»AXVI elusdem (Juli 1462) Marco Antonio scribae Can- cellariae nostrae transmisso per nos Guillelmo delo Monaco bombarderio tarenos decem. (3 August.) Guillelmo lo Monaco militi magistro artiglieriae nostrae pro succurrimento suo ac hominum dictae artigliariae uncias quatuor tarenos quinque. (2 September.) Martucio hospiti curreriorum nostrorum pro viagio per cum facto a nostris castris cum licteris nostris di- rectis Guillelmo Monaco magistro artellariae nostrae tarenos quinque. (.....) Gulielmo Monaco militi magistro artilliariae no- strae pro distribuendis illis inter Jaborantes in dicta artillaria unciam unam tarenos viginti. V eiusdem (Decembris) Guliermo Io Monaco magistro ar- tillariarum nostrarum pro substentacione magistrorum et labo- rantium artillariae unciam tarenos viginti. X eiusdem (Decembris) Guillelmo Monaco militi guberna- tori artellariarum nostrarum pro substentacione et uncias tres tarenos viginti. (4 August 1463.) Gullermo Monaco militi et pro eo Petro de Orta pro succurrendo servientibus artigliariae nostrae uncias quinque. XXI eiusdem (August) Gullermo de lo Monaco militi pro succurrimento laborantium artellyariae nostraé larenos viginti. “ 2. Schreiben Cesare Borgia’s in Betreff des ber- nardino Pinturicchio. Ueberschrift: ,Magnifico viro Alfano de Alfanis Perusie Vice-Thesaurario amico nostro carissimo. “ »Magnifice vir amice noster charissime Salutem. Bernar- dino Pintorichio von Perugia (Perosa), welchen wir seiner Ta- lente und Gaben wegen stets geliebt, haben wir aufs neue in unsern Dienst genommen. Wir wtinschen deshalb, dass er in jedem Dinge als einer unserer Angehérigen betrachtet werde. Aus diesem Grunde ersuchen und befehlen wir auch, dass ihr ihm fiir das Haus, welches er sich in Perugia baul, die her- kémmliche Erlaubniss zur Anlegung einer Cisterne ertheilet, welches uns wegen obgemeldeten Anlasses sehr willkommen sein wird. Gegeben im padpstlichen Lager bei Diruta, am 14 October 1500. Cesar Borgia de Francia Dux Valentie ecc. Agapytus.* Original im Archiv Conestabile- Alfani zu Perugia. Die Ab- schrift dieses ungedruckten Documents verdanke ich der Giite des Grafen Gian Carlo Conestabile della Staffa. Ob- gleich es sich darin nur um ein persénliches Verhaltniss, nicht um einen kinstlerischen Auftrag handelt, mag dies Schreiben _ dennoch unter Kunstgeschichtlichem eine Stelle finden. Die Be- ziehungen Pinturicchio’s zu den Borgias sind zu bekannt, als dass es néthig ware, sie im Detail zu erlautern. Er fihrte fir Alexander VI. die Wandmalereien im Appartamento Borgia des Vaticanischen Palastes aus, die zu seinen bedeutendsten Werken gehéren. Verschiedene Breven des Papsies enthalten Bewilligungen und Belehnungen fiir ihn: Vermiglioli hat sie in seinem Buche: Di Bernardino Pinturicchio Memorie e do- cumenti (Perugia, 1837) im Anhange mitgetheilt. Im Jahre 1498 waren die erwahnten Fresken beendigt: im Jahre 1500 schei- nen die Wandgemalde im Dom zn Spello, cinem in der Nahe Fuligno’s gelegenen Sladtchen, begonnen zu sein. Aus dieser Zeit ist das mitgetheilte Schreiben des Herzogs von Valentinois, welcher damals eifrig damit beschafligt war, sich in Umbrien und der Romagna jene Hausmacht zu bilden, auf welche ein Politiker, wie Machiavell, so grosse Hoffnung griindele und die bei des Papstes Tode im Nu zusammensank. Dirula, wo da- mals das Lager des Borgia war, ist cin umbrisches Oertchen auf dem rechten Tiberufer, stidlich yon Perugia. — In dem obigen Document finden wir Pinturicchio mit dem Bau eines Hauses in Perugia beschaftigt: darum aber nahm er doch nicht in spdteren Jahren seinen Wohnsitz in der Vaterstadt. Wenig- stens vom Jahre 1509 an besass er neben sonstigem Eigenthum ein Haus zu Siena in der Contrada 8. Vincenzo (Vermiglioli a. a. O. S. 182, 189), wo er sich nachmals meist aufgehalten zu haben scheint, wie er denn am 11. December 1513 in die- ser Stadt starb, welche ihm in den Fresken des Chorbicher- saales im Dome eines ihrer geriihmteslen Kunstwerke verdankt. Alfano Alfani, an welchen des Borgia Schreiben ge- richtet ist, angesehener peruginischer Familie entsprossen und miiterlicherseits ein Nachkomme des bertihmten Juristen Bar- tolo, war gegen 1465 geboren und starb im Jahre 1550. Lange Zeit hindurch Schaizmeister fiir mehrere Pipsle in seiner Va- ferstadt, nahm er an den 6ffentlichen Angelegenheiten in un- ruhiger Epoche lebhaften Antheil und sah den Ausgang der Herrschaft der Baglionen, die nach vielen Wechselfallen des Gliicks endlich auf alle Macht in der Heimath verzichten muss- ten. Durch seine Besonnenheit in Staatsgeschiften machte er sich ebenso verdient, wie er durch seine genauen Beziehungen zu ausgezeichneten Gelehrien seiner Zeit in ganz Italien be- kannt ward. Ueber diesen Mann handelt das kirzlich erschie- nene Buch: Memorie di Alfano Alfani illusire Perugino con il- lustrazioni e documenti inediti per cura di Giancarlo Conesta- bile (Perugia, 1848). Als Bevollmachtigter des Klosters Mon- teluce unterzeichnete Alfano im Jahre 1517 den Contract zwi- schen Raffael Sanzio und den Nonnen in Betreff des Ge- maldes der Krénung Mariaé, welches nachmals von den Schi- lern des Urbinaten ausgefiihrt ward. (Vgl. Vermiglioli, Bio- отайе degli Scrittori Perugini, Per. 1828, I. S. 13. Gaye, uber Raffaels Antheil an den Gemalden von Monteluce, Kunst- blatt 1836, No. 34. Zur Kunstgeschichte. Die hilzerne Kapetlle des 1. Judocus xu Mihl- hausenin Thiiringen. Beitrag sur Geschichte der deutschen Kunst im XI. Jahrhundert von Adolf Ti-— tesius von Lilenau, kaiserl. russ. Hofrath. Leip- zig, 1850. Kin bescheidenes, aber in seiner Bescheidenheit eigen- thiimlich interessantes Denkmal miltelalterlicher Kunst, dessen gebrechliches Material sechs Jalhrhunderte hindurch der Zerst6- rung getrotzt haite, unlingst aber gemeinniitzigen Zwecken ge- opfert wurde und dessen Gedachtniss die vorstehend genannte Monographie, aus drei zum Theil kolorirten lithographischen Blattern und 18 Druckseiten Text in Folio bestehend, auf dan- kenswerthe Weise bewahrt. Die Kapelle stand auf dem Fried- hofe der vorstadlischen St. Petrikirche zu Mihlhausen, war 20 Fuss lang, 12 Fuss breit und mit ihrem stcilen Satteldache 19 Fuss hoch; sie diente in letzter Zeit, als ,Barhauschen“, zur Aufbewahrung von Todtengrabergeralh. Es war ein cin- fach oblonger Bretterraum, mit Bretlern spilzbogig tiberwélbt, die, in den vorragenden Giebel der Aussenseitc vortretend und in demselben eine starke Nische bildend, dem Aeusseren ein charakteristisches Geprage gaben. Man hatte den alterthiimli- chen Ueberrest schon niedergerissen, als der Herausgeber zu- fallig dazu kam, an den Bretlern der chemaligen Gewélbdecke die Reste merkwtrdiger -Malereien fand und ihre angemessene