216 Andrea del Sarto, Passignano, Canaletto, Mignard, Sustermanns, van Orley, de Witte u.s.w. Del Sarto’s Werke bestehen in den Bildnissen von Dante, Petrarca und Ariost. Nach dem ,Builder* ist der Vorschlag gemacht worden, zu Ehren des Dichters Cooper, nach einer der kéniglichen-Aka- demie im Jahre 1849 vorgelegten Zeichnung des Bildhauers Marshall, ein Denkmal in der Westminster Ablei zu crrichten. (Athen.) Madrid, im Juni. Fir die grosse Gemiilde -Ausstellung, welche am 24. Juni in Barcelona erdffnet wird, sind allein 14 Bilder des Hrn. de Vergue, theils Seestiicke, theils Landschaf- len bestimmt, unter denen sich namentlich eine Ansicht des Monserrat, mit einer malerischen Staifage catalonischer Co- stime, befindet. (B. N.) Novitatenschau. schone Altarblatt, worauf Marie mit dem Kinde auf einem halben Monde als Himmelskénigin ). Ferner ist Bernhard van Or- ley, Johann Mabuse und Lukas von Leyden vertreten, Letaterer durch den kleinen Hausaltar mit der Anbetung der Konige *). Von Hans Holbein ist das Portrait des Thomas Morus vorhanden. Die nun folgenden 26 Bilder gehéren der Schule von Briigge an. Unter ihnen mehrere Rubens: Chri- sius, dem Apostel Petrus die Schliissel gebend, so wie eine Eberjagd voll Leben und Geist. Zu den 26 Bildern hollandi- scher Meister gehéren Landschaften von Ruisdael, J. Both und Hobbema. Die dentsche Schule ist nur durch einen heil. Hubert, angeblich von A. Diirer, vertreten, die franzisische zahlt unter 7 Bildern cinige Claude Lorrains und Casp. Poussins aul. Die lebensgrossen Portraits von Konig Philipp IV und des-- sen Minister Olivarez yon Velasquez finden sich unter den 24 Bildern spanischer Schule. — Die italienische éndlich enthalt 93 Nummern. Unter denselben heilige Familien von Fra Bar- tolomeo und Andrea del Sarto, ein St. Lucas von Carlo Dolce. Eine heilige Familie aus der schénsten Zeit Perugi- no’s*) und aus dem Pallast Corsini in Rom stammend, von Rafael das Portrait des Francesco Penni +), von Leonardo da Vinci endlich: erstens, eine weibliche halbe Figur von aus- serordentlicher Vollendung, mit einer Blume in der Hand. — Dieses Bild wird im Catalog ,la Colombine“ genannt. Irrig halt man es ftir ein Portrait von Diana von Poitiers; Passavant erklart sie fiir eine allegorische Figur der Eilelkeit. Dann die bertihmte zur Caritas umgeschaffene , Leda“ des Meisters *). Die Anzahl] der neuern Bilder belauft sich auf 160. Wir finden Namen wie: Calame, Gallait (mil einer Wiederholung der Abdankung Carls V, in kleinerer Dimension als das zu Briissel)}, Gudin (in ziemlich grosser Anzahl), Nicaise de Keyser, Koekkoek, Paul Delaroche, Ary Schef- fer, Schotel, Verboeckhoven, Wappers u. A. — Die Zeichnungen bestehen aus 370, die Marmorstatuen und Biisten aus 26 Nummern. — Dieser ganz ausserordentliche, grossartige Bildermarkt nimmt am Montag, den 12 August, 10 Uhr Morgens, im Pallaste des verstorbenen Kénigs im Haag seinen Anfang. Die Niederlande werden einen harlen Verthcidigungskampf um ihren Besilz zu bestehen haben gegen die Angreifer aus allen Landern. So wiinschen wir in unserm allernichsten Interesse dringend, dass namentlich auch Preussen nicht sowohl stahl- als goldgertistet sei, um diese Gelegenheit nicht voriberzulas- sen, unser Berliner Museum zu ergaénzen und zu bereichern. 1) Passavant а. а. 0. 5. 391 18. 2) Vgl. Kugler Gesch. der Malerei. HI. 310. 3) Passavant a. a. O. S. 393 fgg. 4) Passavant a. a. 0. 5. 394. 5) Vgl. Kugler, Gesch. der Malerei. 2te Aufl. I. 505. u. Kunstgeschichte {ste Aufl. S. 705, 2te: S. 741. Catalogue des tableaux anciennes et modernes, de ai- verses écoles; dessins et statues, formant la galerie de feu Sa Majesté Guillaume II, roi des Pays-Bas, prince d’Orange— Nassau, grandduc de Luxembourg etc. cic. Amsterdam, chez W. Willems, Libraire, Vyzelstraat, 111. 1850. — Fir Deutsch- land zu haben in Leipzig bei Rudolf Weigel, in Wien bei Ge- rold et Sohn, in Berlin bei R. Friedlander, in Bonn bei Weber u. von der Kolk. — Es ist bekannt, welch cin tichtiger Kenner Konig Wilhelm war; seine Sammlung enthalt einen wahren Schatz von Kunstperlen. Sehr viel lieferte ihm Nieuwenhuys, der auch im Jahre 1843 eine Beschreibung der Galerie herausgab ). Was die késtlichen alten Zeichnungen angeht, so stammen sie meist aus Lawrence’s Sammlung und somit zugleich aus den Handen des bedeulenden englischen Kunsthindlers 8. Woodburn. Ein Theil der Rafael’schen Zeichnungen ist von diesem auch in Nachbildungen (trefflichen Facsimiles) herausgegeben worden). — Von den alteren Bildern, deren 192 angezeigt und beschrie- ben sind, gchdren 54 der flamandischen Schule an, darunter sind von Joh. v. Eyck die Verkiindigung aus Dijon und Maria mit dem Christkinde *). Ausserdem ein Theil der Copien, wel- che Michael Cocxie fiir Philipp II von dem Altar der Briider van Eyck in Gent ausftthrte. VonHemling, die Darstellungen aus dem Leben des heiligen Bertin, jene reizenden kleinen Bil- der, die zu dem Schdnsten gehéren, was dieser Kiinstler her- vorgebracht hat *). Dann ein weibliches und mannliches Por- trait, welches letztere bekanntlich ihn selber darstellen soll. Ausserdem noch 12, theils ihm zugeschriebene, theils aus sei- ner Schule herriihrende Bilder. Von Quintyn Messys das 1) Vgl. Rudolf Weigel, Kunstkatalog. Heft 16. No. 14073. 2) Ebendaselbst. Heft 18. No. 15453. 3) Vgl uber beide Bilder Passavant: Kunstreise durch England u. Bel- gien. S. 384. 4) Passavant a. a. O. S. 387 feg. Бека Ё мае вип ze. Mit Bezug aul die von dem Vororte Bremen Namens des ,Norddeutschen Gesammt-Kunst-Vereins® erlassc~ nen Einladungen zu Einsendungen von Kunstwerken fir den, , Bremen, Hamburg, Liibeck, Rostock, Stralsund und Greifswalde “ begreifenden Gesammt-Cyklus sieht der unterzeichnete Vorstand sich veranlasst, die mit Einladungen versehenen Kiinstler auf die in denselben enthaltenen Bedingungen ,die Einsendung anlangend* hierdurch nochmals aufmerksam zu machen. Zugleich erklart der Unterzeichnete, dass diese Bedingungen strenge eingehalten werden und dass alle, ohne vorherige Anlrage und deshalb erhaltener Zustimmung des Vorstandes, spater als am 20. August hier anlangenden Kunstwerke fiir Rechnung und auf Gefahr der Einsender hier lagern werden. Alle spateren Einsendungen, welche an dem Cyklus noch theilnehmen sollen, Der Vorstand des Kunstvereins in Roslock. sind daher direct nach Stralsund oder Greifswalde zu machen, Rostock im Juli 1850. Verlag von Rudolph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig. — Druck von Gebr. Unger in Berlin.