Prof. Begas hat so eben das mit bekannter Meisterschaft
ausgefiihrte Portrait Meyerbeer’s fiir die Galerie des Kénigs von
hervorragenden Mannern in Kunst und Wissenschaft vollendet.
In diese Sammlung lieferte der Kiinstler bis jetzt ausserdem die
Bildnisse von Schelling, Karl Ritter, A. v. Humboldt, L. v. Buch,
Rauch, P. y. Cornelius und Gotlfr. Schadow. Das Portrait von
dem unlaingst verstorbenen Link hat er so eben begonnen. Fiir
die Kreuzkapelle zu Sagan beendete B. ein grosses Allarbild:
»Christus am Kreuz mit Maria und Johannes“. Leider sahen
wir das Bild vor seiner Absendung nicht, um ausfihrlicher dar-
uber berichten zu kénnen. Zu einem vom Kénige bestellten,
in tberlebensgrossen Figuren auszufiihrenden Gemilde: ,der
Judaskuss* sahen wir eine Skizze von sehr wirkungsvoller
Composition.

Der vor Kurzem aus St. Petersburg zuriickgekehrte Hof-
maler Prof. Franz Kriiger ist von dem Kaiser von Russland
mit dem St. Annen-Orden zweiter Klasse dekorirt worden.

Die Beitrage des hiesigen Kélner Dombau-Vereins belaufen
sich seit dem Jahr 1842 auf 24600 Thir. Die bei dem Central-
Dombau- Verein in Kéln in den Jahren 1842 bis 1850, resp.
1851 eingezahlten Gesammt - Beitrige zum Dombau betragen bis
jetzt 276,668 Thir. 12 Sgr. 9 Pf.

Der fiir den K6Iner Dombau in das Leben getretene aka-
demische Dombau~Verein, hat sich bereits @Бег folgende
Universitaten und akademische Lehr~-Anstalten ausgebreitet:
Berlin, Bonn, Braunsherg, Breslau, Brixen, Dillingen, Freiburg,
Giessen, Hildesheim, Kremsmiinster, Luxemburg, Minster, Pa-
derborn, Pelplin, Rostock, Rottenburg, Trier und Tibingen.
Ausserdem haben die Eleven der hiesigen k. Bau~ Akademie
einen Hiilfsverein zum Kélner Dombau gebildet, der bereits
150 Mitglieder zahlit.
	H. W. Serlit, im Juni. In dem Atelier des Landschaft-
malers C. Seiffert sahen wir vor einigen Tagen ein von ihm
kirzlich beendetes grésseres Oclgemalde, das unstreitig mit zu
den gelungensten Leistungen des Kinstlers gehért. Das Bild,
mit Einschluss des Rahmens 6! Fuss Jang und 4 Fuss hoch,
versetzt uns in die liebliche Sonne Italiens, Ein den Vorder-
grund bildender Gebirgsweg, von einem Abhange, aus dem
Cypressen ihr Haupt erheben, durch eine schiitzende Mauer ge-
sondert, fiihrt in den Miltelgrund des Bildes. Dieser zum Theil
(wie der Weg selbst) von einer Wolke beschaltet, enthalt zur
Linken die von Laub umgebenen, ebenfalls im Schatten ru-
hende Casa inglese, hinter der sich, vom hellen Sonnenlicht
beschienen, das auf hochgelegener Ebene erbaute und von
dem steil ins Meer sich senkenden Felsen begrenzte Stadtchen
Capri ausbreitet. Zur Linken des Bildes, tiber das blaustrah-
lende Meer hinweg, gewahrt man in blaulicher Ferne einen
Theil der Kuste von Sorrent, von dem damit zusammenhangen-
den Héhenzug gegen die sonnige Luft abgeschlossen.
	Erfurt, im Mai. Der Vercin hiesiger Kunstfreunde, wel-
cher im November v. J. sich zum ersten Male versammelte,
zablt jetzt funfzig Mitglieder. In Folge grundsatzlicher Bestim-
mung, wonach jedes Mitglied im Laufe des Jahres der Ver-
sammlung wenigstens ein Mal einen interessanten Kunstgegen-
stand oder eine merkwiirdige Anliquilit vorzeigen soll, frei-
willig sich Melidende aber Vortrage tiber Aesthetik, tber
Kinstler oder Kunstwerke zu halten tibernehmen, sind in den
bisherigen Zusammenkinften zum Theil sehr seltene Merkwir-
digkeiten zur Beschauung vorgelegt und in den Vorlesungen
wichtige, in das heutige Kunstleben bedeutungsvoll eingreifende
Materien zur Sprache gebracht worden. So las der erste Vor-
steher, Dr. Schéler, im November eine Schilderung der Kunst-
	schatze des Vatikans in Rom, im Januar Prof. Dennhardt eine
Lebensbeschreibung Albrecht Diirer’s, verbunden mit einer Cha-~
rakteristik seiner vorztiglichsten Leistungen, im Februar Ober-
Reg.-Rath v. Tettau eine in der bevorstehenden Mai-Ver-
sammlung fortzuselzende Geschichte der technischen Manieren
des Kupferstichs, indem er zugleich jede der besprochenen
Perioden und Kiinstlereigenthiimlichkeiten durch Vorlegung von
Blattern aus seiner vortrefflichen Kupferstichsammlung veran-
schaulichte, im Marz Prof. Weissenborn eine nachstens im
Druck erscheinende Darstellung der antiquarischen Resultate,
welche durch Ausgrabungen auf dem Gebiete des alten Assy-
riens von Franzosen und Englindern gewonnen wurden. Ein
Hauptaugenmerk bleibt der Gesellschaft die Erforschung und
Erhaltung der Denkmaler der vaterlandischen Kunst; in diesem
Sinne erldsst sie an alle Einwohner Erfurts und des Thiringi-
schen Landes die dringende Bitte, vom Vorhandensein noch
unbekannter merkwiirdiger Gegenstinde der Kunst und des Al-
terlhums — so wie von elwa geschehener oder beabsichtigter
Zerstérung derselben — ihrem Vorstande Kenntniss zu ertheilen.
— Die Anmeldung zum Beitritt geschieht durch kurze schrift-
liche Eingabe beim Vorstande, die Aufnahme erfolgt in Zu-
kunft in den Monatsversammlungen durch Beistimmung der Mit-

olieder. (Erf. Z.)
	W. Amfterdaiw, im Mai. Schluss der Verstolk’schen Ver-
steigerung. Aus dem Werke des J. G. Wille No. 1556 d. C.
Tod der Kleopatra nach G. Netscher, allererster Probedruck
von den runden Punkten im Fleische, 155 Fl. Idem, mit mehr
Vollendung im Fleische No. 1557, 410 Fl. und idem No. 1558
ohne die untere Einfassung und vor aller Schrift 475 Fl. —
No. 1569 d. C. Les offres reciprogues nach Dietrich, allererster
Aeizprobedruck, mit dem kleinen Felsen, vor dem Wappen etc.
115 FI.; No. 1570, idem, etwas mehr vollendet 205 FI., No. 1571,
derselbe vor der Schrift mit dem Wappen 145 Fl. — No. 1574.
Das Familienkonzert nach Schalken, sehr seltene, nicht be-
schriebene épreuve d essai 80 FI., No. 1575, idem, sehr seltener
nicht beschriebener Probedruck, vor dem Wappen und der Ein-
fassung 145 FI.; No. 1576, idem, vor aller Schrift und ohne
Wappen aber mit der Einfassung 225 FI.; No. 1577, idem, vor
der Schrift aber mit dem Wappen und der Einfassung 115 FI.
— No. 1578. Die vaterliche Ermahnung nach Terburg, aller-
erste Skizze, einzig, 165 Fl.; No. 1579, idem, aber ein wenig
vollendeter oben gegen die Mitte: Wille, nicht beschrieben
520 Fl., No. 1580, idem, vor der Schrift und dem Wappen,
aber mit der Einfassung, jedoch ohne den Namen: Wille und Elfte
Platte, nicht beschrieben 600 FI. — No. 1589. Le jeune joueur
instrument nach Schalken, erste Probe nicht vollendet 120 FI.
— No. 1606. La mangeuse hollandaise nach Dov, vor der Schrift
120 Fl. — No. 1608. La Tricoteuse hollandaise nach F. Mieris,
vor der Schrift 260 Fl. — No. 1611. Der zerstreute Beobachter
nach F. Mieris, vor der Schrift mit dem Wappen 105 Fl. —
No. 1613. Le petit physicien nach G. Netscher, vor der Schrift
und dem Wappen, nicht beschrieben, sehr selten 140 Fl.; No. 1614,
idem, vor der Schrift mit dem Wappen 115 Fl. — No. 1618.
La gazetiére holl. nach Terburg, Probe vor der Schrift, stark
mit weisser und schwarzer Kreide retouchirt, nicht beschrieben
100 Fl. — No. 1788. Das Werk des Wenzeslaus Hollar
1200 Fl.

Von den Buchwerken ging No.1. Smith’s Catalogue rai-
sonné of the Works of the most eminent Dutch, Flemish. and
French Peintres, Lond. 1829—1842. 8 Vol. zu 81 FI. fort. —
No. 9. Adam Bartsch, Le peintre graveur, 21 Vol. brachte
66 Fl., und idem die ersten 5 Theile, die hollandische Schule
vollstindig, 20 Fl. auf.