3 (Becker rom. Alterth. I. 395) den Jupitertempel hinsetzen, zum Geschenk erhalten hatte, nachdem das rémische Municipium nicht gar lange zuvor dem Kaiser diesen beriihmten und ge- wissermassen als geheiligt betrachteten Raum tiberwiesen, wahr- scheinlich in dem Glauben, dass er dort irgend ein wiirdiges Gebaude errichten lassen wiirde. Ascanio begann daselbst 1578 den sehr umfangreich angelegten Familienpalast, welchen sein Sohn fortsetzte, der aber nie vollendet ward. Gio. Pietro’s Namen lies’t man an dem dusseren Hofthor nach dem Capitols- platze zu: Joannes Petrus Cafarellius. 1584. Aus dieser Zeit ist auch die gegenwarlige Anlage des Fahrweges nach dem Ca- pitol, welchen man nach den Geschirren des an den Gelander- pfosten angebrachten Wappens P. Innocenz XII. (Pignatelli) Via delle tre pile nennt. me. Steindruckwerk. Album fiir Freunde des Berghaues, enthaltend eine Folge von vierzehn bildlichen Darstellungen aus dem Berufsleben des Freiberger Berg- und Hittenmannes, entworfen und nach der Natur gexeichnet von Eduard Heuchler, lithographirt von Béssler, in Ton ge- druckt von Hanfstingl in Dresden, KErstes Heft, enthaltend Tafel 1, 2.7. 9. 10. Freiberg, in Commis- sion bei Crax und Gerlach. kt. Qu.-Fol, Preis: 1 Thr. 10 Sgr. pro Heft.) Nicht bloss fair die Freunde des Bergbaues im ausgedehn- testen Sinne, und sollte man sich auch nur als Reisender eine Anfahrt in der Himmelsleiter versucht haben, sondern auch fir den praktischen Bergmann selber, dessen Sonne das Gruben- licht ist, so wie fiir den theoretischen, besonders wenn ihn seine Studienzeit auf die Freiberger Akademie fihrte, bietet sich dieses anspruchlos auftretende Gedenkbuch als ein freund- licher und angenehmer Besitz, dem wir gern das Wort reden. Auf dem ersten Blatte ist die ,Betstube“ dargestellt. In zwei Gruppen sind die Bergleute jedes Alters bei der Morgenan- dacht versammeit, Alle schon bis auf den Fahrhut zur Arbeit geriistet. Es mag hier wohl manches Portrait mit untergelaufen sein, wie aus der Wendung dieses oder jenes Kopfes hervor- zugehen scheint. Noch mehr ist dieses der Fall bei der zweiten Tafel, der ,,Anstellung zur Arbeit“, wo die ganze sonst sehr gefallige Gruppirung nicht verhindert, dass sie namentlich in Bezug auf die Képfe ein wenig zum Portrait zurechigestellt er- scheint. Dieses Moment, welches, wenn wir in unserer Ап- nahme nicht irren, den Bildern fiir bestimmte Kreise einen spe- ziellen Werth verleiht, stért auch eigentlich nur in der schnur- geraden Stellung des einen jungen Knappen. Bei allen andern Figuren ist die Absicht geschickt genug versteckt. Man muss auch zugeben, dass das Portrait in solchen Fallen oft héchst charakleristisch zu wirken im Stande ist, wie zB. auf dem 10. Blatte, ,,der Scheidebank*, wo die Gestalt eines alten Stei- gers, welcher durch dic Brille mit der gréssten Aufmerksam- keit ganz in Betrachtung versunken den Gehalt einer Stufe zu priifen scheint, offenbar Portrait und zugleich von der glick- lichsten Wirkung ist. Das drilte, noch nicht herausgekommene Bild wird die ,Binfahrt in den Schacht“ geben, die drei fol- genden Blatter werden die ,Hauer vor Ort* zeigen, den ,Fér- stenbau* veranschaulichen und eine Scene aus der » Aufsetz- stunde® liefern. No.7 dagegen ist in dem vorliegenden Hefte schon vorhanden und gewahrt einen Blick in das, Fiillort*. i) Einzelne Hefte oder Blatter werden nicht abgegeben. Schwester des Clemente Campano, Tochter des Arztes Basliano. Er hat drei oder vier Kinder, schéne Knaben. Gegenwarlig verweilt er in seiner Heimath im Mailandischen, indem er wegen einer Mordthat, an welcher er Theil hatte, Rom meiden muss. Vor Porta S. Lorenzo gehért ihm eine Vigne; sein Haus liegt an Piazza S, Apostoli, am Eingange jenseit der Kette von Ales— sandrino, Auch besitat er noch Hauser am Pantano und an- deres. Sobald er kann, will er mit der ganzen Familie hieher- zuriickkehren. Der dritte Bruder heisst Antonio, hat Medicin sludiert und meist in seiner Heimath gelebt. Ich kenne iln yon Kindheit an: er mag etwas tiber 30 Jahre haben. Soviel ich weiss, ist er unverheirathel. Das ist’s, was mir von diesem Zweige bekannt ist. Ein anderer Zweig, welchen ich genauer kenne, ist der des Mae- stro Stefano Longo, Marmorarbeiters, eines in seiner Kunst braven Meisters, der gegen 56 Jahre zahlt, Er ist wohlhabend und besitzt in Rom ein eigenes Haus mit Werkstait, nahe bei dem erwahnten Hause des Onorio, gegeniiber der Kirche Sta. Maria di Coreto etwas oberhalb S. Apostoli. Er ist verheirathet und hat Kinder: ich kenne ihn wohl, da er oft in meinem Hause Steinmetzarbeiten geliefert hat.“ Handschriftlich im Archiv des Duca Caffarelli in Rom. — Ueber Martino und Onorio Longhi handelt Milizia in den Memorie degli Architetti (Bologna, 1827. Il. 167—171). Vom 4ltern Longhi sind in Rom manche Kirchen, darunter die der Filippinen (gerade keine Meisterwerke) und mehrere Pa- liste, unter denen der Borghesische, vielleicht sein bestes Werk, dessen schénster Theil der Hofraum, nicht von der voll- endeten strengeren Schénheit jenes der Cancellaria und des Farnesischen, aber edel und malerisch zugieich mit seinem zweigeschossigen Portikus von gekuppelten Saulen. Onorio’s (geb. 1569, gest. 1618) vorziiglichster Bau ist S. Carlo am Corso (die lacherlich-schlechte Fagade ist nicht von ihm!). — Milizia, der von Onorio redet, bemerkt: ,,di cervello strano, e poco sociale diceva male dei professori e per consequenza si rese odioso.““ Er nennt noch einen andern Martino, Ono- rio’s Sohn, gest. 1657, von welchem die berithmte Treppe des Palastes Ruspoli am Corso ist, bei deren Anblick, obgleich sie ein gutes Werk ist, man nicht recht begreift, wie sie der Ge- genstand so grosser Bewunderung werden konnte. Von Onorio ist noch der Glockenthurm des Senatorspalastes, auf dessen Spitze ich neben mir die von der rothen Mitze tberragte drei- farbige Fahne der neuen rémischen Republik wehen sehe. — Die im Text erwahnten Localitéten sind bekannt. Onorio Longhi’s Wohnung muss man bei den gegenwarligen Hintergebiuden des Pal. Torlonia suchen, dicht beim jetzigen Pal. Valentini, wel- chen Michele Bonelli, Pius’ V. Neffe, nach seinem Geburtsorte Bosco bei Alessandria der Cardinal Alessandrino genannt, auf den Triimmern yon zum Trajansforum gehérenden Bauten er- bauen liess. Die Pfosten der ,Kette* sind noch zu sehn. Der »Pantano“ nahm die Niederung der vormaligen Fora des Au- gust und- des Nerva ein, woher noch der Name des Arco de’ Pantani, welchen der Bogen der Umschliessungsmauer des er- steren am Eingange der Via Bonella fiihrt, deren Benennung (wie die der benachbarten Via Alessandrina) an den gedachten Cardinal erinnert, der dieselben anlegte. (Vgl. Beschreibung der Stadt Rom, Ill. 1. S. 282.) Giovanni Pietro Caffarelli, von welchem jene Aufzeich- nungen herrithren, war ein Sohn Ascanio’s, der von seinem Génner und Gaste Carl V. (der Kaiser hatte bei ihm in seinem Palaste bei S. Andrea della Valle — Palazzo Vidoni — gewohnt) die wiistliegende nordéstliche Héhe des Capitolinischen Ber- ges, wo, ausser manchen altern Forschern, Bunsen (Beschrei- bung d. St. R. TL 1, S.14f.) und die meisten Nicht-TItaliener