das Steuerruder ergreift, welches er unter den brandenden
Wogen der Revolution, zur Rettung des Staates, umfasst, und
mit der anderen die wiederaufgerichtete Saule des Staates hilt,
iiber welcher der Genius des Vaterlandes mit einem Lorbeer-
kranze schwebt. Zur Seite befindet sich ein Todesengel, wel-
cher die Lebensfackel léscht; die tiberwundene Anarchie liegt
zu seinen Ftissen. (В. М.)

Bei dem am 18. d. M. stattgefundenen Krénungs- und Or-
densfeste hat der Oberbaurath Severin in Berlin den rothen
Adlerorden Il. Kl. mit Eichenlaub, der Oberbaurath Busse in
Berlin, so wie der Baurath Schmid in Marienwerder den ro-
then Adlerorden JIJ. Kl. mit der Schleife erhalien. Den rothen
Adlerorden IV. Kl. erhielten der Hofrath Ludwig Bechstein
in Meiningen, unser geschitzter Mitarbeiter; der Prof. J. von
Hefner in Aschaffenburg, der Herausgeber der ,,Trachten des
Mittelalters* und anderer Kupferwerke; der Oberbaurath Linke
in Berlin und der Prof. W. Stier in Berlin.
	Mawig. Vom 2.—4.d. M. wurde Фе werthvolle Mainz-
sammlung des kirzlich verstorbenen Kaufmanns Erst dffentlich
versteigert. Der Katalog enthalt 1184 Nummern, von denen
einzelne schon fiir sich wieder eine kleine Sammlung waren.
Danziger Dukaten von 1547 und 48 wurden mit 53 und 55 Thlr.
das Stick bezahlt, wahrend ein Hamburger Dukalen von 1495
fir nur 3 Thir. 11 Sgr. wegging. Danziger und Polnische Miin-
zen wurden ausserordentlich bezahit, so die Danziger Halb-
thalerstticke mit 16—20 Thirn. das Stick, ein, sieben Dukaten
schweres, Danziger Godstlick auf Stephan Bathori mit 114 Thirn.,
und ein Danziger Probesechser von 1808 mit 8 Thirn. Die
werthvollsten deutschen, schwedischen und papstlichen Thaler
waren wenig gesucht, ja von den altrémischen Silbermtinzen
wurde das Stiick mit 8 Sgr. bezahlt. Die meisten Ankaufe ge-
schahen von Warschau, Petersburg und Berlin aus. (B. N.)
	Parts, im Jan. In der neuen Sakristei in der Kathedrale
Notre-Dame werden gegenwartig die Glasmalereien des beriithm-
ten Glasmalers Maréchal, aus Metz, eingesetzt.

Der Prasident der Republik hat ktirzlich das Portrait Mi-
ral’s, von Gérard im Jahre 1798 gemalt, erworben. Mirat
ist als Artillerie~Oberst der agyptischen Armee dargestelllt.
Es soll eines der besten Portraits Gérard’s sein. (В. М.)
	ЗЖавио. Das beriihmte Bild Lionardo da Vinci’s, die
sogenannte Magdalena del Condestable, in der Capelle d. N. in
der Kathedrale von Burgos, ist kiirzlich von dem Maler D. J.
Bueno sehr gelungen copirt worden. (B. N.)
	Wir befinden uns unten im Schacht, und sehen beim Schein
der Grubenlichter vielfaltiges Gestinge und Maschinenwerk,
welches da unten, wie von unsichtbarer Hand getrieben, so
unheimlich zu arbeiten pflegt. Seitwarts aus der Strecke naht
sich der Férderwagen mit der Férdermasse, dessen Inhalt an
das Tageslicht gewunden werden soll. Eine kleine Gruppe —
wie es scheint von jungen Akademisten — belebt an der an-
dern Seite den unterirdischen Raum. Die ,Ausfahrt* bleibt
wiederum einer spdtern Lieferung tiberlassen, dagegen biclet
No. 9 in der ,Heimkehr* ein sehr ansprechendes Genrebild,
welches draussen unter Gottes lichtem Himmel vor der Hiitte
des Bergmannes spielt. Alles freut sich des Heimgekommenen,
,von dessen Fahrt sich’s nicht immer wiederkehrt*. Die Mutter
mit dem Kleinsten tritt ihm entgegen, die gréssern verlassen
ihr Spielzeug, die alte Grossmutter schaut lachelnd und bewill-
kommnend durch das Schubfenster u. s. w. Ebenso ist auch das
schon erwahnte 10. Blatt voll gliicklich erfasster Motive. Der
Junge, der die Butterstolle diesen Augenblick jeder andern vor-
zieht, die oben genannte, charakteristische Steigerfigur, der mit
durchnissten Kleidungsstiicken dekorirte Ofen, die lcbendige
Geschaftigkeit resp. Privatfehde an der Scheidebank. Alles dies
legt in die Darstellung mehr, als eine blosse Veranschaulichung
des Vorhandenen, und zeigt einen offnen Sinn fir die poc-
tische Auffassung der Situationen, welche auf die Art lauter,
oft héchst gelungene, Genrebilder darbieten. Daran [reilich muss
man sich nicht stossen, dass gelegentlich cine Hand oder ein
Arm etwas ungefiige gerathen ist; doch ergiebt sich dergleichen
nur bei einer so genauen Prifung, wie sie uns obliegt. Auch
die Steinzeichnung ist mit dem von Hanfstingl gekannien Ge-
schick durchgefiihrt und durchaus von guier Wirkung. In den
folgenden Nummern stehen dann noch Abbildungen von Poch-
werk, dem Bleiofen, dem Treibeheerd und — der , letzten
Schicht*, dem Begrabniss eines Bergmanns bevor. Es hat uns
gewundert, namentlich, da dieser ernsten Seite ein Blatt ge-
widmet wird, nicht auch eine der heitern, mit Musik durchwebten,
Scenen reprasentirt 2u sehen, an denen doch das Bergmanns-
leben so reich zu sein pflegt. Glick auf! dem ansprechenden
Unternehmen. BK. Eggers.
	пел.
	Herlin, im Jan. Cornelius hat die Zeichnung zu der
Denkmtinze, welche zu Ehren des verstorbenen Minister - Pra-
sidenten Grafen v. Brandenburg gepragt werden soll, vollendet.
Der Verstorbene ist dargestellt, wie er, mit der emen Hand
	Gaeselischaft zur ВеГог@египо: Чег Baukunst zu Amsterdam.
	Der leitende Ausschuss der Geselischait macht hiermit bekannt, dass die Urheber der beiden Entwiirfe eines Thea-
ters fiir eine grosse Stadt, entworfen nach dem Programm fir die allgemeine Bewerbung, und nach ihrem Verdienst des
Preises von dreihundert hollandischen Gulden nebst ehrenvollem Anschreiben (certificat honorable) werth erachtet,
gemiss der Offentlichen Aufforderung in den Zeitungen sich genannt haben. Demnach rihrt der erste Plan mit dem Motto: ,,La
critique peut faire éviter ce qui est laid, le génie seul peut faire trouver ce qui est beau“ von Herrn Lucas Hermanus
Exberson aus Arnhem, gegenwirtig in Paris, her; der andere Entwurf, mit dem Motto: ,,Spectatum admissi risum teneatis
	amici“ ist gezeichnet von den Herren Herman Wentzel und Henry Marley Burton, Architekten zu Berlin, denen
die obenerwahnten Preise und Cerlifikate ausgeferliot worden sind.
	Amsterdam, den 24. December 1850.
	Im Namen des leitenden Ausschusses
	is. Warnsinck,
Secretair.
	Der heutigen Nummer liegt ein Prospect von Bio w s Zeitgenossen bei.
	Veriag yon Rudolph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig. — Druck von Gebr. Unger in Berlin.