nen malerischen Darstellungen eine Mondnacht auf dem weiten Meere und andere Marinebilder der Reise sich auszeichnen. Als Frontespice des Werkes ist ein reich componirtes Blalt mit orientalischen Figuren von manchem Interesse fiir verschie- dene Comstiime jener Nalionen, zugleich wegen ciniger darauf dargestellten Volkssitten. Bei der Mannigfalligkeil der Darstellungen, wo das Auge linger beschaftigt ist, dirfte demungeachlet mehreren der Blatter etwas abgehen, da eine hervorirelende Harte in der technischen Behandlung viel des malerischen Gefiihls, welches man sonst in der Mehrzahl englischer Landschaften oder Marinebilder zu finden gewobnt ist, verloren gehen lasst, folglich weniger das kinstlerische, als vielmehr das lopographische Interesse in dem Werke hervortritt; abgesehen hiervon, kann man den Bliliern als Holzschnitt, millelst dessen Landschaften wegen der Haltung des Tones schwierig sind, den Beifall nicht versagen. Bei dem allgemein gewonnenen Blick auf das Werk wird Mancher mit der Ansicht der Leichligkeit, womit in unseren Tagen solch cine Reise in jene entfernte Zonen unlernommen, geneigt, seinc Aufmerksamkeit den Blattern zu schenken. Ein kurzer einfacher Text iiber jedem einzelnen Bilde, wo zugleich die Namen der einzelnen Holzschniltkiinstler genannt, geht dem Werke vor, dessen Ausserer Charakier zugleich indisch ist, da der Ein- band buntfarbig, roth, griin mit Gold, verziert worden. Die Technik der Holzschnittkunst Icistele in diesem Werke etwas sehr Pikantes und zuweilen etwas zu Scharfes, der Druck und besonders die wenigen Clair-Obscurtine sind mit grosser Pracision ausgefiihrt; nachtheilig wirken oft in den breiten Liiften die perpendiculairen Streifen der oft aus drei Theilen ktinstlich yefiigten Holzplatten, welche der Druck sichtbar werden liess. Ein Gegenstand, welcher bei fein ausgefiihrten, dem Kupterstich gleichenden Holzschnittblittern, besonders fiirs Landschaflliche, oft wiederkehrt, tibrigens bel gewissen Grossen Kaum zu ver-_ meiden ist. Frenzel. Steinzeichnung. lisch zu bethatigen bemiht, als er nach denjenigen Bauwerken spirt und sucht, die von den gewéhnlichen Strassen wackerer Architekturjiger entfernler lagen, waihrend er das oft und ge- niigend Gezeichnete und Mitgetheilte iihergeht, so dass das Werk eine zweckmissige Erganzung zu den vortrefflichen vor- handenen Sammlungen zu werden verspricht. Das vorliegende Heft enthalt neben vier Blattern init Baulichkeiten aus Quedlin- burg aus dem Anfange des 17. Jahrhunderts noch das Rathhaus zu Ballenstedt (1700) und ein Eckhaus aus Halberstadt (1600). Zu den ferneren Lieferungen werden die Reisen des Heraus- gebers in Thiringen, dem Harz, Braunschweig, Hannover, der Mark u.s. w. das Material liefern. к. м. Zeituns. Paris, im Aug. Die griechische Regierung hat bei cinem bedeulenden hiesigen Bildhauer die Marmorbtsten der Adimirale v. Rigny und Codrington bestellt, die im Senatssale aufgestelit werden sollen. Hr. Aug. Préault, von dem die Bronze-Slatue des Gen. Marceau herriihrt, welche auf einem der Plitze von Chartres aufgestellt werden soll, hat die Erlaubniss erhalten, siehier, in Paris, vor dem Louvre, dem pont des arts gegeniber, auf- gzustellen. Der General ist mit entblésstem Haupt, mit langem Haar und in der Husaren-Uniform der Zeit dargestellt. Die Architektur des Monuments riihrt von Hrn. Lassus her. Das Museum im Luxemburg erhalt cine neue Galerie, in welcher nur die Kupferstiche der jelzl lebenden Ktinstler auf- gehangt werden sollen. Alles, was von Malerei und Bildhauer- arbeit auf der diesjahrigen Ausstellung von der Regierung ge- kauft worden ist, soll gleichfalls in Luxemburg aufgestellt wer- den. Im Louvre ist neulich eine Sammlung mexikanischer, agyplischer, bronzener und Glas-Figuren, so wie mehrere Mu- mien aufgestellt worden. . Auch haben die von dem beriihmten Miinz- und Alterthumskenner Hrn. v. Sauley aus dem Orient milgebrachten Gegenstande dort ihren Platz erhalten. Unter diesen befinden sich zwei Figurinen von Metall, Venus und Amor, und Bruchsliicke von den Grabern der beiden Konige von Juda, deren Echtheit verbtirgl wird. (В. М.) London, im Aug. Seil einigen Tagen ist in der Central- halle des Zolivereins in der Gewerbe-Ausstellung, nahe bei Rietschel’s Grablegung Christi, eine mit walrer Kunstfertigkeit ausgefiihrte Holzstatuetle Shakespeare’s von J. Fanda, aus Berlin, einem Schiiler Rauch’s, aufgestellt. Der Kiinstler ist ein armer Bauerssohn aus Oberschlesien und durch das Wohl- wollen eines Gulsbesilzers herangebildet worden. — Hr. Paxton veranschlagt die Kosten der Umwandelung des Krystallpalastes in einen Wintergarten auf 12— 15,000 Liv. (84—100,000 Thir.) und die jahrlichen Unterhaltungskosten auf 3000 Liv. (21,000 Thir.) (В. М.) RNovitatenschau. Originelle Bauwerke des Mittelalters, Nach der Natur gexeichnet von George Geiwitz. 1. Heft. Eigenthum des Herausgebers; alleiniger Debit ве Е. Zschermack in Berlin. 1851. Pr.: 20 Sgr. Das Heft enthilt 6 Blétter in gr. Quart auf starkem Kupfer- druckpapier. . Die Absicht dieses Unternehmens geht dahin, merkwirdige und charakteristische Denkmaler der Stein- und Holaz- Archi- tektur aus der Vorzeit, die heuliges Tags gar off Wegraumung oder Umgestaltung zu erleiden haben, durch treue Abbildung fir dic Zukunft aufzubewahren und auf diese Weise zugleich vine Sammlung zu schaffen, welche, die Physiognomie der Bau- werke vergangener Zeilen zuriickspiegelnd, den Malern und Zeichnern bei bestimmten Arbeiten als Htlfsmaterial gelten kénnic. Diesem praklischen Zwecke gemass hat der Kiinstler zur Ausfihrung die Nadelzeichnung auf Tonplatten gewahlt und seinen Gegenstand in einfach derber Weise zur Anschauung gebracht, welche denn auch weniger empfindlich macht gegen kleine Abirrungen der Feder, wie sie sich auf den ersten Blat- tern wohl finden. Was dies betrifft, so zeigt das folgende Heft, zeigen die Zeichnungen zu den ferneren Lieferungen eine korrektere Hallung. Durch das ganze Unternehmen geht ein yewisser Eifer fiir die Sache, der sich auch in so fern prak- Exilium Melancholiace oder weltliches Gesangbuch. Eine Sammlung humoristischer Licder und Gedichte aus den fliegenden Blaltern. Mit den Original-Holzschnitlen. Minchen, Verlag von Braun & Schneider. 312 SS, Pr.: 1 Thir. — Die Freunde des késtlichen Humors des Miinchuer Wilzblattes fin- den hier alle Spriinge, dic er im poetischen Gewande ausge- fiihrt hat, vereinigt. Verlag von Rudolph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig. — Druck von Gebr. Unger in Berlin.