» die gefangenen Wiedertiufer vor dem Bischof Franz zu Min- ster 1536,“ welches die Berliner Ausstellung vom Jahre 1846 zierte und woriiber ein ausfiihrlicher Artikel im Kunstblatt, Jahrg. 1845 No. 38. berichtet. Eine bedeutende Komposition, welche eine scharf ausgepragte Charakteristik mit dem Streben nach realer Durchdringung der Aufgabe verbindet. Schon im Jahre 1845 erhielt Schorn vom Kénig Ludwig den Auftrag, jene grosse Darstellung der Siindfluth zu malen, welche zu beenden das Schicksal dem Kiinstler nicht erlaubt hat. Seit 1847 war der- selbe Professor an unserer Akademie. — Der Schlachtenmaler Adam, der zur Zeit mit der Aus- fihrung mehrerer Darstellungen aus dem letzten ésterreichi- schen Feldzuge in Italien fir den Kaiser von Oesterreich be- schaftigt ist, hat von diesem Monarchen kirzlich den Franz- Josephs—Orden erhalten. (A. Z.) GHriffel, im October. Der belgische Minister des Innern hat der Akademieabtheilung fiir schéne Kinste den Vorschlag zur Griindung einer géeschichtlichen Gemaldesammlung, ihnlich der Versailler, zur Begutachtung vorgetragen. Aus den verschiednen Sammlungen des Landes sollten die geschichtli- chen Gemilde zu diesem Zwecke ausgewahlt, von den bedeu~ tenderen im Auslande befindlichen, welche belgische Geschichte zum Gegenstande haben, Kopieen gemacht, und die noch blei- benden Liicken durch Anfertigung neuer Gemilde ausgefillt werden. Die Abtheilung hat einen Ausschuss zur Beantwortung dieses Vorschlages gewahlt. (Ind. B.) -— Die Regierung wird eine, aus Alterthumsforschern und Kiinstlern bestehende Commission zur Bewahrung und Sichtung der im Lande vorhandenen Alterthimer etc. niedersetzen. (B. N.) Parts , im October. Der Maler Claudius Jacquard hat das Gemilde des Alteren nipalesischen Prinzen vollendet, wovon die Regierung eine Copie fiir das Versailler Museum bestellt hat. Der Prinz ist im grossen Hofanzuge dargestellt, welcher im Original allein an edlen Steinen einen Werth von 3+ МИо- nen Frs. hat. An seiner Seite tragt er einen reichen tatari- schen Sébel. - — Horace Vernet ist vollstandig wiederhergestellt und nat der Heerschau in Versailles wiederum zu Pferde beige- wohnt. (B. N.) Aondon, im October. Der Manchester ,Guardian* zahlt eine ganze Reihe von Siddten auf, welche Sir R. Peel Standbilder errichten: Manchester, Birmingham, Salfort, Lichfield, Bury, Bolton und mehrere andere Stddte in Lancashire. Die durch Beschluss des Unterhauses Sir Robert in der Westminsterabtei zu errichtende Statue ist bei dem in Rom lebenden englischen Bildhauer Gibson bestellt. — Der amerikanische Bildhauer Crauford wird ,demnachst die Modellirung seines grossen Washington ~Denkmals beginnen, fiir welche Arbeit die Regierung ihm 100,000 Doll. bewilligt hatte. Die Zeichnung ist entsprechend. Auf einem granitnen Fussgestell soll sich die, 16 Fuss hohe, Reiter-Bildséule Was- hingtons erheben. An dem Fussgestell werden allegorische Fi- guren angebracht. Der Guss soll in Paris oder Mtinchen vor- genommen werden. (В. №.) — Entdeckung von Fresken in der Kirche zu Stedham in Sussexshire. Die mit dem Niederreissen dieser ehrwirdigen Kirche, welche durch eine neue ersetzt werden soll, beschaftigten Arbeiter haben einige schéne Fresken ent- deckt, welche jetzt blossgelegt sind. Die Ausfithrung der Ge- milde, welche die ganze Nordwand von dem Schiffe der Kirche einnehmen, ist bewundernswerth. Eins stellt die Jungfrau Maria dar, mit Christus an der Seite, dessen Hande und Fiisse durch- bohrt sind, wahrend Flehende die Firbitte der Jungfrau anrufen. Kin anderes hat den heiligen Christoph, wie er Christus tiber den Jordan tragt, zum Gegenstand. Die Figur des h. Christoph ist sehr gross, indem sie fast vom Fusse bis zur Spitze der Wand reicht, und das Colorit seines Gewandes und Schildes sind gut erhalten. Noch ein anderes halt man fir das jiingste Gericht. (Ath.) Constantinopel. Eine sehr merkwiirdige Entdeckung ist in der Sophienkirche zu Constantinopel gemacht worden. Beim Reinigen und Ausbessern des Innern sind die urspriinglichen Decorationen in Mosaik ans Licht gezogen worden, welche, wic man sagt, ein Portrait Constantins enthalten. Man hat Zeich- nungen davon genommen, welche sich auf dem Wege nach England befinden. Um nun nicht in die Nothwendigkeit versetzt zu werden, diese Decorationen fortzuschaffen, wie es die Re- ligion des Landes gebieten wiirde, hat der Sullan weislich den Beleh! gegeben, sie wieder zuzudecken. (Builder.) Novitaitenschau. * Six Etudes de Paysages, gravées 4 leau forte par Remi van Haanen. Oucer-Fol. Preis: § Fl. C. M. * Landschaften, nach der Natur gezeichnet und radirt von L. Schén. Wien. Heft 1 u. 2, jedes mit 6 Radirungen. Queer-Fol. Preis: 21 Fl. C. M. jedes Heft. *o Monatshefte landschaftlicher Radirungen von L. Schén und C. Grefe. Vom Juni bis October. Jedes Heft mit zwei Blattern in kl. Qu.-Fol. Preis: 48 Kr. C. M. pro Heft. * Е1п2е пе Blatter landschaftlicher Radirungen von L. Schén. Und zwar: Landschaft nach Ruisdael. Preis: 48 Kr. C. M. Brandstalte in Wien im November 1848. Рг.: 24 Кт. С. М. Praterstudie. Preis: 30 Kr. C. M. Brigittenau. Preis: 15 Kr. C. M. 2 Blatter bei Oedenburg. Preis: a 12 Kr. C. M. Diese sémmilichen Radirungen sind zu beziehen durch Rud. Weigel in Leipzig. * Zwei Blatter aus dem Nibelungenlied von J. Schnorr, gestochen von T. Langer. 1. Siegfried’s Leiche wird nach Worms gebracht. — 2. Chriemhilde reizet die Hun- nen zam Kampfe gegen die Burgunden. Preis: 14 Thlr. jedes Blatt. Dresden bei dem Kupferstecher, Leipzig bei Rud. Weigel. * Ausgefithrte Bauwerke von Fr. Hitzig, Architekt, Mitglied der k. preuss. technischen Baudeputation. Heft 1. mit 6 Tafeln. Berlin, Karl Reimarus’ Verlag, W. Ernst. (Gropius’- sche Buch- und Kunsthandlung.) Fol. * Architektonische Entwtrfe und ausgefthrte Bauten im byzantinischen und altdeutschen Styl von Carl] Hei- deloff, Herausgeber der Ornamentik des Mittelalters. Erstes Ней. Enthaltend 10 Stabitafeln in Queer-Folio-Format und dem erlauternden Text dazu mit 12 Details in Stahlstich. Niirn- berg, Verlagseigenthum von Conrad Geiger. 1850. * J. M. v. Mauch, Detail-Buch zu den architektonischen Ordnungen der Griechen, Romer und neueren Baumeister von demselben Verfasser. In Lieferungen mit sechs Tafeln und er- lauterndem Text. Gr. Quart. Potsdam, 1850. Verlag von Fer- dinand Riegel.