= sich im Stidtempel zu Karnak befinden, und mit den dorischen Saulen zu Segeste, Aegina und Paestum auffallende Aehniichkeit haben. Ein Brief aus Bagdad von Lynch giebt tiber die Aus- grabungen in Nimrid Auskunft. Endlich giebt Falkener einen Aufsatz tiber die Anwendung der Polychromie in modernen Ge- bauden. Das 2. Heft wird enthalten den 2. Artikel Lloyd’s wber die Gemalde Polygnol’s auf der linken Seite der Lesche zu Delphi; Canina tiber die Gemalde in dem neulich entdeckten antiken Hause zu Rom; Gibson tiber die Skulpturen des Joni- schen Monumentes zu Xanthus, entdeckt von Ch. Fallou, mit Illustrationen; vom Herausgeber, Anhang zu- vorigem Aufsaize, enthallend Bemerkungen tiber die Architektur des Monuments, mit Ulustrationen. Falkner, Restauration des Mausoleum zu Halicarnass, mit Illustrationen; Bonucci, Bericht tiber die Aus- orabungen im Kénigreiche Neapel wihrend der letzten zwanzig Jahre. — Wir glaubten den deutschen Kunstireunden die An- zeige dieser wichtigen Erscheinung schuldig zu sein. Westermann. L Catalog des Kupferstichwerkes von Joh. Hriedr. Bause, mit einigen biographischen Notizen von Dr. Georg Keil mit dem Portrait des Kinsilers. Leipsig 1849. Rud. Weigel gr.8. 1 Thir. 10 Sgr. Unter den Kuplerstechern der letzten Halfte des vorigen Jahrhunderts verdient mit Recht unser Landsmann Bause eine ausgezeichnete Stelle, und der Wunsch eines vollstandigen Ver- zeichnisses seines Werks war daher um so mehr begriindet, als die friher erschienenen Cataloge cines Theils seiner Ar- beiten eben so unvollkommen als unvollstandig waren. Durch die Herausgabe der vorstehenden Monographie hat der Verfasser sich daher ein bedeutendes Verdienst erworben, das von den Sammlern um so mehr anerkannt werden wird, als dessen Arbeit, bei lobenswerther Kiirze, sowohl hinsichtlich der Gegensténde selbst, als in Betreff der verschiedenen Ab- drucksgattungen einzelner Platten, eine vollstindige genannt werden kann. Die Eintheilung des Catalogs nach den von Bartsch in seinem Peintre-graveur und Robert~Dumesnil in seinem Peintre - gra- yeur Francais angenommenen Abschnilten, erleichtert die Ueber- sichtlichkeit des aus 247 Nummern bestehenden Werkes des Kinstlers, und vier angehdngte Tabellen befordern das Nach~ schlagen beim Aufsuchen einzelner Darstellungen. — Als fiintte Tabelle aber hatten wir noch eine Vergleichung des Alteren »Pied du roi* mit dem neuen franzésischen ,Métre* gewiinscht, nach welchem letzteren Maasse die Gréssen der Blatter im Ver- zeichnisse angegeben sind; da wohl ein grosser Theil deutscher Kunstfreunde nicht im Besitz eines Métre-Maassstabes sein méchte und das allere franzésische Maass, (Pariser Zoll und Linien) bei der Beschreibung von Kupferstichen, sich bisher ein herkémmliches Recht erworben hat. Die dem Catalog vorangehende Lebens- und Bildungsge- schichte des Kinstlers und dessen Portrait, so wie die beige- fiigte Uebersicht der von seiner Tochter, Juliane Wilhelmine Bause, radirten Blatter, sind fir jeden Kunstfreund interessante Zugaben, auf deren Dank der Verf. Anspruch hat. Da dies vom Verleger mil Papier und Druck wiirdig aus- gestattete Werkchen nur in zweihundert Exemplaren gedruckt worden ist, so diirfte es bald zu den kunst-literarischen Sel- tenheiten gehéren. CAunstiiteratur. The museum of classical antiquities: a quarterly Journal of architecture and the sister branches of classic art, London John W. Parker, Weststrand 1851. Subscrip- tion (fiir London) per annum one Guinea. Durch T. O. Weigel und durch Rudolph Weigel in Leipzig sy раден. Unter obigem Titel erscheint seit Anfang dieses Jahres eine Zeitschrift, welche bestimmt ist, die Entdeckungen und For- schungen, die in Bezug auf antike Baukunst und die mit ihr verwandten Kiinste gemacht werden, mitzutheilen. Die Heraus- geber beabsichtigen hauptsdchlich fiir classische Baukunst, wel- che in archdologischen und bauwissenschafilichen Zeitschriften gewéhnlich nur beildufig behandelt wird, einen Mittelpunkt zu schaffen, werden aber auch die Entdeckungen auf dem Gebiete der miltelasiatischen, dgyptischen und hetrurischen Baukunst nicht unberticksichtigt lassen. Fiir die genannten Zwecke sind durch den classisch gebildeten Architekten Edw. Falkener in London, welcher Italien, Sicilien, Griechenland und Kleinasien bereist hat, die schatzbarsten Materialien gesammelt worden, und wir werden, wie wir uns durch eigene Ansicht der Zeich- nungen, welche uns der gelehrte Reisende vorgelegt hat, tiber- zeugt haben, iiber den Bau des griechischen Theaters und des Gymnasiums, tiber die Topographie von Ephesus u. s. w. die befriedigendsten Aufschliisse erhalten. Ferner sind fir die Theilnahme an dieser Zeitschrift die vorziiglichsten Archaologen Italiens, Frankreichs, Deutschlands und Englands gewonnen. Das Verzeichniss derselben umfasst 92 Namen, unter denen, wie zu erwarten stand, Canina, Béckh, Braun, Bunsen, Do- naldson, Gargallo, Grimaldi, Hittorf, Laborde, Leake, Rawlinson, Thiersch, Welcker u. s. w. nicht fehlen. Wir dtirfen demnach theils von den gesammelten Materialien, iheils von der Bethati- gung der vorziiglichsten Archaologen, theils endlich von der Verbindung, welche England nach allen Seiten hin unterhalt und von den Mitteln, tber welche man dort zu verfigen hat, eine Zeitschrift erwarten, welche in umfanglicher und griind- licher Weise die Kenntniss der antiken Baukunst férdern wird. Das erste Heft, deren jedes an 100 S. des gréssten Octav auf bestem Papier enthalten wird, bespricht nach einigen einleitenden Aufsatzen iither den Vortheil des Studiums der alten Kunst und die rapide Zerstérung der Kunstwerke im 15. Jahrh. zu Rom, die Polychromie der Alten. Hittorf findet sich zu der Be- hauptung veranlasst, dass seine Entdeckung sich seit 25 Jahren vielfach bestatigt habe, und dass er in einer neaen Ausgabe seiner Architecture polychréme chez les Grecs, ou restitution compléte du temple dEmpédocles dans Vacropolis de Selinunt auf 25 Tafeln farbigen Steindrucks sémmiliche Ueberreste antiker Polychromie darstellen und ausfihrlicher beschreiben werde. Thom. L. Donaldson giebt uns die Beschreibung eines Stadt- thores von Paestum mit Grundriss und Aufriss (Restauration), und weisst nach, dass dasselbe nach den von Vitruv mitge- theilten Grundsdtzen gebaut sei. Lloyd spricht iiber die Ge- malde Polygnot’s in der Lesche zu Delphi. In der Anordnung der Gemalde irifft er ziemlich mit den Gebr. Riepenhausen zu- sammen, die Motive zu den Gemialden findet er hauptsichlich m den Trojanerinnen des Euripides. Die Fortsetzung folgt im 2. Hefle. Hieran hat der Herausgeber angeschlossen, einen Aufsatz tiber die griechische Lesche, welche er abweichend von Riepenhausen, auf Grund von Bauresten in der Villa Ha- driani und nach den Andeutungen der Classiker zu restauriren versucht. Falkener behandelt einige agyptische Saiulen, die