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noch andere Molive bei einem solchen Bau hinzu, die nicht
vernachlissigt werden dirfen. — Diese sind folgende:

Wir haben in diesem Rundbau nur in jedem Stockwerk
18 Kabinette, und zwar alle von gleicher Grisse, demnach kein
passendes Lokal zur Aufstellung fiir so grosse Bilder, wie sich
deren, wenn auch schr wenige, dennoch fast auf jeder Ausstellung
finden, und dic mitunter eine Lange von 25 Fuss und eine Hohe
‘von 18 Fuss erreichen. — Ferner bediirfen wir noch mannig-
fache andere Lokalitaten, als da sind: Treppenfluren, Garderobe,
Geschiftszimmer, die ausgedehnten Riume fiir die leeren Bil-
derkisten und andere Utensilien, welche besonders temporare
Ausstellungen néthig machen, endlich die von jungen Malern
so gefiirchtete Todtenkammer ), fir die nicht ausstellungsfa-
higen Gemilde. Wollten wir nun alle diese Lokalitéten von
den 18 Kabinetten entnehmen, so bliebe uns wenig ubrig.

Aus diesen Riicksichten ergiebt sich folgende bauliche An-
lage. Man schneide den frither geschilderten Rundbau mitten
durch, riicke beide Halften mit je 10 Kabinetten auseinander
und fiige in die Liicke einen rechtwinklichten Bau, in dessen
von der Sonne stets beldstigte Siidseite man alle vorher er-
wahnten Raumlichkeiten, dagegen auf die Nordseite die grés~
seren Gemiacher fiir die Bilder crster Grésse legt.

Aus diesen Moliven ist folgender Grundriss fiir ein Ge-

- malde - Ausstellungs - Lokal hervorgegangen.
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70.65;
	и в
	 
	die Erde, um sich von dem, was da unten vorgeht, selbst zu
liberzeugen, und seine Blicke miissen sich, jenen Angaben des
Kupferstichs zufolge, mit denen des die Votivtafel tragenden En-
gels begegnet haben. Im Bilde ist auch dieser Zug weniger
klar, und wer die Wirkung eines einzigen Pinselstrichs auf den
Ausdruck des menschlichen Auges aus Erfahrung kennt, wird
sich kaum dartiber wundern mégen, dass Stérungen der Art
bei der Restauration eines so misshandelten Gemaldes unter-
selaufen sind. Е. Braun.
	Ueber die Lokalitaten fiir Bilder-Galerien und Kunstaus-
stellungen.
	Von EZ. Gemmel.
(Schluss.)
	Nach dem Bisherigen stellte sich ein Galerie-Lokal im
Aeussern als ein Rundbau von etwa 100 Fuss Durchmesser und
3 Stockwerken, also etwa 50 Fuss Hohe, dar, aus dessen Mitte
sich noch die innere Rotunde um Etwas erheben mag.

So strikte auch dieser Bau aus den aufgestellten Grund-
sitzen sich ergicht, so werden wir doch bei naherer Betrach-
tung desselben finden, dass er das Gebrechen der meisten
Theorien, namlich deren Einseitigkeit theilt. In der That treten
		Parterre.
	 
	 

 

 

 

 
			J Saal fiir grossere Sculpturen, im Falle nicht nach denselben
gezeichnet werden soll.

gg Nebenraume mit einem Entresol dariber, vom Treppenpo-
dest zuganglich.

A Treppe nach dem obern Stockwerk, darunter

21 Вейгайеп.

Oberes Stockwerk.

№ Тгеррепйиг.

kkk Galerie im grossen Saale, an deren Wande Kupferstiche
und Kunstwerke von der kleinsten Dimension.

dAd Saal fiir die gréssten Gemilde.

ecee Bilder- Kabinette.
	1) Die Kunstvereine ihrerseits werden diese Kammer fiir tiberflissig
	ет агеп, da sie mit Recht sehr entschiedene Versuche machen, deren Kan-
		didaten ganz von den Ausstellungen fern zu halten.
	A Hausilur.

D Unterfahrt.

EE Eingang fiir Fussganger.

Е Ешрапс.

a Kasse.

6 Eingang zum Souterrain, daselbst unter

dde Wohnung des Galerie-Dieners, unter

ec Raum fir Bilderkisten, unter

eee zu vermiethende Keller.

C der grosse Saal.

kkkk grosse Bilder.

mm Tische mit verschiedenen Gegenstinden u. kleinen Sculpturen.
dd Sale zur Aufstellung grésserer Gemadlde oder zum Copiren.
eeee Zimmer zur Aufstellung von Gemalden mittlerer Grésse,