Hagenoie — р. Thoma Anshelmum Badensem Anno incarn. MDXVIII. gr. Fol.; 12 nicht bezeichnete Vorsatzblitter, 244 bez. Blatter und 19 zum Canon gehérige, ebenfalls nicht bezeich- nete Blatter. Die Holaschnitte in diesem Werke gehéren der H. Bal- dung Griin’schen Schule an und stehen diesem Meister wenig nach, Ausser dem auf dem Titelblatte befindlichen, sehr sché- nen Druckerzeichen und einer Anzahl kleinerer, mittlerer und zw6lf 3 Zoll 7 Linien hoher und 2 Zoll i Linie breiter In- ilialen, im reichsten Renaissance -Styl, befindet sich auf Bl. 2 ein 8 Zoll 4 Linien hoher und 5 Zoll 9 Linien breiter Holzschnitt mit der Darstellung des h. Benedict in bischéflicher Tracht. Derselbe trigt in der Rechten ein Buch, worauf ein zersprun- gener Glaspokal und in der Linken einen Bischofsstab. Der Heilige steht unter einem, mit Figuren und reichverzierten Sdulen im Renaissance -Styl getragenen Bogen. Vor dem Canon befindet sich ein 9 Zoll hoher und 6 Zoll 9 Linien breiter Holzschnitt yon derselben Hand, wie der vor- heschriebene gefertigt. In der Mitte Christus am Kreuz, rechts Johannes und links Maria. Im Hintergrund eine Landschaft. Unten links erblickt man nebenstehen- des Tafelchen mit dem Monogramm. Brulliot fihrt Е unter den No. 1414 und 1508. Th. 1. ahnliche Mo- =) nogramme auf Holzschnitten an, ohne den Meister au kennen. Der Formschneider mit dem Zeichen der Pflugschar. In dem durch Johannes Pfeyl in Bamberg im J. 1499 ge- druckten Missale fiir die Bamberger Didzese befindet sich vor dem Canon, auf Pergament gedruckt, cin bisher nicht beschrie~ bener Holzschnitt, Christus am Kreuz darstellend, mit dem Jo- hannes zur Rechten und der Maria zur Linken. Die drei Fi- » guren mit Heiligenscheinen. Am Fusse des Kreu- zes ein Schade] und ein Knochen. Etwas rechts y, ein fliegendes Blatichen, worauf ein Zeichen wie # eine Pflugschar. Der Holzschnitt, welcher alter zu sein scheint, als das angegebene Druckjahr, ist mit einer doppelten Einfassungslinie umgeben und 9 Zoll 10 Linien hoch und 5 Zoll 10 Linien breit. Unter dem am Anfange des Buchs befindlichen Privilegium ist ein Holzschnitt abgedruckt, welcher ganz das бергасе М. Wohlgemuth’s tragt. Links steht der Kaiser Heinrich II. und die Kaiserin Kunigunde, beide im kaiserlichen Ornate und das Modell des Bamberger Doms in den Handen haltend. Zwi- schen beiden Figuren die Wappenschilde von Bayern und Lu- xemburg. Links das quadrirte Wappen des Bischofs uud des Stifts, Der Fussboden ist schachbrettartig. Hohe 5 Zoll 2 Li- nien, Breite 7 Zoll. Schliesslich will ich diejenigen Kunstfreunde, welche sich fiir altere Kupferstich- und Formschnittkunde interessiren, auf die bisher in dieser Hinsicht noch nicht gehorig untersuchten deutschen Missaledrucke des 15ten und aus dem Anfange des 16ten Jahrhunderts aufmerksam machen, in welchen sich bei- nahe jedesmal die bischéflichen Wappen, eine Darstellung der Kreuzigung, mitunter auch die der Schutzpatrone des Stifts be- finden, so wie das Wirzburger Missale vom Jahre 1479 das erste Buch in Deutschland ist, welches mit einem Kupferstich ausgeschmiickt wurde. Einen Kupferstich aus der M. Schon- gauer’schen Schule enthalt das Missale moguntinum vom Jahre 1482, und Holzschnitte von Diirer das Eichstadter Missale vom Jahre 1517. С. Becker. Kupferstich mit den Eichstédter Wappen, vom Jahre {484. &s sind bereits zwei Kupferstiche, die Wappen des Bischofs und des Bisthums Eichstadt darstellend, von welchen der eine die Jahrszahl 1480, der andere das Monogramm W AH tragt, durch Bartsch im Th. 10. $8. 58. №. 37 und im Th. 6. S. 405 des peintre~graveur beschrieben worden. Diese Blatter befin- den sich in den zu Eichsladt durch Michel Ryser in den Jahren 1483 und 1486 gedruckten liturgischen Bichern. Ein drittes Blatt mit gleichen Wappen, offenbar von dem- selben Stecher, kommt vor in dem ebenfalls zu Hichstidt er- schienenen Werke: Statuta sinodalia Eistettensis. Impressum per Michel Ryser ao 1484, Ato, mit dem Privilegium des Bi- schofs Willibald von Reichenau. Diese Wappen befinden sich unter vorstehendem Titel. Auf der linken Seite ist das Wappen des gedachten Bischofs von zwei Engeln gehalten. Der blos mit einer Mitra, ohne Helm- decke, bedeckte Schild ist vierfach getheilt. Im ersten Felde drei schreitende Lowen ibereinander; im zweiten und dritten der obere Theil eines Bischofsstabs; im vierten zwei Binden oder Querbalken. Der Wappenschild rechts ist ebenfalls qua- drirt. Im ersten und vierten Felde: die beiden Querbalken und im zweiten und dritten Felde: der obere Theil eines Bischofs- slabs, wie in dem vorbeschriebenen Wappen. Ueber dem Schild: Helmdecken und zwei Helme, von welchen der links eine Taube zwischen zwei Elephantenriisseln und der rechts einen Arm mit einem Bischofsstab tragt. Der Stich hat keine Einfassungslinie und ist von geibter Hand mit sehr feinen Schraffirungen ausgefiihrt. Héhe des Plat- teneindrucks 3 Zoll 4 Linien, Breite 3 Zoll 64 Linien. Das Buchlein von der Fialen Gerechtigkeit. ) Dieses hochst sellene Werkchen in 4to von Mathias Ro- riczer, Baumeister am Dom zu Regensburg, iiber das Ent- werfen der Fialen oder der mit Blumenknaufen und Blattwerk verzierten Spitzsaulen, in welche die Strebepfeiler an gothi- schen Bauwerken auszulaufen pflegen, ist dem vorgedachten Bischof zugeeignet, auf dessen Kosten gedruckt und tragt auf dem ersten Blatte das Wappen desselben, in einem Holzschnitt im Wohigemuth’schen Styl, von 4 Zoll 2 Linien Hohe und 4 Zoll Breite. Dasselbe ist genau also angeordnet, wie das auf oben beschriebenem Kupferstiche rechis stehende Wappen. Am dus- sern Rande befindet sich die Umschrift: WILHELMUS . EPISCO- PVS . EVSTETENSIS . EX . FAMILIA . REICHENAW . НЕС. IM- PRIMI. FECIT . ANNO. DNI.. MCCCCLXXXVI. Das Biichlein schliesst: Also hat ain ent dz puechin d fialn gerechtikait ANNO DOMINI MCCCCLXXXVI Jar am Abent Petry vnd Pauly. Hierauf ein rothes Druckerzeichen, ein Schild mit einer zwei- blattrigen, mit Wurzeln versehenen Pflanze. Zu beiden Seiten die Buchstaben MR, welche gewdéhnlich fiir das Monogramm des Roriczer gehalten werden, jedoch unzweifethaft den bereits oben genannten Eichstédter Drucker Michel Ryser anzeigen. Der Fomschneider С. Z. 1515. Missale — огапиз БН Benedicti reformatorum nigrorum mo- nachorum p, Germaniam. Am Ende: Elaboratum est psens opus 1) Abgedruckt in Heideloff’s Banhitte des Mittelalters. Nurnberg 1644. 4., woselbst sich auch eine Copie des Wappens befindet. Ein genauerer Abdruck, worin die vielen Irrthimer des Heideloff’schen Werks berichtigt sind, von A. Reichensperger. Trier 1845. 4.