durch den noch jetzt erhaltenen, nur wenig corrumpirten Na-
men der Pedica Cleria. Besonders reich ist endlich diese Ar-
beit auch an Ausbeute fiir die Form der antiken Graber. Diese
wenigen Andeutungen moégen geniigen, um die Aufmerksamkeit
schon jetzt auf diese Arbeit zu lenken, welche durch die be-
vorstehenden Ausgrabungen noch mehr an Bedeutung gewinnt,
indem die Resultate derselben darin vollstandig verzeichnet er-
scheinen werden. Das archaologische Institut hat es ibernom-
men, im Laufe der nachsten zwei Jahre diese ansehnliche, nicht
ohne Opfer mit der néthigen Grindlichkeit durchzufilrende Pu-
blikation zu bewerkstelligen, wofiir es sich hoffentlich den Dank
nicht blos der Gelehrten von Fach, sondern auch der jetz\ wie-
der zahlreicher sich einstellenden Kunst- und Alterthumsfreunde
	verdienen wird. (B. N.
	Novitatenschau.
	Essai d’une Analyse critique de la nolice des ta-
bleaux italiens du Musée National du Louvre par Otto

Mindler. Paris, Firmin Didot. 1850. 229 S. kl. 8. Preis:
3 Francs.
	Tempel oder Grab, inmitten eines grossen von Hallen umgebe-
nenen Hofes. Der dritte Meilenstein miisste nach den neuesten
Messungen gerade in das gaétanische Castell beim Grab der
Cacilia Metella fallen, wodurch es wahrscheinlich wird, dass
die Wahl dieser Oertlichkeit ihren Grund in dem Vorhanden-
sein einer friihern Ansiedlung hatte, namlich des durch Hero-
des Alticus begrtindeten Pagus Triopeius. Etwa zwei Miglien
weiter trifft man Reste colossaler Mauern, die man bisher fir
ein Ustrinum, eine Bauanlage zur Verbrennung der Leichen hielt.
Bin Blick auf die Fortsetzung des Plans lehrt uns das Irrthim-
liche dieser Annahme kennen. Nach dem siebenten, dann beim
zehnten Meilenstein finden sich ahnliche Anlagen, es sind stin-
dige, befestigte Militairquartiere, und auch das heutige Albano
ist fast ganz innerhalb des Umkreises eines solchen Lagers er-
baut. Die Villa der Quinctilier (Roma Vecchia) ist fast in ih-
rem ganzen Grundplan nachgewiesen. Wichtig sind dann be-
sonders die Reste einer Station am neunten Meilenstcine, die
von Bovillae, den bisher kaum untersuchten Mauern von Aricia,
ausgedehnte Bayten am Ufer des Nemisees. Andere Lokalitaten,
wie die Villa des Seneca, die cluilischen oder clélischen Gra-
ber, bekannt durch den Kampf der Horiatier und Curiatier,
scheinen sich ziemlich sicher bestimmen zu lassen, letztere z. B.
	Пре Ondustrie-Ausstellung aller Nationen.
	Ми jedem Tage wachst die Spannung, welche der grossartige Gedanke der Industrie-Ausstellung aller Nationen her-
vorgerufen hat. Jedermann ist begierig zu erfahren, was nach allen Richtungen hin geschieht: was die Englander und was dic
Franzosen vorbereiten? was die Amerikaner zu liefern denken? was aus Indien kommen wird? was in unsern Eisen- und Glas-
hiitten, Porzellan- und Thonwaaren-Manufakturen, Wollen-, Seiden-, Baumwollen- und Strumpfwaaren-Fabriken, Werkzeug-
und Maschinenbau- Anstalten geschieht? wie es mit der Industriehalle, diesem Glaspalaste, vorwarts gehi? wann sie fertig sein
und ob die Ausstellung wirklich ein so grosses, schénes Schauspiel der Weltindustrie werden wird, wie man von allen Seiten hort?

Alle diese Fragen will die Leipziger Illustrirte Zeitung beantworten. Sie wird von Woche zu Woche das wachsende
Interesse zu befriedigen suchen, das sich an die grosse Industrie - Ausstellung knipft, wie sie schon seit Beginn der Vorkeh--
rungen fiir dieselbe allwéchentliche Berichte tber den Fortgang dieses grossarligen Unternehmens gegeben und alle Nachrichten
zusammengestellt hat, welche fir den Industriellen, wie fiir den Freund der Gewerbe und Kiinste wissenswerth erscheinen; sie
wird nicht nur einen cignen technisch-gebildeten Berichterstatter nach London senden, sondern auch ihre Berichte mit Abbil-
dungen der vorztiglichsten Ausstellungsgegenslande begleiten.

Zur volistandigen Erreichung dieses Zweckes fordert die Redaktion der Ilustrirten Zeitung alle Industriellen, welche
die Ausstellung beschicken wollen, auf, die Zeichnungen derjenigen Gegenstinde an sie einzusenden, welche nach London be-
stimmt, theils durch Neuheit der Construction, theils durch industriellen Werth im Stande sind, Zeugniss von dem Standpunkte

des betreffenden Industriezweiges abzulegen; sie wird dieselben durch ganz besonders hierzu befahigte Kunstler in ihrer xylo-
graphischen Anstalt unter Leitung von Herrn Ed. Kretzschmar ausfihren lassen, und wird um so gréssere Sorgfalt auf die

Schénheit des Holzschnitts verwenden kénnen, je frither die Zeichnungen in ihre Hande gelangen. Ja sie wird die Abbildungen
von solchen Gegenstanden, deren Verdéffentlichung dem Interesse der Aussteller nicht zuwiderlauft, in der Reihenfolge, wie sie
eingesendet werden, selbst noch vor Eréffaung der Ausstellung erscheinen lassen, und so die Ausstellung friiher erdffnen, als
die Pforten des Londoner Industriepalastes sich aufgethan haben.

Es bedarf keines nahern Eingehens in die Vortheile, welche aus einer solchen Veranstaltung fir die Aussteller erwach-
sen miissen: es wird denselben damit das Mittel geboten, den Zweck, welchen sie mit der Ausstellung ihrer Erzeugnisse ver-
binden, in noch weiterem Umfange und in erhéhtem Maasse zu erreichen, und wahrend auf der Ausstellung selbst bei der un~
geheuren Masse von Erzengnissen aller Art die Wahrscheinlichkeit eines Uebersehens einzelner Gegenstinde naheliegt, werden
sie dagegen in den Abbildungen und Beschreibungen der Illustrirlen Zeitung bei deren Verhreitung in fast allen Lindern der
Erde zur allgemeinsten Kenntniss gebracht.

Aber auch fir Nichtaussteller werden diese illustrirten Berichte, welche ein Musterbuch der Kiinste und der Gewerb-
thitigkeit aller Nationen bilden, die ihre Erzeugnisse der Priifung und Beschauung ausgestellt haben, von hohem Nutzen, von
unschatzbarem Interesse sein, indem sie eine Geschichte des Fortschritts der Ktinste und Gewerbe geben, wie noch kein Volk
sie aufzuweisen hat.

Und wenn es nicht Allen vergénnt ist, die Schatze des Industriepalastes selbst in Augenschein zu nehmen, so wird doch
die Illustrirte Zeitung Allen den Vortheil bieten, sich die Friichte der Industrie-Ausstellung aller Nationen zuzucignen, indem
von Neujahr 1851 ab und fir die Dauer der Ausstellung ein vierteljihriges Abonnement zu Zwei Thaler auf die Illustrirte Zei-

tung créffet worden ist.
Die Redaction der IJlustrirten Zeitung.
	Veriag von Rudolph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig. — Druck von Gebr. Unger in Berlin.