Letateres war im vorigen Jahr bei uns der Fall. Es wurden an- gekauft: a) fir die bleibende Sammlung: 1. von Heinlein in Mimchen ,Gegend bei Heiligenkreuz, im Oelzthal,“ far 275 FI., 2. von Adolph Schrédter in Frankfurt ,Unterhaltungsstiick“ (Zechbrider), fir 220 FI., Beides Oelgemalde rhitmlichst bekannter Meister; Fir Rahmen etc. 14 FI. 20 Kr., zusammen 509 FI. 20 Kr. fir die bleibende Sammlung verwendet. Nach dem Abzug dieser 509 Fl. 20 Kr. betragt die statutenmiassig fir diese Sammlung sich ergebende Summe, einschliesslich der von dem Ueberschuss derselben im Jahr 1849 herrihrenden 588 FI. 42 Kr., noch 739 Fl. 24 Kr. welche der Vorstand nehst den neuen wieder dazu flissig werdenden Mitteln zum Ankauf eines grésseren Bildes, vorziglich yon einem ausgezeichneten badischen Kinstler, um so mehr zu verwenden wiinscht, weil derartige Werke fir die Verloosungen nicht wohl angekanft werden kénnen, und nur dadurch, dass wir iberhanpt das Beste, was die Kunstansstellungen darbieten, zu erwerben suchen, wir ihnen die Zufahrung guter Werke erhalten, und, so weit es unser Wirkungskreis gestattet, die Kunst befordern kénnen. lim dies zu kénnen, wurde die bleibende Sammlung gegrindet, deren Bilder bisher nicht nur erfreut und nicht nur im weilern, son- dern auch im engern Sinn des Wortes bildend gewirkt haben, indem sie theilweise schon mehrmals in dem anstossenden Malersaal nachge- ahmt worden sind, wozu, da es dem Zweck des Vereins entspricht, die Bewilligung gegen gebihrende Sicherheitsleistung bisher gerne er- theilt wurde und auch ferner noch gegeben werden wird. b) fir die Verloosung unter die Mitglieder vier Oelgemilde fir 800 #1. Dieser Verwendungsbetrag егоа sich nach Abzug von 1764 FL, welche Summe der Anschaffung der Vercinsgabe far 1850 vorzube- halten war. Fir die verausgabten 800 FI. hatten zwar mehr als nur vier Oel- gemilde angeschafft werden kénnen, wenn wir es nicht dem Zweck und der Wiirde des Vereins angemessener gehallen halten, mehr die Gite als die Zahl der Gewinne zu heriicksichtigen. Doch auch fir letztere wurde durch den Austausch von Vereins- blattern mit andern Kunstvereinen Sorge getragen. c) fir die allgemeine Verloosung: neun Oelgemalde fir 821 FI1., ein Kupferstich, eingerahmt, fir [2 FI., zusammen fir 833 Fl., wor- unter sich auch diejenigen 14 Fi, befinden, die bereits bei der Аиз- stellang im Jahr 1849 far 14 Loose eingegangen sind, welche nun mitgespielt haben. Im Jahre 1849 war cine allgemeine Verloosung nicht ausfahrbar. Auch im Jahr 1850 erhoben sich anfanglich Zweifel gegen ihre Unter- nehmung. Um so erfreulicher war daher auch ihr verhaltnissmassig grosser Erfolg, um so inniger danken wir allen Theilnehmern an der- selben und bereitwillig werden wir uns diesem von den Statuten nicht gebolenen Geschafte auch im laufenden Jahre unterziehen. (Schluss folgt.) Berichtigumgeen, Heute, wo wir uns beehren, der azweiunddreissigsten Generalver- sammlung unseres Vereins Rechenschaft iiber die Wirksamkeit desselben im Jahre 1850 zu geben, befinden wir uns in einer glicklicheren Lage. Mége die Bestatigung davon theilweise aus folgenden Mittheilungen ent- nommen werden. 1. Ueber die Mitglieder~ und Actienzanhl. Nach dem im vorjahrigen Bericht mitgetheilten Ausfalle von 221 Mitgliedern mit 224 Actien zahite unser Verein am 1. Januar 1850 noch . . . . 578 Mitgl. mit 607 Actien. Im Laufe d. J. 1850 sind eingetreten 23 ~=« » 2 y dagegen von diesen . . . . . . 601 4 4 630 , abgegangen . . . . .. ito, » i , daher der Verein am 1. Januar 1851 590 Mitgl. mit 619 Actien zahlte, und sich wieder einer Vermehrung von 12 Mitgliedern mit 12 Actien zu erfreuen hatte. Die Kunst ist dem gebildeten Menschen Bediirfniss und eine Tra- gerin der Bildung, aber sie bliht nur, wo Friede und Wohlstand walten. Wird daher, wie wir alle sehnlichst winschen, der Blick in die Zukunft wieder ein sorgenfreier, vertrauender werden, und die allge- meine Wohlfahrt wieder tiefere Wurzeln schlagen, so wird gewiss auch der nachste Jahresbericht noch ein ginstigeres Ergebniss mitzutheilen haben. I. Ueber die Ausstellung des Rheinischen Kunstvyereins in Carlsruhe. Diese Ausstellung fand wieder in dem schonen und hier allein dafar vorhandenen Raume statt, dessen Ueherlassung, so wie auch den gnaddigst bewilligten Staatszuschuss dazu, wir der kunsthefordernden Gnade unseres erhabenen Beschiitzers, Seiner Kéniglichen Hoheit des Grossherzogs Leopold, in ehrfurchtsvollster Anerkennung unterthanigst verdanken. Die zweite in der Reihenfolge der sieben Ausstellungen des rhei- nischen Kunstvereins, und daher schon im Mai vorigen Jahres erdffnet, zeigte sie doch schon die in dem dariber ausgegebenen Verzeichnisse aufgefihrten 244 Kunstgegenstinde und im Vergleich mit dem Jahre 1849 mehr Vorziigliches. Durch den dankbar erwahnten Staatszuschuss in den Stand gesetzt, den Bintritt unentgeltlich gestatten zu kénnen, wurde sie auch von Unbemitlelten zahireich und haufig besucht und dadurch ihre Sinn und Liebe fir die bildende Kunst verbreitende Wirksamkeil all- gemein und dem Zweck des Vereins voraziiglich entsprechend. Nicht unbegriindet und daher mit um.so grésserer Freude geben wir uns dem Glauben hin, dass diese Ausstellungen segenreich wirken, dass ohne sie manche schlummernde Knospe nicht entfaltet, manche strebende Kraft nicht ermuntert und manche Saamenkorner einer schénen Sitt- lichkeit nicht ausgestreut worden waren. Ш. Ueber die Sonntagsausstellungen im Vereinslokale. Auch die Benitzung dieses Raumes verdanken wir der Gnade unseres allerh6chsten Beschitzers. Die Ausstellungen in demselben, welche nur den Vereinsmitglie- dern und statutenmissig eingefihrten Personen zugdnglich sein kénnen, fihrten im Laufe des vorigen Jahres 30 Oelgemilde, 6 Aquarelle, 3 Handzeichnungen und 10 Werke der vervielfalligenden Kiinste vor. Stets waren und werden wir bemuht sein, eine wirdige Beschi- ckung dieser Ausstellungen nach Kraften zu férdern, auch haben die- selben in der neuesten Zeit durch den sehr billigen Ankauf der aus 200 Blattern hestehenden Miinchener Gemildegalerie, welche jedesmal zur beliebigen Ansicht aufgelegt ist, eine angenehme Erweiterung er- halten. IV. Ueber dte Apnkaufe. Wenn die Vereine, bei welchen die jahriich wechselnden Aus- stellungen ihren Anfang nehmen, durch eine kleinere Anzahl von Bil- dern im Nachtheil stehen, so ist ihnen dagegen auch in der Auswahl derselben noch weniger vorgegriffen und in der Regel hefinden sie sich in dieser Beziehung sodann im Vortheil. Hinem wunderlichen Versehen in No. 20 verdanken wir folgende Zeilen von hochgeschitzter Hand : »Ew. Wohlg. wollen mir als einem der 4ltesten und vertrautesten Freunde Schinkel’s, folgende Berichtigung zu No, 25 S. 197 Ihres Deut- schen Kunstblattes verzeihen: Nicht Schinkel baute die Sing - Akademie, sondern der Braunschweiger Ottmer. Die Akademie verwarf Schinkel’s. Entwurf und lasst seine grosse schéne Zeichnung in Wasserfarben (innere Ansicht des Saales) in cinem Zimmer aufgehangt, ungeschiitzt durch ein Glas, verstauben und verderben. So sah ich sie wenigstens vor einigen Jahren. — Mit etc. Beuth.“ Mochte diese Note, falls der Schinkel schen Zeichnung bis heute noch keine gréssere Sorgfalt zu Theil geworden, Veranlassung geben, dieselbe licber dem gut geordneten und gehaltenen Schinkel - Museum einzuverleiben. D. Red. tir. Felix Schadow macht uns daraul aufmerksam, dass die Bronzestatue scines Vaters, aul dessen Grabmal, deren wir No. 22 S. 176 erwibnten, von Ch. Kahler (jetzt in London) modellirt und von Mertens ciselirt ist. Rietschel retouchirte nur den Kopf. D. Red. Verlag von Rudoiph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig. — Druck von Gebr. Unger in Berlin.