den Perron. — Diesem gegentiber inmitten des runden Platzes war zur Dekorirung des Raumes ein 30 Fuss langer und ent- sprechend hoher ionischer Tempel, auf drapirter Felsgrotte ste- hend, errichtet. (Der Tempel vom Architekten Hahnemann entworfen, gemalt von den Malern Richter, Amberg, F. Weiss u.a.) Beim Eintritt in das Lokal wurde Jedem ein grosses, von L. Burger héchst launig componirtes und mit geistreichen Strichen auf Stein gezeichnetes Festprogramm ein- gehindigt. Das Aufsteigen eines grossen Lufthallons ktindigte die Eréffnung des Fesles an. Trotz des schwankenden Wetters war es sehr zahlreich besucht (an 200 Personen) und fast alle hier bestehenden Vereine durch Mitglieder vertreten, insbesondere der dltere Kiinstlerverein, der Architektenverein, die Kunstge- nossenschaft, der literarische Sonntagsverein u.s.w. — Den Anfang machten Spiele und Belustigungen im Freien: Bolzen- schiessen, Ballwerfen, Ringstechen, Blasenkampf, Wettrennen und was sonst Harmloses und Heiteres erdacht werden kann. In der unter dem Tempel befindlichen Grotte wurde eine vom Maler Moser verfasste Travestie einer griechischen Tragédie in Pantomime aufgefiihrt, deren bettelhaft zusammengestoppeltes antikes Costiim, das mit modernen Leibrécken abwechselte, wie die ins Griechische ibertragenen berliner Redensarten, grosse Heiterkeit hervorrief. Ein anspruchsloses aber geschmackvoll arrangirtes Feuerwerk, welches, vor dem Tempel abgebrannt, diesen mehrseitig beleuchtete, war das Signal zum Abendessen. Веуог das Festmahl seinen Anfang genommen hatte, trug der zeitige Président des Vereins, Maler Ewald, ein sehr sinniges einleitendes Gedicht vor. Hierauf wurden die Liederbticher ver- theilt mit besonderen fir den heutigen Abend verfassten Ge- dichten von den Malern v. Blomberg, J. Moser, Hartmann. — Die sehr ansprechend componirte Tischkarte war vom Maler Heidenreich radirt und enthielt sinnige Anspielungen auf die zehnjahrige Dauer des Vereins. Sie wurde auf sehr geistreiche Weise erklart. Es folgten mehrere Vortrége launigen Inhalts: vom Prof. Lideritz, Lowenstein u. A., so wie kleinere Vor- trage und Toaste. Serlin, im Mai. Die Hebung der Friedrichsstatue geschah mittelst vier eiserner Schraubenwinden. Das Erzbild allein wiegt 286 Centner, und mit dem dasselbe umgebenden Holzgeriste 366 Centner. Bei der am 4. Juni im Saale der Sing- Akademie zu Ehren Rauch’s von der Akademie der Kiinste zu veranstaltenden Feier wird auch die colossale Biste des gefeierten Kinstlers, welche sein Schiller Berges anfertigte, aufgestellt werden. Es wird dabei eine, zur Verherrlichung Rauch’s von Kopisch gedichtete und von Meyerbeer componirte Hymne zur Auffiihrung kommen. Am 20. d. Mts., dem Geburtstage Goitfried Schadow’s, wurde demselben auf dem Dorotheenstadtischen Kirchhof, vor dem Oranienburger Thor, wo dessen irdische Ueberreste neben denen anderer beruhnmter Manner, wie Schinkel, Hegel, Fichte, Gans, Buttmann etc. ruhen, ein einfaches, aber wiirdiges Grab- denkmal errichtet, welches seine nachsten Anverwandten nach einer Zeichnung Hitzig’s haben anfertigen lassen. Dasselbe besteht in einem, von Miller polirten schwarzen Granitpfeiler, auf welchem sich eine yon Rietschel in Dresden modellirte und von Wolf in Bronzeguss ausgefithrte Statue des verstor— benen Schadow befindet. Die Verzierungen am Granitpfeiler sind ebenfalls in Bronze von Wolf trefflich ausgefiihrt. (В. №.) London, im April. Der Bildhauer John Steele ist mit der Ausfiihrung einer Marmorstatue fiir Lord Jeffrey, welche in der grossen Halle des Parlamentsgebiudes aufgestellt werden soll, beauftragt worden. Paxton, der Architekt des Krystallpalastes, ist aufgefor- dert worden, den Plan und Kostenanschlag zu einer Glasbe- dachung der kéniglichen Bérse zu entwerfen und soll eine Zeich- nung eingereicht haben, die dem Dache des Kreuzfliigels von dem Ausstellungsgebaude ahnlich ist. (Art. J.) RNovitatenschau. Das Denkmal Konig Friedrichs des Grossen in Berlin. Mit 40 Abbildungen in zwei Ausgaben. Die Zeich- nungen sind unter Rauch’s Leitung von L. Burger und Nau aus- gefihrt und vom Prof. Unzelmann in Holz geschnitten. Ber- lin, bei Decker. — Preis der Prachtausgabe in Oliphant-Quarto- Format auf starkem feinsten Kupfer-Velin-Papier, reich gebun- den mit Goldschnitt: 5 Thlr. 20 Sgr. Die andere Ausgabe auf einem Bogen f. Kupfer-Velin-Papier im Oliphant-Octav-Format mit den Abbildungen der Prachtausgabe kostet 5 Ser. Die Soldaten Friedrichs des Grossen von Ed. Lange. Mit 30 colorirten Blattern und einem Frontispice nach Originalzeichnungen von Ad. Menzel. Lief. I. Preis: 8 Sgr. Berlin bei Gropius. Das Werk erscheint bis zu Ende dieses Jahres vollstandig in 30 Lieferungen. Geschichte Friedrichs des Grossen, Volksbuch von Fr. Becker. Mit dem Standbilde Friedrichs von Rauch und anderen Holzschnitten. Berlin, Verlag der Vereinsbuchhandlung, Preis: 12} Sgr. Zur Erinnerung an Friedrich den Grossen. Mit einem Kupferstich, das Monument vorstellend, nach einer Zeich- nung von Meyerheim, gestochen von J. Doherty. Berlin, Nicolai’sche Buchhandlung. Preis: 6 Ser. DenkmalFriedrichs des Grossen. Nach einer Zeich- nung von Meyerheim in Stahl gestochen von Doherty in Paris. Plattenrand 35 Zoll und 5 Zoll. Berlin, Gropius’sche Kunsthandlung. Preis: 21 Sor. №. und T. 0. Weigel. Hunst - Anzeige. Vorrathig ist in den Berliner Buch- und Kunsthandlungen oder durch dieselben zu beziehen: Portrait von Christian Rauch. Nach Biow’s Lichtbild in Kupfer gestochen von Eduard Eichens. Preis 1} Thir. Abztige auf chin. Papier 2 Thir., — vor der Schrift 4 Thir. Verlag yon Rudolph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig. — Druck von Gebr. Unger in Berlin.