Basreliefs mit den Inscriphions-Tafeln wirden von weissem Marmor
gemacht.

Die Decke im Innern wiirde von Holz, und vergoldet — der Fuss-
boden von Mosaik, oder auch von Marmor — die Victoria yon ge-
triebenen Kupfer — und so auch die Trophaen, Die Deckung von
aussen misste auch von Kupfer sein.
	Vom Herrn Gentz, Professor und Ober-Hof~Bau-Inspektor.

Zu dem Monumente Friedrichs ist ein runder Korinthischer Tempel
von weissem Marmor, dessen reich verzierte Kuppel auf einer dop-
pelten Séulenreihe ruht, auf einem viereckigten 21 Fnss 6 Zoll hohen
Untersatz entworfen.

Die bronzene Statue des grossen Kénigs — in der Mitte des Tem-
pels auf einem runden Piedestal von Porphyr oder Granit stehend, im
einfachen friedlichen Gewande, mit ausgestreckter segennder Hand dar-
gestellt —- sollte so viel als mdglich vor die Augen seines dankbaren
Volks gebracht werden. Es schien néthig, die Statue durch einen
im Innern des Tempels senkrecht hinabgehenden 5 Fuss hohen Socle
zu isoliren und vor aller Berihrung zu sichern. Wem es wohlthut,
den Unverganglichen in seinem Bilde zu Ehren, und nur fir diesen
sollte gearbeitet werden, dem wird der Anblick desselben genigen.

Die Weih-Altare auf den Ecken der Plateforme hat gleichsam der
Konig und das Vaterland dem Genius des Verstorbenen errichtet. Der
untere Vorplatz vorn und hinten ist mit einem Obelisk geziert. An
jeder Ecke des Untersatzes auf den untersten Stufen desselben liegt
ein agyptischer Léwen- Sphinx, das Symbol der erhabenen Ruhe.

Der beigefiigte Situations-Pian zeigt den Ort, der zu Auffihrung
des Monuments am schicklichsten schien. Es musste zwar aus dem
geriuschvollen Gedrange der arbeitenden Menge, nicht aber aus der
besuchtesten Gegend der Stadt entfernt sein. Darum sollte gerade
dieser Ort dazu gewahit und der anerkannt schdnste Platz der Haupt-
stadt dadurch veredelt werden.

Die Communikation zwischen den Linden, und der Gegend des
Zeughauses und des Kéniglichen Schlosses wird auf jeder Seite des
Monuments dureh eine fahrbare Strasse und eine Colonnade far die Fuss-
ginger erhalten. Beide Strassen werden durch einen tiberwélbten Weg,
der quer durch die Mitte des Untersatzes des Monuments fihrt, mit
einander verbunden. Der Theil des Monuments, der iber den Thei!
des Canals zu stehen kommt, wird auf dieser Stelle solide unterwélbt
werden.

Endlich schliesst sich, um das Ganze des Monuments schicklich
zu terminiren, und zugleich zum Nutzen und zur Bequemlichkeit der
Gegend, an jeder Seite der Colonade, also auf den vier Ecken des
Monuments, ein Pavillon an. Diese vier Pavillons wirden auf folgende
Art zu gebrauchen sein,

Der nachste am Zeughause kénnte zur Artilleriewache bestimmt,
der ihm gegeniiberliegende zu dem anstossenden Palais gezogen werden;
in dem, der zunachst am Opernhause liegt, ein Kaffee- und ein Speise-
haus zur Bequemlichkeit des Publikums und besonders derjenigen, die
wiahrend des Carnevals das Opernhaus besuchen, angelegt; und end-
lich der vierte zu Kauf- und Kramléden, woran es in der Gegend sehr
fehlt, eingerichtet werden.

Das Ganze ist auf 3 Blattern dargestellt:

A. enthalt:
a. den Situationsplan.
b. denselben mit dem hineingezeichneten Grundrisse des Monu-
ments.
B. enthalt:
a. die Vorderansicht des Monuments.
b. die Seitenansicht desselben,
с. den Durchschnitt des Tempels.
C. stellt eine perspectivische Ansicht des Monuments dar.
	Vom Herrn Friedrich Gilly, Oberhofbauamts - Inspector.

Der in dieser Zeichnung ausgefihrte Pian stellt einen in der Mitte
des Achtecks am Potsdammer Thore 2u erbauenden Tempel als Monu-
ment Friedrichs des II dar.

Dieser Tempel erhebt sich auf einem langlich viereckigen Unter-
bau-Gewélbe, Bogengainge 6ffnen die Durchsicht durch denselben.
In der Mitte desselben ist ein weites Gewdlbe angebracht, worin nach
des Erfinders Idee, ein Sarkophag, tiber welchem sich im Spiegel des,
	с. Der Kénig auf einem gallopirenden Pferde im rémischen Anzuge
mit fliegendem Mantel. Die Siegesgéitin selbst lauft mit schon errun-
genen Kranzen vor ihm her. Das Entablement rult auf 4 Saulen in
alt griechischem Styl, zwischen welchen bei einem Altare die alte
Preussische Monarchie steht, welche sich mit dem Herzogthum Schlesien
und Westpreussen verbindet, uod von ihnen gleichsam den Eid der
Treue empfangt. Vorn steht Mars und Minerva, und auf der Hinter-
seite sitzt Apollo auf eroberten Waffen die Leier spielend, darauf hin-
deutend, dass der Kénig auch mitten im Kriege die Musen nicht ver-
gass. Im Fries sollten auf Medaillons die merkwirdigen Tage der ge-
wonnenen Schlachten u. s. w. eingegraben sein.

4. Statue equestre. Der Kénig in der rémischen Tunica, in der
Stellung des Mark- Aurel, sein Volk segnend. Das Piedestal ist Do-
rischer Ordnung und zeigt den Konig en bas-relief in seiner wahren
Tracht, wie er Kiinste, Wissenschaften und Industrie beschitzt; auf
der anderen Seite des Piedestals kénnte er dann als Sieger auf dem
Schlachtfelde erscheinen. Vorne sitzen Mars und Minerva.

e. Statue equestre, nach der Lieblings-Idee des Volks, so wie es
den Helden im Leben sah.

f. Idee zu einem Tombeau, wozu aber eine cigene Kapelle oder
Nische erbauet werden misste. Der Konig liegt nachdenkend in ein
Leichentuch gehallt, und trauernd sitzen die neun Musen um sein Grab
herum. Im Fries des Sarcophags erblickt man liegende und weinende
Krieger.

g. Eine Idee den Kénig auf seinem Throne sitzend darzustellen.
Unten stehen Minerva und die preussische Monarchie, heide vereinigt
scheinen die Kiinste, die Wissenschuften, den Ackerbau, die Viehzucht
und den Fleiss zu beschiitzen, welche in einem Basrelief auf dem Pie-
destal abgebildet sind.

В. und i, Zur Vergleichung sind Zeichnungen von dem Monumente
Gustav Adolfs und seines Ministers des Kanzlers Oxenstierna, welcher
der Geschichte die Thaten seines Konigs diktirt, beigefigt.
	Vom Herrn Hofrath Hirt.

a. enlthalt den Grundriss eines langlichten Tempels, mit einem Vor-
tempel, oder Pronaon. Ganz um das Gebaude laufen freie Séulengange.
b. Fig. 1. ist der geometrische Aufriss von einer der zwei Haupt-
ansichten. Auf dem Architrav steht die Inschrift — im Giebelfelde ist
en bas-relief die Apotheose des Verklarten vorgestelli — der Genius
Unsterblichkeit trigt ihn auf seinen Fligeln nach dem Olymp; zwei
Adler — Embleme von Preussen und Brandenburg — begleiten den Zug:
dabei ist die Stadt Berlin und der Spree-Fluss gebildet. Ueber der
Mitte des Giebels schwebt eine Victoria auf dem Tempel ihres Lieb-
lings herab — sie halt in einer Hand die kriegerische, in der andern

die Birgerkrone. — Auf den Seiten sind Trophaen errichtet.
Fig. 2, stellt den Durchschnitt des Tempels der Breite nach vor:
In der Mitte steht der Konig — als Heros, und deswegen nackt
	gebildet — auf einem Piedestale — er halt in der linken den Zepter,
die rechte vaterlich ausstreckend.
	Zur Seite sieht man zwei von den zw6lf grossen Basreliefs, welche
die Hauptthaten des Verewigten vorstellen: — Ueber diesen sind drei
kleine Reliefs, drei der vornehmsten Provinzen des Reichs bezeichnend.

c. ist ein Durchschnitt des ganzen Gebaudes nach seiner Lange.

1. sieht man einen der zwei Kandelabers, welche des Nachts den

Tempel von aussen erleuchten sollen.
2. im Proanon sieht man zwei von den sechs grossen Tafeln, auf
	welchen die wesentlichen Thaten des Verklarten verzeichnet
werden sollen.
	3. im Tempel sieht man wieder vier von den grossen Basreliefs,
und sechs von den kleinern.

d. Fig. 1. stellt eine perspektivische Zeichnung des Gebiudes. vor.

Fig. 2. ist der Situations-Plan in dem Lustgarten mit Baumen
umpflanzt,

e. Entwurf eines Basreliefs in dem Giebelfelde der anderen Haupt-
ansicht: Es stellet die K6nigliche Familie vor, welche den Manen des
Verklarten Opfer bringt.

Auf dem Architrav steht der Name des Erbauers mit dem Regie-
rungsjahre.

Die Idee des Erfinders wire, das Gebaude ganz von blaulichen
schlesischen Marmor za errichten: nur die Statue des Kénigs, und die