diesem Betrage sind 16,225 Dollars fir 6 Stiche von amerikanischen Stechern nach Bildern amerikanischer Kinstler ausgegeben. Der Aus- schuss hat das Jahr iber 424 Gemalde, 20 Bronze Statuetten, und 6 Bronzebisten von Washington von amerikanischen Kénstlern fir 43,120 Doll. gekauft. Ferner 50 Abdricke von Umrissen von Wa- shington Allston, 450 Medaillen und 60 Probeabdricke von den grossen Stichen nach 2 von Trumbull’s Bildern. Die Summe von 8000 Doll. ist der Herausgabe des Bulletins, cines monatl. Kunst Journals, gewidmet worden. Von diesem Werke sind 113,500 Exemplare ausgegeben worden, und, begleitet von 227,000 Ori- ginal-Radirungen und Holzschnitte, in die Hande aller Mitglieder gelangt. In der letzten Jahresversammlung des amerikanischen Kunstvereins sagte der Prasident Hr. Cozzens im Laufe seiner Er6ffnungsrede unter Anderm: ,Es ist beschlossen worden, das Congressgebaude zu Wa~ shington bis zu einem Umfange zu erweitern, welcher mit den ge- steigerten Bedarfnissen der legislativen Abtheilung der Regierung in Verhaltniss steht. Es ist bekannt, dass bisjelzt noch kein Plan fir diese Veranderungen angenommen worden ist; doch werden sie un- zweifelhaft nach einem Massstabe und in einem Style ausgefihrt werden, welcher der Grésse der Nation entspricht. Es ist sehr zu wiinschen, dass sie zum Anlass einer systematischen Ermuthigung der héheren Kunstgebiete durch den Congress gemacht werden méchten. Diese neuen Hallen und Corridore, welche fir die Versammlung der Repra- sentanten der machtigsten Republik, welche jemals bestanden hat, ein- gerichtet werden, sollten von allen den Reizen wiederstrahlen, welche Malerei und Bildhauerkunst der Baukunst verleihen kénnen. Die pilto- reske Geschichte der ersten Niederlassungen der verschiedenen Staaten, die Heldenthaten unserer Armeen, die mihseligen Anstrengungen der Grenzbewohner, die grossen Versammlungen, welche wichtige birger- liche Verinderungen hervorgebracht haben, dies Alles sollte durch grosse Gemalde auf Leinwand und durch Freskomalereien verherrlicht werden.“ Der Kunstverein hat jetzt in seinen Raumen ein Kunstwerk von unserm Rauch aufgestellt. Es ist ein von Fischer in Era gegossenes Kind, das um Almosen bDiltet. Das in Marmor ausgefiihrte Original dieser Arbeit befindet sich in England, wahrend sich die Amerikaner riihmen, dass ausser ihnen nur noch der Konig von Preussen und der Kaiser von Russland ein Exemplar des Erzgusses besitzen. Das Werk findet in Newyork ungew6hnliche Theilnahme und grossen Beifall. ein Stier, ein Panther, der Portraitkopf emer Dame in halber Grésse, simmUlich von vorziiglicher Schénheit, dann einige Kriegerfiguren mit schéner Patina und ganz im Style der Aegi- neten, ferner einige Dutzend zum Theil sehr zierliche Figiir- chen aus rémischer Zeit und eine grosse Anzahl Untensilien, Instrumente aller Art, wobei sehr schéne Gewichte in Form von Képfen. Die Zahl der agyptischen Bronzen ist nicht gross: es befinden sich darunter jedoch einige héchst merkwiirdige Stiicke, wie eine schreitende Sphinx, ein mit verschiedenen Thieren geziertes Sistrum, eine sehr zierliche sitzende Priester- figur u. a.m. An Thongefassen sind auch gegen 300 vorhanden; unter ihnen eine Anzahl rother und schwarzer etrurischer von selt~ samen Formen. Vom schénsten Style sind eine Hydria mit bak- chischer Vorstellung, eine Kalpis mit Hektor, welcher von An- dromache und Priamos Abschied nimmt, eine andere mit einem sich waffnenden Satyr, ein Oxybaphon mit Bakchos, welcher einen Giganten niederwirft, eine kleine Kalpis mit Thetis, welche ihrem Sohne Achilleus die von Hephaistos geschmiedeten Waffen iiberreicht u. s. w. Ein Dutzend Vasen riihrt aus athenischen Funden her: dar- unter drei schéne Lekythoi mit bunten Figuren auf weissem Grunde, im reinsten Style u. s. w. Es heisst, dass die Krone beabsichtige, diese sehr ausge- wahiten und héchst werthvollen Sammlungen fir die neue Ere- mitage zu erwerben, deren Reichthtimer sie auf wiirdige Weise vermehren wiirden. Eéunstvereine. Amerikanischer Kunstvereitn in Newyork. Der jahrliche Bericht dieses Vereins ist eben aus England ge- kommen. Wir erfahren daraus, dass die Mitgliederzahl jetzt 16,310 ist und ihre Subscriptionen den Betrag von 81,550 Dollars erreichen. Von Himladung zur ttunstausstellung im Jahre 0801. Verordnungsmassig wird, nach dreijahriger Unterbrechung, die unlerzeichnete Akademie im Laufe dieses Jahres cine éffentliche Ausstellung von Werken lebender Kiinstler in dem kénigl. Kunstausstellungsgebaiude dahier veranstalten. Zu zahlreicher Theilnahme dafiir einladend, beehrt man sich anzuzeigen, dass die Ausstellung am 25>. August beginnt, und mit dem 25. October schliesst. Die fir dieselbe bestimmten Kunstgegenstande sind vom 25. Juli bis spaitestens 15. August abzuliefern. Zulassig sind Originalwerke der Malerei und Bildnerei, Cartons, architektonische und andere Zeichnungen, Kupfer- stiche, gute Lithographieen etc. Jede Sendung ist mit einem Zettel zu bdegleiten, auf welchem der vollsténdige Name des Kiinstlers und dessen Wohn- ort, ferner der Gegenstand jedes der eingesendelen Werke und, im Falle der Verkauflichkeit, auch der Preis genau und deut- lich, damit ein Irrthum nicht moglich, angegeben sind. Die Akademie ubernimmt nur ftir die Werke derjenigen Kiinstler, welche von ihr zu Einsendungen besonders eingeladen sind, die Kosten der Her- und Riickfracht; alle ibrigen Kunstler dagegen werden ersucht, durch beglaubigte Commissiondre am hiesigen Orte ihre Sendungen im Ausstellungslocale franco abgeben, und auf dieselbe Weise auch deren Verkauf, sowie, nach beendigter Ausstellung, deren Zuriicknahme, Verpackung und Weitersendung besorgen zu lassen. Vor dem 25. October, als dem Schlusstage der Ausstellung, kénnen die ausgestellten Werke nicht zuriickgenommen werden. Fiir Beschidigungen, welcher Art sie auch seien, haftet die Akademie nur dann, wenn solche nachweislich durch ihre schuld herbeigefiihrt wurden. Fur die Hersendungen bittet man sich der billigsten Transportmitiel bedienen zu wollen. Sendungen mit der Post kénnen unfrankirt nicht angenommen werden. Munchen, den 12. April 1851. Die Konigliche Akademie der bildenden Kiinste. Der Director: Wilh. v. Kaulbach. Der Sekretar: Prof. Dr. R. Margeraff. Verlag von Kudolph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig. — Druck von Gebr. Unger in Berlin.