Sunftblat.
	Organ
der deutschen Kunstvereine,
	4eitung
fiir bildende Kunst und Baukunst,
	Unter Mitwirkung yon
	Kugler in Berlin — Passavant in Frankfurt — Waagen in Berlin — Wiegmann in Diisseldorf — Schnaase
in Berlin — Schulz in Dresden — FGrster in Minchen — Eitelberger v. Edelberg in Wien
			redigirt von Dr. F. Eggers in Berlin.
	Montag, den 9. December.
	Waldlandschait. — F. Adam, innere Ansicht des Ком Mal-
ghera nach der Erstiirmung 1849. — H. Adam, ein altes
Stadtthor. — Benno Adam, Hunde und Katzen. — E. Adam,
Bicocca bei Novara. — A. Adam, Scene aus dem Reiterge-
fecht von S. Siro. — M. Ainmtller, das Innere eines Do-
mes. — Altmann, Capelle im Walde (Oel). — H. Anschitz,
Madonna in Wolken (Oel). — Asselborn, die Zitterschule
(Oel). — M. Auer, ein betendes Madchen. — K. Baade,
Mondiandschaft (Oel), — C. Bach, Pferde. — E. Bende-
mann, die Grazien. — J. Bergmann, hausliche Bauern-
scene. — J. W. Bernatz, Landschaft aus dem Orient mit Luft-
spiegelung. — Fr. Bischoff, der Knab vom Berge (Qel). —
A. Blaschnik, Landschaft (Oel). — Jonne Bocklund, eine
schwedische Sage (Oel). — F. Béhme, die Frohnleichnams-
prozession am Schrannenplatz in Miinchen. — R. Braun, ba-
dische Freischarler. — Brodszky, Landschaft (Oel). — F.
Brugger, der Kampf um den Leichnam des Patroklos. — H.
	Birkel, der Bauer am umgefallenen Heuwagen (Qel). — J.
v. Camerlohr, zwei Bauermadchen. — Р. у. Cornelius hat
eine Zeichnung, die Himmelfahrt Maria, zugesagt. — F. Cor-
	rens, eine Mutter und thr Kind, in agyptischer Landschaft, —
Dietz, das Gefecht bei Bocklund in Schleswig, wobei von der
Tann und Aldosser thatig waren und zwei Freischarler ohne
Waffen gegen danische Husaren sieghaft kampften. — J. Dirk,
zwei betende Kinder (Oel). — J. Eberhard, Lieutenant- Ad-
miral- General de Ruyter’s Sieg tuber die verbindete englische
und franzésische Flotte am 21, Aug. 1673 vor der hohen Dine
Kykduin, unweit des Helders (Oel). — Konrad Eberhard,
eine Madonna in trono von Engeln umgeben, mit der Unter-
schrift: ,Patrona Bavariae“. — R. Eberle, Schafe bei heran-
nahendem Gewitter. — F. Eibner, eine Kirche in Andernach.
— B. Enders, Christus als Kreuztriger. — D. J. Entres,
Volker und Hagen auf der Wacht vor dem Palast der schlafen-~
den Kénige. — C. v. Enhuber, ein Knabe lernt von einem
Alten das Zitherspiel. — Chr. Ezdorff, eine Marine. — L,
Faustner, eine Gruppe Eichen (Oel). — C. Fingl, Geburt
Christi. — J. Fischbach, Landschaft (Oel). — A. Fischer,
die Geburt des Johannes. — Gish. Fliiggen, die wohlwollende
Aufnahme zweier Waisen bei einer reichen Verwandten. — E.
Forster, die Taufe des Kénig Zerius durch §,. Georg, nach
dem von ihm 1837 in der Capelle $. Giorgio zu Padua ent-
deckten Frescobild des Avanzo Veronese von 1376. — Ph.
	Foltz, der entseelie Cid wird von den Seinen auls Plerd ge-
‘49
	Die Festgeschenke der Kinstler und Handwerker fiir
Kénig Ludwig von Bayern.
	(Schiuss.)
	ось wir gehen zum Inhalt des Albums tber, der aus
mehr oder minder ausgefiihrten Zeichnungen, Aquarellen und
Oelbildern besteht, bis jetzt im Ganzen 177 Blatter, zu denen
ubrigens aller Wahrscheinlichkeit nach noch mehrere nachge-
liefert werden. Es sind lose Blatter, ohne bestimmte Ordnung;
doch liegen die in Oel gemalten besonders. Es dirfte hier am
Ort sein, von dieser jedenfalls héchst merkwirdigen und sché-
nen Sammlung ein vollstandiges Verzeichniss zu geben, fir
welches ich zu besserer Uebersicht (mit Ausnahme des Titel-
blattes) alphabetische Ordnung einhalten will.
	Dieses Titelblatt ist von Creling und spricht die Verei- .
	nigung von Gegenwart und Vergangenheit aus zur Huldigung
des Kénigs fiir seine Verdienste um die Kunst. Da steht der
Kénig im Kronungsschmuck, neben ihm Cornelius mit dem
jingsten Gericht, Klenze mit der Walhalla, Gartner mit der
Ludwigskirche, Ohlmiiller mit der Aukirche, Kaulbach mit der
Zerstorung Zion’s, Ziebland mit der Basilica, Hess mit der Al-
lerheiligenkirche, Ainmiller mit Glasgemalden, Rottmann mit
den griechischen, Heinlein d. A. mit deutschen Landschaften,
u. A. m., auch die Handwerker mit dem Schranke. Diess die
Gegenwart. Die Vergangenheit erscheint oben in drei durch
zwei gTtinbelaubte Baume gebildeten Abtheilungen. Da_ sieht
man im Hintergrund sogar Isis an die Sphinx gelehnt, Perikles
mit Phidias, Homer, Hadrian, Leo X. mit Rafael und Michel
Angelo; in der mittleren Abtheilung Cimabue, Dante, Tasso,
Cosmus Medicis und einen venetianischen Dogen als Kunstma-
cenaten, dazu Tizian und Paolo Veronese; endlich Kaiser Maxi-
milian’ auf Durer gestiitzt, der einen Kranz herabwirft, Peter
Vischer mit einem Sohn, die freudig nach der Auer Kirche
herabblicken, die Meister Gerhard und Engelbert mit dem Cdl-
ner Dom, Erwin von Steinbach, Wolfram von Eschenbach und
im Hintergrunde der schlafende deutsche Kaiser! Die Inschrift
auf einem zwischen den Baumen ausgespannten Teppich lautet:
»Dem Konig Ludwig I. von Bayern, dem Beschitzer der Kunst,
die deulschen Kiinstler i. J. 1850.*
	Es folgen nun die ubrigen Blatter ). Achenbach, eine
	1) Was nicht die Bezeichnung ,,Oel“ hat, ist Zeichnung oder Aquareil