Vogel war von sehr ernstem, aber liebreichem Wesen. Vielleicht durch seine Kranklichkeit veranlasst, hielt er sich schon als Knabe, noch mehr als Mann, sehr zuriickgezogen, ohne indess sein leicht erregtes, tiefes Gemiith vor den Ereig- nissen und der Umgebung abzuschliessen. Der sicherste Schliis- sel indess zu seinem Innern, dem es sich immer 6ffnete, war Goties freie Natur und die Freundschaft einzelner Wenigen. Ein Spaziergang in’s Freie mit seinen Briidern oder seinem Freunde, dem Maler Pfannschmidt, war ihm der grésste Ge- nuss. Alsdann verlor sich seine Wortkargheit und eine schéne Seele leuchtete aus Allem, woriber er sich mittheilte. Dieser offene Sinn fiir die Schénheiten der Natur spiegelt sich auch in den landschaftlichen Parthicen seiner Arbeilen, die mit einer Feinheit ausgefiihrt sind, wie sie nur immer die innigste Hin- gabe an den Gegenstand hervorzubringen vermag. Sein biederer braver Charakter sichert ihm das Fortleben unter denen, die ihm naher standen, seine Arbeiten aber cinen ehrenvollen Platz in der Geschichte deutscher Holzschneidekunst. ги. “eituns. im Styl des 1. Jahrhunderts, die обНИсве Liturgie darstellend, erfunden und gezeichnet von August Ledoux, der architek- tonische Theil von Lassus. — Ch. Bazin: Alle Tafelungen. 1. Pflasterung der Abtei Breteuil und der Priorei Merles. 2. der Abtei Foigny mit Abbildungen. — Abbé Canéto: Der Todes- kampf der Glasmalerei. — de Girardot: Beschreibendes In- ventarium des Schatzes der dotirten Capelle von Bourges, nebst Abbildung eines silbernen und vergoldcten Reliquariums des heil. Junianus aus dem 13. Jahrhundert nach einer Zeichnung von Victor Gay. — Nachrichten, Reviie neuer archaologischer Publikationen. Deuxiéme Livraison. Didron ainé: Verzierte Tifelungen, mil Abbildungen aus Breteuil, aus dem Schlosse von Boubers (bei d’Abbeville) aus Troyes und der alten Priorei St. Nicolas- de-Merles im Dep. der Oise. — Abbé Texier: Ursprung der Glasmalerei, nebst Abbildung der altesten Grau in Grau gemallen Kirchenfenster in Frankreich aus der Kirche von Bonlieu und der Abtei Obasine, erste Halfle des 12. Jahrhunderts, zwischen 1140 und 1143. — Alfred Darcel: Schlésserei des 13. Jahrh. Reichbeschlagene Thir zur Sakristei der Chorherrn in der Cathe- drale von Rouen, nebst Abbildung. Troisiéme Livraison. Didron ainé: Die Schlésserei des Mittelalters. Hisengitter aus dem 13. Jahrh. mit Abbildung. — Der Schatz der dolirten Capelle von Bourges. Leuchter aus dem 13. Jahrh. mit Abbildung. Der Fuss ist mit Eidechsen und Drachen verziert, die Tille wird durch 3 Drachen gehalten. Wie viele, und wu. a. auch oben angefiihrte, Arbeiten der Schlisser, Glasmaler etc. lasst Hr. Didron auch diesen Leuchler nachmachen. Und zwar wird er in Kupfer gegossen, von 60 Centimeter Hohe (doppelte Héhe des Originals) nach der Zeichnung von Ledoux. -—— Die Archaologie in Oesterreich, Brief von Dr. Ed. Melly. 1. In Oesterreich herausgekommene archiologische Werke. — Nachrichten. Ein Stick Skulptur von einer allen Chorbihne der Cathedrale von Chartres, eine sitzende Madonna darstellend, mit Abbildung. Die archaologi- sche Sammlung des Hrn. Didron, Rue Hautefeuille 13, — Ar- chaologische Bibliographic. Quatriéme Livraison. Abbé Texier: Das Grab des Bi- schofs Gérard von Limoges in Charroux. 11. Jahrh. Und zwar: die Grabplatte von Blei mit hineingravirter Inschrift; ein mas- siv goldener Ring, Kriicke und Spitze des Bischofstabes, jene von Elfenbein und in Form eines Antoniuskreuzes, diese von Kupfer. — A. Reichensperger: Die Kunst und die Archdo- logie in Deutschland. Dies ist jener hauptsichlich gegen unser Blatt gerichteter Artikel, dessen wir in No. 1. erwahnt haben. — Schatz der dotirten Capelle von Bourges. Fortsetzung des Verzeichnisses von dem Inventarium. Beschreibung und Ab- bildung eines Rauchfasses von russischer Kunst aus dem Mit~ telalter. Die Ikonographie ist byzantinisch, die architektonische Form tirkisch. — Vermischtes und Nachrichten: Der Unterricht in der Astronomie, Nachbildung einer Miniature aus dem Bre- viarium des heil. Ludwig, 13. Jahrh. — Archdologische Bewe- gung in Frankreich, die Kirche St. Nicolas in Moulins. — Iko~ nographie: Thronhimmel des heil. Sulpicius. — Archdologische Bibliographie. Cinquiéme Livraison. L. Deschamps de Pas: Versuch ber die Pflasteryng der Kirchen vor dem 15. Jahrh. mit der kolorirten Abbildung eines Beispicls aus der Kathedrale yon St. Omer. — Ferd. de Roisin, Wissenschaftlicher Congress von Frankreich 17. Zusammenkunft, cin Bericht vom Congresse zu Nancy. Die 18. Versammlung wird im Seplember d. J. in Orleans stailfinden. — Felix de Verneilh: Die birgerliche Baukunst des Miltelallers. Neue Stadte des 13. Jahrh. nebst einem Plane der Stadt Ste. Foy (Gironde) an der Dordogne. — Е Зи, пт Маги. Schon im vorigen Jahrgange berich- teten wir von einem Lokal, welches den simmtlichen Vereinen bildender Kiinstler ein Mitlelpunkt und gemeinsamer Sammel- plaiz zu werden bestimmt war. Es nahm sich sehr gut aus in seiner kiinstlerischen Ausschmiickung, ging aber noch vor der feierlichen Einweihung an einen andern Verein verloren, wel- cher in Bezug auf Contractsanordnungen u. dgl. unkiinstlerische, aber gleichwohl nothwendige Arrangements vorsichtiger ge- wesen war. — Jetzt bereitet sich wieder cine solche Vereini- gung vor, und zwar werden diesmal nach gelungener Auffin- dung eines sehr geraumigen nud passenden Lokals auch die Vereine von Dichtern und Musikern zur gemeinsamen Benutzung der dann allen Kiinsten gedffneten Raumlichkeiten hinzutreten. Die Ausschmiickung wird im ktnfligen Sommer beschafft und das Lokal im Herbst eingeweiht werden. Ganz diesem schénen Zusammenwirken der verschiedenen Kiinste entsprechend haben einige Mitglieder des jiingeren Kinst- lervereins einen Ball und eine Abendunterhaltung zum Besten der Familie des plétzlich verstorbenen Komponisten Lortzing au geben unternommen. — Aus einem Aufrof zu Beitragen der Milde fiir denselben Zweck, mit Meyerbeer’s Namen an der Spitze, fihren wir an, dass solche an den Herrn Kommerzien~ rath E. Prdtorius, Kénigsstrasse No. 69 in Berlin, zu adres- siren sind. Hamburg, im Febr. Kaulbach hat fir die vertriebenen Schleswiger einen Carton, , Amor und Psyche* darstellend, an- gefertigt, welcher bestimmt ist, zu ihrem Besten verloost zu werden. Der Carton ist in der hiesigen Commeterschen Kunst- handlung ausgestellt, wo auch Loose zu haben sind. (N. f. P.) avinsterdam. Der verdienstliche Marinemaler J. H. Koeck- koeck, der Vater des berithmten Landschaftsmalers zu Cleve, ist hier in dem Alter von 72 Jahren geslorben. RNovitatenschau. Annales Archeologiques pub. par Didron ainé. Tome dixiéme. Paris. 1850. Premiére Livraison. Inhalt, soweit derselbe die bil- dende Kunst und Baukunst angcht. — Didron ainé: Bemer- kungen zu einem im Stich milgethcilten Kirchenfenster, Rose,