstlers
auf Lebenszeit, und zwar mit einem Gehalt von 100 Gulden,
nebst Winter- und Sommer-Kleidung und die Bekéstigung bei
Hofe, enthalt. Demzufolge muss Cranach das Versprechen ab-
legen auch Zeit seines Lebens in Churfiirstlichen Diensten zu
	bleiben und bei dem Verkaufe seiner Bilder auf seinen Herrn
	besondere Riicksichten zu nehmen.
г
	mer hoffkleydung, vif sein Leib, reichenn lassenn, Ihme auch
solche besoldung, die Zeit seins Lebenns, Jerlichenn zu gebenn,
gewilliget, welche Wir gedachtem Meister Lucassenn, nach sei--
ner Lieb vnnd Gnadenn absterbenn, Jerlich zu entrichtenn, In-
gleichnus, gnediglich bewilliget, Vand bey Vunser Regierung,
bis vff Michaelis des Scchs vnnd vierzigstenn Jars, volgenn ha-
benn Jassenn, welcher Besoldung er auf alle Jar verguugt, vand
bezalet wordenn ist, bis vff ein einzige halbe Jarbesoldung, die
Ime von wegenn vnnsers verloffenen kriegs, seinem Bericht
nach, vonn obberurter Zeit, Michaelis Im Sechs vnnd vierzig-
stenn Jars, nicht enntrichtet wordenn sein solle, derwegen Wir
aber In Vnnser Rentherey erkundung nehmenn lassenn, vand
alsdann, der bezalung halbenn Vnns auch gnediglich erzeigenn
wollenn, Wie dann solches alles weiter Inn einer besondern
verzeichnus, Am Datum Augspurgk, den achten tagk des Mo-
nats Octobris, Im ein ynnd funfzigistenn Jar, vorschienern da-
tirt, zu finden, davon Meister Lucassen ein abschrifft zugesteltt
worden ist — Als habenn wir gedachtem Meister Lucassenn,
dieweil er, weder vonn Vnnserm Vedtern, noch Herren Vatern,
seligenn, keine Verschreibung daruber gehabt, Vnnd sich vif
Vnnser gnediges Begeren, von Wittembergk, aus етеш Упп-
terthenigenn mitleiden, vnnd damit vns, Inn vnser lanngwiri~
genn verhafftung, die Zeit nicht zu lanngweiligk, zu Vnns ge-
genn Augspurgk, den 23ten Tag Julij, Inn verflossenem funff-
zigistenn Jar, verfugtt, vnnd bey Vnns, bis zu Vanser, vonn
Gott, aus kayserlicher Mayestadt, vnnsers allergnedigstenn Herrn,
Milde vnnd Guthe, verlichenenn erledigung, verharret, ange-
zeigte Ein hundert guldenn, gnaden vnnd dienstgelder, vonn
berurtem drey vnnd zwennzigstenn Tag des Monais Julij an zu
rechenene, zusamt der Winter vnnd Sommer Hoffkleydung, vo-
rigenn Vnnserer Veitern vind Herren Vater seligen. auch Vnn-
ser Bewilligung nach, die Zeit seines Lebenns, verschrieben,
vnd bewilliget — Verschreibenn Ihme angezeigte Ein hundert
Guldenn, zusambt den zweyenn Hoffkleydungenn, auch die Kost
zu hoff, hiemit, vnd Inn krafft dez Brieffs, die Zeit seines Le-
bens. — Dargegen soll er vnns vnnd vnnsern Sehnenn, auch
die Zeit seins lebens, vnnd sonnst niemandes, mit dinstenn ver-
wanndt, Auch schuldigk sein, wie er sich dann darzu vnnter-
thenigklich erbothen, bey vns, vnnd Vansern freundlichenn lie-
benn Sohnenn, die Zeit seins Lebenns zu bleibenn, vnnd sich
vonn vns nicht zu begebenn [

2 ([ jnsonderheit aber vnsere arbeitt auch mit allem vleiss
 4 Jfertigen, vnd vmb solcher vnser gnadengeld ynd guter vn-
derhaltung willen, solche seine arbeitt was er yns malt,
= %, (etwas nehener (billiger) den einem frembden zu lassen,
Wie es auch, mit abzalung vnnd entrichtung der besoldung, so
albereit, bis zwey Jar lanng, vif diese vorschreibung, sich ver-
tagt, gehaltenn soll werdenn, Solchs bringet obgemelt verzeich-
nus der abrede clarlich mit. derselbigen nach wollen wir vnns,
wann er des geldes noitiirftigk sein wirdt, zu erzeigenn wissen.
— Welchs alles Meister Lucas mit vnntertheniger dannksagung
angenohmen, gelobt, vnnd zugesagt, auch dariiber seinen Re-
versbrief gebenn hat, dem allem was Ihnn betreffenn, ynnd diese
Bestellung gegen vnns, vnnd Vnnseren Sohnenn, verbinden thut,
nachzukommenn, Vnnd sich sonsten zu haltenn, Wie einem ge-
treuwenn diener, gegen seinem Herrn zuthun gebiret vund wol
anstehet —- vund bevehlenn demnach hierauff vnnsern Rennth-
meister, Renthschreibern vand hoffgewandtsausstheilern, gedach—
tem Meister Lucassenn anngezeigte Ein hundert guidenn azung,
Vnnd die Sommer vand Winterhoffkleidung zu reichenn vnd zu
gebenn, des soll ein Jeder Inn rechnung enntnohmenn werdenn,
vnnd geschiet darann vnnser meinung, ~—- 2U vrkundt, mit
vnnserm zuriickaufgedrucktem Secret besiegelt, Vnnd gebenn zu
Weymar, Mitwoch nach Omnium Sanctorum, Anno domini XV°LII.

ie]

n den
schri
	Lucas Cranach’s bestallung vif lebenlang, dargegen ihm gleich-
fals 100 fl., Winter ynd sommerkleidung Jeerlich zu geben
auss gnaden sind verschrieben worden 1552.

Yonn Gotts Gnadenn Wir Johanns Fridrich der Elter, Her-
209 zu Sachssenn, vnnd gebornen Churfurst —, Lanndtgraff Inn
Duringenn, vand Marggraff zv Meyssenn, Thun kund, vnnd be-
kennen von Vnns vnnd die hochgeborune furstenn, vnnsere
freundliche liebe Séhne, gegen mennigklichenn — Nachdeme
weylanndt, die auch hochgeborne fiirstenn, Herr Fridrich, vnnd
Herr Johanns gebrudere, Herzogenn zy Sachssenn, vnnd des
heiligenn Romischenn Reichs Erzmarsthahl, vnnd Churfiirstl.
vnnsere freundliche liebe Vetter, vnnd gnediger Herr Vater,
selige gedechtnus, Vnnserm liebenn getrewenn, Lucass Cranach,
als Irer Lieb, vnnd gnade, bestaltem Diener, vnnd Mahler, Jher-
lich ein hundert Gulden diensigeld, vnnd die Winter, vuand Som-—