welche vier Biisten der ausgezeichnetslen Ahnherrn des grossen
Kénigs: Albrecht der Bar, Kurfiirst Friedrich I und die Konige
Friedrich I und Friedrich Wilhelm 1 gesetzt werden sollen. Fir
den Enthillungstag wird diese Zierde provisorisch hergestellt
werden. Die spatere Ausfithrung wird in Marmor und dop-
pelter Lebensgrésse erfolgen. Sie ist den Bildhauern Stur-
mer, Dankberg und Afinger tibertragen worden.
	Am 14. dieses Monats, Mittags 12 Uhr starb hier der Bild-
hauer Prof. Chr. Friedr. Tieck, im 75. Jahre seines zuletzt
durch ein langeres Leiden getribten Lebens. — Wir werden
ihm einen Nekrolog widmen.
	W. Amnfterdam, im April. Fortsetzung der Ver-
stolk’schen Versteigerung. — Aus dem Werke von C.
Visscher: No. 1244 d. C. Portrait des D. A. Winius, schoner
Probedruck, nicht vollendet, 300 Fl.; No. 1246 a. С. Gellius
Bauma 180 Fl.; No. 1248 d. C. W. de Ryck, 1. Etat, 275 FL;
№ о. 1262 4. С. Vondel, mit dem Faun, 1. Etat, vielleicht einzig,
265 Fl. Aus dem Werke des Jonas Suyderhoef: No, 1351.
Jan de Mof nach Ostade, 3 Blatter, 1.2.3. Etat 100 Fl.; No. 1352
Der Besenstiel nach demselben 110 Fl.; No. 1307. Der Stich
mit dem Messer, 2. Etat 100 Fl., 3. Etat 113 Fl. No. 1360 4. С.
Die Biirgermeister von Amsterdam nach de Keyzer, ein Probe-
druck ohne die Namen der Kiinstler 175 Fl. Das Werk des
у. Рук: №. 1417—1419 4. С., зо ме №. 1420—22 verschie-
dener Meister nach v. Dyk, in drei Portefeuilles, zusammen
2550 Fl. Das Werk von Johann, Raphael und Aegidius Sade-
ler, No. 1423, 400 Fl.; das Werk von Bald. Griin 200 FI.
und ein Theil des Werkes von L. Cranach 410 Fl. Aus dem
Werke von Albr. Diirer: No. 1426 d. C. Adam und Eva 200 FI.;
No. 1429. Die Geburt 100 FI.; No. 1430. Die Passion 106 FI.;
No. 1437. Das kleine Crucifix, kleines rundes Blattchen, bis,
mit zwei Copieen 165 Fl.; No. 1466. St. Hubertus 246 Fl.;
No. 1468. St. Hieronymus , ausserst seltener Probedruck 450 FI. ;
derselbe, schéner Probedruck (No. 1469), 205 Е1.; №. 1475.
Die Veronika, dusserst seltenes Blatt, 410 Fl.; No. 1495. Die
grosse Fortuna 100 FI.; No. 1518. Das Pferd des Todes mit Co-
pie 135 Fl.; ferner No. 1531 u. 82. Die Folge der Direr’schen
Werke in zwei Mappen 760 Fl. Das Werk des C. W. E. Dit-
rich 530 Fl. — Der Gesammtertrag dieser dritten Abtheilung
der Verstolk’schen Sammlung betrug ungefahr 76,000 FI.
	Der Maler N. Pienemann hat im Auftrage des Stadtra-
thes ein Portrait des Kénigs in Admiralsuniform gemalt, wel-
ches in Auffassung und Colorit sehr gepriesen wird; das Ge-
malde ist fiir den Versammlungssaal jener Corporation bestimmt.
	Béaunnstvereime.
	Bericht iber die Ausstellung des Kunstvereins in
Hannover.
	Die so eben im neuen Theatergehaude durch den hiesigen Kunst-
vercin veranstaltete neunzehnte Ausstellung war reich an guten und
bedeutenden Bildern und erregte dadurch allhier eine rege Theilnahme,
welche sowohl einen lebhaften Besuch, als auch zahlreiche Ankaufe
veranlasste. Das gedruckte Verzeichniss der Ausstellung brachte 540
Kunstwerke, und davon sind verkauft 130 Nummern, Es betrugen die
Ankaufe des Kénigs und des Kronprinzen 2,905 Thir., des Kunstvereins
3.369 ТЫг.. der Privatpersonen 4,749 Thir.; im Ganzen 11,023 Thir.
	Wie klar zeigen sich bei aller Abstufung des Tons die Gegen-
stinde, selbst in den weitesten Fernen der anmuthigen Land-
schaft, auf welche ein mildes Himmelslicht sich ergiesst! Wie
durchsichtig und rein sind auch die tiefsten Schatten in der
kraftigen, mit sicherer Hand gelegten Schraffirung! Wie runden
sich die Gestalten und sondern sich die Gruppen, und wie ver-
einigt sich endlich alles zur reinsten Harmonie! Die héchste
Meisterschaft offenbart sich in den Gruppen des Vordergrundes,
wo das tiefe in den Gestalten sich verkiindende Leben zum
reinsten Ausdruck gebracht, Gesichtsziige, Haare, Gewandstoffe
und alles uibrige durch den theils kraftigen, theils leichten und
zierlichen Schwung der Linien mit voller Naturwahrheit und
malerischer Wirkung dargestellt und die herrlichste Stimmung
erreicht ist.

Amsler, als Mensch und Kistler im Leben so hoch ge-
achtet und im Tode so tief betrauert, hat durch dieses ausge-
zeichnete Blatt sich ein unvergangliches Denkmal gestiftet und
ein Vermachtniss hinterlassen, welches jedem Freunde des wahr-
haft Edlen und Gediegenen in der Kunst heilig sein wird.
	Dr. Hermann Friediaecnder.
	“Zeitune.
	 H Serlin, im Mai. Am 31. Mai wird die Enthillungsteier
von Rauch’s Friedrichs- Denkmal stattfinden. Umfassende
Vorbereitungen werden fiir dieses Fest getroffen. An sammt-
liche deutsche Regierungen sind Einladungen zur Betheiligung
ergangen. An die sémmtlichen Regimenter der ganzen preus-
sischen Armee ist der Befehl ertheilt, Deputationen ihrer resp.
Truppentheile, wobei alle Chargen der verschiedenen Regimenter
vertreten sein sollen, zu jenem Tage herzusenden ; zahlreiche an-
dere Deputationen aus Stadt und Land sind bereits angekiindigt.
Der einzige noch lebende Ziethen’sche Husar, der noch unter dem
grossen Kénige gefochten hat, wird nicht fehlen. Auch der greise
Sohn des alten Ziethen, der Graf Ziethen auf Wustrau, ist be-
sonders eingeladen. Die gesammte hiesige und in der Umgegend
befindliche Garnison wird paradiren. Zwei grosse Tribiinen,
deren Bau auf 5800 Thir. Kosten veranschlagt ist, sollen er-
richtet werden; eine zwischen dem Akademie~ und dem Univer-
sitatsgebaude, welche die Universitatsstrasse uberbricken wird,
eine andere zwischen dem Palais des Prinzen von Preussen und
dem Opernhause. Das prinzliche Wohnhaus selbst wird ftir
die firstlichen Herrschaften und das diplomatische Corps reser-
virt bleiben. Der Transport des kolossalen Reilerbildes von der
ziemlich entlegenen Minze, dem Orte ihrer Entstebung, bis zum
Platze der Aufstellung (am Eingang der Linden zwischen dem
Pallast des Prinzen von Preussen und dem rechten Figel des
Universitétsgebaudes) war fast der schwierigste Theil der ganzen
Aufstellungsarbeit, da die Statue ein untheilbares Ganze bildet.
Sie ruhte dabei auf fiinf Walzen, die auf dicken Bohlen ver-
mittelst einer Erdwinde, welche von zwélf Arbeitern gedreht
ward, fortbewegt wurden. Man brauchte zwei volle Tage, um
den Weg zuriickzulegen. Die Maschinerie, durch welche die
Statue nun auf das Piedestal hinaufgewunden werden wird,
ist von der komplicirtesten und sinnreichsten Art. — Bekannt-
lich wiirde dem Denkmale am Orte seiner Bestimmung jeder
architektonische Hintergrund fehlen, da unmittelbar hinter dem-
selben die Linden beginnen. Dieser Umstand hat den Beschluss
erzeugt, hinter dem Monument vier Pfeiler aufzurichten, aul
	(Der heutigen Nummer liegt eine Steinzeichnung bei.)
	Verlag yon Rudolph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig — Druck von Gebr Unger in Berlin.