in Privathinde tbergingen und hiedurch die Kistler die wirksamste
Aufmunterung zu erneuter Thatigkeit fanden.

Fir den Zweck der Verloosung ergiebt sich aus vorliegender Rech-
nungsablage: eine Einnahme von 5295 Fl. 59 Kr., die Auslagen be-
tragen 5191 Fl. 32 Kr., bleibt Cassarest 104 Fl. 27 Kr. — Nachtraglich
20 Actien nach dem Cassenabschluss verkauft 108 Fl.

Bei den zur Verloosung kommenden Gegenstiinden hefindet sich
auch ein Oelgemalde, — norwegisches Sennerleben von A. Tidemand,
— welches uns, yom Glick beginstigt, bei der Verloosung des Kélner
Vereins zugefallen ist. Im Ganzen kommen zur Verloosung: 11 Oel-
gemilde, 3 Aquarelle, 1 plastische Arbeit, 61 Kupferstiche und Lithogra-
phien, welche letztere wir durch Tausch 2u diesem Behufe erworben haben.

Einer der schwierigsten Gegenstinde fir die Direction des Kunst-
vereins bleibt das Vereinsblatt; doch glauben wir durch das diesjahrige,
den Falkensteiner Ritt, von Moritz v.Schwind, gestochen von Gobel,
den Wiinschen vieler unserer Mitglieder entgegengekommen zu scin.

Zur Verloosung kamen folgende Kunstwerke:

I. Haupt-Gewinne. a. Oelgemalde: Minchhausen erzahlt
seine Abentheuer, von A. Schrédter. — Des Rekruten Abschied, von
Prof. J. Becker. — Scene aus dem Taunus, von Dielmann. —
Sonntagmorgen’, von A. Burger. — Trompeter zum Angriff blasend,
yon A. Schreyer. — Elfenwache, von D. Mosler. — Alldeutsches
Stadtbild, von Peter Becker. — Norwegisches Sennerleben, von Ti-
demand. — Die Insel Capri, von C. Morgenstern. — Der Labrofall
bei Kongsberg, von G. Saal. — Gegend bei Rédelheim, von J. Maurer.

b. Aquarelle und plastische Arbeiten: Der Liebesdienst,
von Dielmann. Aquarell. — Sonntagsfeier, von E. Schalck. Aquarell.
— Sonnenuntergang, von Maurer. Aquarell. — Heimkehr der Hessin
mit ihrer Tochter, Original-Gypsgruppe von H. Petri.

If. Neben-Gewinne: Der Tod Kaiser Friedrich I., Kupferstich
von Keller nach Rethel, in 3 Exemplaren. — Die h. Dorothea,
Kupferstich y. Girsch nach C. Dolce, in 2 Exemplaren. — Die h.
Familie von Rafael, gestochen von Schuler. — Italienerinnen und
der Bettelménch, von Krusemann, gestochen von Dircks, in 3
Exemplaren. — Rast am Brunnen, Lithographie von Mutzel nach  
Meyerheim, 3 mal. -—- Die Spieler, Lithographie von Fay nach
Rustige. — Der Improvisator, von Maes gestochen von Eichens,
Amal. — Familienglick, Lilthographie von Fockers nach Meyer-
heim. — Der Frihling, Kupferstich von Girsch nach A. v. d. Embde.
— Der Herbst, desgleichen. — Albanerin, Kupferstich von Wagner
nach N. de Keyser. — Kirchhof, Radirung von J. Gensler. —
Grossvaters Liebling, Lithographie von Fischer nach Meyerheim. —
Peter von Amiens, Kupferstich von Oldermann nach N. de Keyser.
— Vaterfreuden, Lithographie von Arnold nach R. Jordan. — Nea-
politanische Schifferin, Kupferstich von Schad nach Folz. — Mutter-
liebe, Stahlstich von Poud nach C. Vogel. — Die Novize, Stahlstich
von Raab nach Petzl, — Gétz von Berlichingen, Stahlstich von
Schultheis nach Gennerich. — Das Lied der Glocke, Kupferstich
von Schleich nach Nilson. — Der Barde vor dem Kénigspaar,
StahlIstich von Schuler nach Huxol, 11mal. — Poesie und Liebe,
Kupferstich von Felsing nach W. Kaulbach, 10mal. — Betende
Familie, Kupferstich von Rauch nach Schorn, 10 mal.
	Dowell: ,Friher Kummer‘, ein junges Madchen, das eine
todte Taube an die Brust drickt.
	L’Artiste. Revue de Paris. Zweites Januarheft, — UL.
Clément de Ris: Der Salon. — Ed. L’Hote: Kirchliche
Denkmale des Mittelalters. Notre Dame de Laon. — Gatteaux:
Betrachtungen tiber den Kupferstich und tber Gérard Audran.
	Erstes Februarheft. — L. Clément de Ris: Der Salon.
— P, Hedouin: Franzésische Maler. I. Pater. — Die artisti-
schen Beilagen zu diesen beiden Heften sind Graviiren nach
Bildern vom diesjahrigen Salon.
	Е & вить ’егете.
	Aus dem Bericht des Frankfurter Kunsivereins iber die
Generalversammlung am 22. December 1850.

Wir haben unsere besondere Befriedigung auszusprechen, dass die
durch die Ungunst der letztverflossenen Jahre sehr gesunkene Zahl un—
serer Actiondre sich wieder bedeutend gehoben hat und wir die er-
freuliche Erfahrung gemacht, wie in Folge einer unserer Seits ergan-
genen Einladung dieselbe vom kunstliebenden Publikum die theilneh-
mendste Unterstiitzung fand.

Die Zahl unserer Actionare belauft sich gegenwirtig auf: 659 hie-
sige Mitglieder mit 764 Actien, 192 fremde Mitglieder mit 222 Actien,
im Ganzen 851 Mitglieder mit 952 Actien. Hiezu im Tausch an 15 aus-
wirtige Kunstvereine 34 Actien, im Ganzen 986 Actien. — Diesen sind
noch hinzuzufiigen 13 hies. Mitgl. mit 18 Actien fir 6ffentliche Werke.

Als Cassabestand fiir Gffentliche Werke zeigt sich ein Saldo von
5955 FL 15 Kr., dessen grésster Theil in zinstragenden Badischen und
Frankfurter Obligationen angelegt wurde. Ein bedeutender Theil dieser
Summe ist fir ein Kaiserbild Karl’s des Grossen fir den Kaisersaal be-
stimmt. Bereits vor sieben Jahren wurde hiezu einem unserer bedeu-
tendsten Historienmaler der Auftrag ertheilt, bis jetzt jedoch zu un-
serem Bedauern ohne Erfolg.

Von dem Fortgang des Monuments zu Ehren der Erfindung der
Buchdruckerkunst haben wir zu berichten, dass zu der Figur des
Schoffer, die galvanoplastisch ausgefihrt schon vor langerer Zeit auf
der Terrasse des Stédel’schen Kunstinstituts aufgestellt wurde, nun auch
die des Fust hingugekommen ist. Die dritte und Hauptfigur der Gruppe,
des Gutenberg, hat Herr von der Launitz im Modell schon sehr
geférdert und steht deren galvanoplastische Herstellung durch Herrn
von Kress fir nachstes Jahr in sicherer Aussicht.

Der Mangel eines geeigneten und verfiigbaren Lokals fir grdssere
Ausstellungen yon Kunstwerken wird von uns noch zu unserem Leid-
wesen um so mehr beklagt, als hiedurch der Wunsch vieler Kunst-
freunde unerfillt bleiben muss. So viel an uns liegt, suchten wir je-
doch diesem Mangel durch hestandige Ausstellungen in unserem Lokal
einigermassen abzuhelfen, und manches Schéne kam hiedurch zur 6f-
fentlichen Anschauung. Auch freuet es tins, zu bemerken, dass von
den bei uns ausgestellten Gemalden und plastischen Werken mehrere
	Antirvra

е.

3
	Ein Gemaldeliebhaber in der Schweiz besitzt in seiner Sammlung ein Oelgemalde, die Communion des В. Hieronymus vorstellend, tn
allen Theilen dieselbe Vorstellung, wie das grosse in Rom befindliche berimte Gemalde des Dominichino, nur allein in kleinerem Format wie jenes.

Wie bekannt ist, wurde eine premiére pensée von Dominichino von genanntem Bilde gemalt, wonach er das grossc Bild ausfihrte und
ist auch hinlanglich bewiesen, in welchen Besitz diese premiére pensée durch Ankauf. vom Maler selbst, an mehrere Kunstbesitzer aberging, bis
endlich dasselbe durch Zeitamstande ausser den Besitz bekannter Personen kam.

In welchen Handen dieses Original, diese achte premiére pensée von Dominichino sich nun befindet, ist der Wunsch des obgenannten
Gemaldebesitzers, zu ergranden, und derselbe ladet alle Kunsthandler, Gemaldebesilzer und Liebhaber ein, im Fall sie irgend Auskunft itber ein
solches Gemalde zu geben im Stande sind, es der Redaction dieses Blattes anzuzeigen die Gefalligkeit zu haben und wiinscht, um wo méglich
gur Kenntniss des wahren und richtigen Originals zu gelangen, tiber die allenfalls sich findenden Exemplare im Vergleich mit dem seinen, durch
	erste Kenner das Urtheil fallen zu lassen.
	(Der heutigen Nummer liegt der Anzeiger No. 2. bei.)
	Verlag von Rudolph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig. — Druck von Gebr. Unger in Berlin.