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	sende, welche die Provinzialmarkte besuchen, erdffnen zu
kénnen. (Arehit.)

Novititenschau.
	* Die Burg Tannenberg und libre Ausgrabungen.
Im Auftrage Sr. kéniglichen Hoheit des Grossherzogs von Hessen
und bei Rhein etc. bearbeitet von Dr. J. von Hefner und Dr.
J. W. Wolf. Frankfurt a. M. 1850. Verlag der Sechmerber’schen
Buchhandlung. Mit einem reich verzierten Titel und 12 Kupfer-
tafeln. kl. Fol. Pr.: 3 Thir.
	In Kurzem wird cin neues englisches Journal erscheinen,
unler dem Titel: ,,. The Museum of classical antiquities: a quar-
terly journal of architecture and the sister branches of classic
art. London. John W. Parker.“ Der Prospectus verbreitet
sich tiber den Mangel ciner solchen Zeitschrift, da das rémi-
sche Blatt (Annali dell’ Instituto Archeologico) und die Berliner
archiologische Zeilung sich mit Vorliebe der ,elucidation of the
myths displayed on the vases and other monuments of Magna
Graecia“ widmeten. Gewiss ist, dass ein Organ fur die For-
schungen in classischer Archilectur, wie es hier mit Illustratio-
nen in Steindruck und Holzschnitt beabsichtigt wird, in den
verschiedensten Kreisen willkommen sein wird. Die Liste der
Protectoren und Mitarbeiter enthalt Namen, die fiir die Gedie-
genheit des Unternehmens garantiren. Von Deutschen nennen
wir nur Welcker in Bonn, Thiersch und Klenze in Miin-
chen, Emil Braun in Rom. Italien und Frankreich sind eben-
falls durch ihre Notabililaten vertreten. — Der Subscriptionspreis
auf den Jahrgang (400 Seiten) betrigt eine Guinee. Das Werk
tritt ins Leben, sobald sich 250 Subscribenten gefunden haben.
	niedriger und von grésserer Symmetrie, mit einer grossen ovalen,
mit einem irdenen Deckel verschlossenen Oeffnung zum Hinein-
schieben der Leichen. Die Sarge selbst sind von gebranntem
Thon mit griiner Glasur, und mit Figuren von Kriegern bedeckt,
welche durch ihren ungeheuern Kopfschmuck auffallen und eine
kurze Tunica nebst langen Unterkleidern tragen. Sie haben ein
Schwert an der Seite und ihre Arme ruhen auf der Hiifle, wah-
rend dic Beine von einander abstehen. Grosse Quantitéten von
Topferarbeit und auch Thonfiguren, cinige ungemein zart mo-
dellirt, finden sich ringsumher, und in den Sargen selbst er-
blickt man Ornamente von Gold, Silber, Eisen, Kupfer, Glas
u. s. w. (Art. Journal.)

Die Hingebriicke zwischen Lewiston und Qucen-
ston. Diese Briicke, welche, wenn sie vollendet sein wird,
bei weitem die langste auf der Erde, in einer ununterbrochenen
Spannung, sein diirfie, ist ktirzlich von den vereinigten, durch
die Regierungen von New-York und Grossbritannien hierzu
berechtigten Gesellschaften in Contract gegeben worden. Dem
Capitin E. W. Serrel wurde die Ausfiihrung des Unternehmens
tbertragen. Die Briicke wird die Ufer des Niagara 2u Lewiston
im Staate New-York, und Queenston, in West-Canada, mit
einander verbinden, uud zwischen den Unterstiitzungspunkten
1042 Fuss betragen. Der Fahrweg, 19 Fuss breit, wird 75
Fuss tiber dem Wasser liegen und eine Last von 800 Tonnen
zu tragen im Stande scin. Die Unterstiitzungsthiirme sollen
mittelst hydraulischen Mértels erbaut und von gusseisernen
Kappen tiberragt werden, welche 76 Fuss tiber dem Fahrweg
liegen. Die natiirlichen Vortheile der Localitat sind so gross,
dass man die Kosten fiir weit niedriger anschlagt, als sie an
jedem andern Orte betragen wirden. Bis September gedenkt
man die Briicke so weit vollendet zu haben, um sie fir Rei-
	Bekanntmachunsg
des Osterreichischen Kunst-Vereins in Wien.
	Aufforderung
	les I[n- und Atuslandes.
	an die Herren Kitinstler
	Der ,ésterreichische Kunst-Verein*® hat statutenmassig allen seinen Mitgliedern und Theilnelimern ein jahrliches
Vereins-Geschenk bestimmt, welches in einem Kupferstiche, einer Lithographie, oder Radirung, oder in einem
	plastischen Gegenstande zu bestehen hat.
	Um nun in den Besitz solcher Kunstwerke zu gelangen, halt cs derselbe fiir zweckmassig, den Weg der freien Con-
currenz einzuschlagen, zu welchem Zwecke er hiermil alle Kupferstecher, Lithographen und Bildhauer auffordert,
von ihren dazu geeigneten, eben vollendeten und noch nicht in den Handel gekommenen Arbeiten, woriiber sie noch freie
Disposition haben, ein Probe-Exemplar bis langstens Monat November d. J. einzusenden.

Hinsichtlich des Gegenstandes — wenn sonst derselbe zu einem Vereins-Geschenk passend ist — findet keine Be-
schrankung statt, und es kénnen ebensowohl gute Darstellungen nach alten und neueren Gemiilden, als auch Statuetten
	verschiedener Art concurriren.
	Zur Richtschnur des Comités, welches die Wahl unter den eingelaufenen Kunstwerken nach Stimmen-Mehrheit
irifft, ist auch die vorliufige Angabe des genauesten Preises fiir jedes Hundert Abdriicke oder Exemplare erforderlich.

Im Laufe des Monats November 1850 wird zuvor eine Ausstellung damit abgehallten, und die Wahl selbst daun éffent-
lich, unter gleichzeitiger Benachrichtigung des betreffenden Herrn Kiinstlers wegen Licferung der nothwendigen Anzahl Exem-~
	plare, bekannt gegeben.
	Das Comité des Vereins glaubt hierdurch nicht nur dem vaterlindischen Kunstler Gelegenheit zu geben, seine
Werke schneller vor das Publikum zu bringen, sondern das Letztere auch mit den Leistungen der auslandischen Kiinstler
bekannt zu machen, und somit ein fiir alle Theile niittzliches Kunst-Intercsse zu wecken, wie es der, von keiner
Parteilichkeit gelcitete Z2weck des neuen Vereins ist und bleiben wird.
Briefe und Sendungen sind franco ,An das Comité des isterreichischen Kunstvereins in Wien  zu
richten, oder in unserer Agentur bei den Herren L. Sachse u. Comp., Jagerstrasse 30., abzugeben.
Im Namen des Comités des O6sterreichischen Kunst-Vereins.
	Wien, im August 1800.
	In Abwesenheit des Vorstandcs
	dessen Stellvertreter
Arthabhber.
	Verlag von Rudo!ph und Theodor Oswald Werge) in Leipzig. — Druck von Gebr. Unger in Berlin