Зато. Organ der deutSchen Kunstvereine, Aeltung fiir bildende Kunst und Baukunsi, Unter Mitwirkung von Hugiler in Berln — Passavant in Frankfurt — Waagen in Berlin — Wiegmann in Disseldorf — Schnaase in Berlin — Schulz in Dresden — FGrster in Minchen — Ejiitelberger v. Edelberg in Wien redigirt von Dr. FEF. Eggers in Berlin. Montag, де 3. Мага. Das Minutolische Institut der Vorbildersammiung zur Beférderung der Gewerbe und Kiinste. (Fortsetzung. ) Endlich kommt hierzu als finfter Abschnitt eine Sammlung von neuesten Werken der Industrie, welehe schon den ver- edeinden Hinfluss ausgezeichneter Vorbilder kundeeben. Gehen wir nun zur nahern Besprechung der einzeinen Ab- theilungen iiber. Erste Abtheilung. Aus diesen theils nebeneinanderlaufenden, theils sich kreu~ zenden Richtungen des Plans mussten sich selbstredend erheb- liche Schwierigkeiten fir die Durchfihrung ergeben. Diese konnten durch den Reichthum der Gegensténde nur noch ver- mehrt werden. Es ergab sich aus alle dem zuletzt die Noth- wendigkeit einer Trennung der Sammlung nach Maassgabe ihrer Bestimmung in mehrere Hauptabtheilungen. Von dem urspriinglichen Plane ausgehend, wurde zuerst eine Sammlung, rein nach den Interessen der Gewerbetechnik zusammengeordnet. Demnachst schloss sich andrerseits daran eine Sammlung von Vorbildern aus dem Kunstfache, welche den héchsten Leistungen desselben angeh6ren. Wahrend jene mehr die Verwendung der Materialien und die Lésung der mechanischen und chemischen Fragen beriick- sichtigt, und diese der Befriedigung der asthetischen Bediirfnisse bestimmt blieb, sollten in einer dritten Sammlung das frucht- bare Zusammenwirken der technischen Vollendung und des ver- edelnden Geistes der Kunst durch eine Reihe von Musterbildern verauschaulicht werden. Dieser letztgedachte Abschnitt der Sammlung, welcher so recht eigentlich zur Verdeutlichung der wichtigen Wechselwir- kung der Kunst und Gewerbetechnik bestimmt ist, musste noth— wendig bei seinem iiberwiegenden Interesse und seinem vor~ zugsweisen Reichthum eine besonders sorgfaltige Anordnung beanspruchen. Der Besitzer glaubt den geeignetsten Weg in einer historischen Ordnung gefunden zu haben, die er nach den Haupt-Epochen der Welt- und Kunsigeschichle abgrenzend, in die néthige Anzahl Unterabtheilungen brachte, wahrend er dabei die gewerbetechnischen Beziehungen nicht aus den Augen verlor und ein gewisses System in der Aufstellung beobachtete, wel- ches iiberall eine Uebersicht der zusammengehérigen aber durch ihre Aufstellung nach Zeitaltern lokal getrennten Gegensténde erméglichte. Diesen Hauplabtheilungen schliesst sich ferner noch ein vierter Abschnitt an, welcher den den Gewerben und Kinsten dienenden Stoffen und den Werkzeugen gilt, deren man sich bei der Produktion jener alten Industrie-Erzeugnisse bediente. И, Janrgane. Die gewerbetechnische Sammlung zerfallt nach den Urstoffen in Erzeugnisse aus den Stoffen des Mineral-, des Pflanzen- und des Thierreichs in 3 Unterabtheilungen. Die erste dieser Jetztern enthalt in gesonderten Sektionen gewerbliche Produkte, welche die Verarbeitung der Gesteine, der Metalle, die Fertigung und Verarbeitung des Glases und die Tépferei, gesondert und in ihren gegenseitigen Verbindungen darstellen. Wir finden darin die mannigfachste Bearbeitungs- weise der verschiedenartigsten Gesteine, von der hartesten bis zur weichsten Masse, an Exemplaren aus der grauen Vorzeit bis zur neuern. Dasselbe gilt von den Erzeugnissen der Metall- arbeit, je nachdem sie Produkte des rohen Gusses oder Ham- mers sind, oder den verfeinerten Arbeiten der Treiberei, der Ciselirung oder Gravirung angehéren. Getrennt finden sich die Arbeiten der Schlosser, Sporer, Schwerdtfeger, Zeug- und Waffenschmiede, Biichsenmacher, Stecher und der Arbeiter fir die edlen Metalle, bis zu ihrem Uebergange in das eigentliche Kunstgebiet. Fir die Tépferei liegen Ziegelarbeiten und Hohlgefasse, wie auch vielfaltige an- dere Produkte, als Bauornamente und verfeinerte Arbeiten aus fast allen Stoffen von der dltesten bis zur nevern Zeit vor. Dasselbe gilt von den Arbeiten der Glasmacher und -Ver- edler. Auch hier erscheinen die mannigfaltigsten Richtungen dieser reichen Industrie in einer grossen Vollsténdigkeit re- prasentirt und in besondern Abschnitten sehen wir die Glas- mischungen, die Hohlglaser in Steinnachahmung und reichhaltiger Musterung, die Glasmalerei, den Glasschmuck und die Glas- pasten, bis zur héchsten Vollendung der Kunst, alles ebenfalls von den frihesten Zeiten her nach Masse, Form, Verzierungs- weise geordnet. Die zweite Unterabtheilung enthalt die Darstellung vege- tabilischer Stoffe; wir finden darin die Verwendung von Hélzern, Blaltern, Friichten, Pflanzenfasern in vielseitiger Zusammenstel- lung, von der einfachen Verarbeitung bis zur feinsten musivi- schen Zusammenfiigung der festen Massen, von der rohen Ver- wendung des Bastes zu Kleidungsstoffen bei den Wilden bis 9