No. 685. Vignette zu den ,Vermischten Schriften® vom
Verfasser des heimlichen Gerichts. Einige sehr seltene Ab-
dracke haben in dem leeren Raume tiber dem Medaillon eine
kleine, leicht geatzte Landschaft, die aber nicht von des Kiinst-
lers Hand, sondern vielmehr von seinem Sohne oder seiner
Tochter gefertiget zu sein scheint.

No. 695. Vignette, Aeskulap etc. Es giebt von dieser
Platte auch sehr seltene Abdriicke, wo unter der Vor-
stellung vier fliegende Fledermause sichtbar sind, wogegen dic
an der rechten Seite der Darstellung in einigen Abdricken sicht-
baren drei Fledermiiuse (nicht 2 Vogel, wie Jacoby in der An-
merk. h angiebt) fehlen.

Jene Abdritcke, mit den 4 Fledermausen im untern leeren
Raume, sind aber unbezweifelt zweite Abdriicke; da die Pro-
bedriicke der unzerschnittenen Platten No. 695, 696 (vergl. Ja-
coby Anmerk. h sub c.) beweisen, dass die andere Abdrucks~
gattung die Erste ist. Von der Platte No. 695, (nachdem sie
von No. 696 getrennt worden,) ergeben sich daher vier Ab-
drucksgattungen: a. Mit drei Fledermiusen, rechts neben der
	Vorstellung. Selten. -—- b. Mit vier dergleichen, im untern
leeren Raume der Platte. Sehr selten. — c. Ohne alle Fle-
dermaiuse und ohne Unterschrift. — а. Mit dem gestochenen
Namen: С. LZ. Schinz. Med. Dr. Am seltensten vorkom-
mend.

No. 696. La cervelle d’un peintre. Erster Ab-
druck. Mit drei, ausserhalb der Gruppe fliegenden Genien.
	Selten. ИАмецег Арагиск. Пе 4ге! Genien ausgeschliffen
und die Platte vom Kistler retuschirt. Die, neben dem Namen
desselben, links befindliche weisse Stelle ist mit Strichen tiber-
legt. Ebenfalls nicht haufig.

No. 699— 700. Eine russische Dame in einer Rauber~
wohnung. — Peter der Grosse im Hafen zu Schlisselburg.
Die friiheren Abdriicke, von der unzerschniltenen Platte, haben
unter No, 699 weder den Namen des Kinstlers noch die Jahres-
zahl und nur unter der Vignette No. 700 steht: D. Chodowiecki.

No. 704—709. Gramsalbus. Von dieser Folge giebt es
zweite Abdriicke von den durch fremde Hand retuschirten
Platten, bei denen die gravirten Rander ausgeschliffen sind.
Auch kommen Abdriicke mit rother Farbe von dieser Gattung vor.

No. 737. Titelkupfer zu: ,Sagen der Vorzeit*. 5 Th.
In einigen Probedricken befindet sich im untern Rande, links,
ein kleines Képfchen eines geharnischten Ritters radirt. Sehr
	selten. (Schluss folgt.)
	Cdunstliteratur.
	ersten Abdricken (vor der Schrilf) ist die Radirung unten
mehr als zwei Linien tiefer herabgehend. Dieselbe wurde dem-
naichst so viel verkirzt, um fir die Uuterschyift: ,,Geh Ain zur
Quelle — Siloah wird dir helfen.*« Platz zu gewinnen.

No. 531. Titel kupfer zur ,,Grammaire par de la Veaux.“
Von dieser Platte giebt es drei Gattungen von Abdriicken: a. Vor
aller Inschrift auf dem Postamente, auf dem die Biiste Lud-
wigs XIV. steht. Selten. — b. Mit der Inschrift auf dem Po-
stamente: ,,Siécle d or sous Louis XIV.“ Aeusserst selten.
— c. Mit der veranderten Inschrift: ,,Siécle d or de la langue
francoise.~ Ebenfalls sehr selten.

No. 545. Hin Kranz von geflochtenem Laub. In eini-
gen seltenen Probedrticken befindet sich in der Mitte des
Kranzes ein Todtenkopf, auf dem ein Schmetterling sitzt.

No. 546. Allegorie auf die Genesung des Gene-
rals von Holzendorf. In sehr seltenen ersten Ab-
driicken sind auch beide Fiisse und die Sichel des in den
Wolken schwebenden Todes sichtbar. Jene wurden spiter vom
Kinstler fortgenommen.

No. 548. Titelkupfer zu: ,, Eine gefundene Geschichte“.
Seltene erste Abdritcke sind vor der, den zweiten Ab-
drticken oben rechts hinzugefiigten, Bezeichnung: Pa. 8.

No. 572. ,,Réforme de Moeurs“. Dies Blatt war eine
Satyre auf Morino’s Ankiindigung eines Wochenblattes, wel-
ches nur drei Monale existirte. (Eigenhindige Bemerkung des
Kiinstlers.)

No. 573. Titelkupfer zu: ,,Mém. des Réfugiés. 5. Th.“
Hiervon giebt es ausserordentlich seltene Probedriicke,
in denen der auf der Hinterwand rechts gemalte Baum nicht
angegeben, sondern die Wand ganz glatt ist.

No. 587. Das Auge der Vorsehung. Von dieser Platte
giebt es drei Abdrucksgattungen, ndmlich: a. Vor der verstirk-
ten Grundlinie des Dreiecks, in dem das Auge der Vorsehung
	sich befindet. Sehr selten. — b. Mit der verstarkten Grund-
linie des Dreiecks und einigen andern Ueberarbeitungen. Sel-
ten. — c. Dasselbe mit einer, darauf mit Buchdrucker-Lettern
	gedruckten bohmischen Inschrift, wie es an die Mitglieder der
Briidergemeinde zu Berlung vertheilt wurde. Aeusserst
selten.

No. 601. Titelkupfer zu: ,,Modethorheiten“. Hiervon
giebt es sehr seltene Abdriicke, wo die Platte noch einmal
so breit und neben der Radirung von Chodowiecki noch eine
Copie derselben Vorstellung von E. Henne gestochen ist.

No. 626. Titelvignette. Dies Blatt gehért nicht zu ,,[n-
quisitions - Geschichten“, wie Jacoby anfiihrt, sondern zu ,,Ge-
schichte und Tagebuch meines Gefangnisses von Dr. C. F. Barth.
Berlin, 1790. Vieweg.

№. 647. Zartliche Liebe. In héchst seltenen ersten
Abdricken hat der Offizier einen Schnurbart, welches spater
vom Kiinstler abgeandert wurde.

No. 656. Kupfer zum ,,schwarzen Thurm“. Die zwei-
ten Abdriicke sind oben rechts mit: ,,S. 776“ bezeichnet.

No. 660. Titelkupfer zu ,,Pséaumes de David“ In sehr
seltenen Probedrticken sieht man, an Stelle der Unter-
schrift, cinen mit leichter Nadel radirten Knaben mit einem am
Bande fliegenden Vogel, in einer kleinen Landschaft.

No. 679. Vignette. Von dieser Plalte giebt es drei ver-
schiedene Abdrucksgattungen: a. Vor der gravirten Bordiire
und ohne den Namen des Kinstlers. Sehr selten. Von diesen
ersten Abdriicken kommen auch roth gedruckte Exemplare und
Gegendriicke vor. — b. Vor der Bordiire, aber mit dem Kiinst-
lernamen und der Jahreszahl, unter dem Oval, in der Mitte.
Gleichfalls sehr selten. — c. Mit Bordire, Kiinstlernamen
und Jahreszahl, wie in Jacoby’s Catalog beschrieben.
	Archiv fiir Niedersachsens Kunstgeschichte,
herausgegeben von H. W. H. Mithoff. Hannover, Hel-
wing. 24 lithogr. Blitter und 18 Seiten Text, in Fol,
	mit eingedruckten folzschnitten.
	Das vorliegende Werk ist cin sehr erfreulicher beitrag
nicht blos zur Geschichte der Architeklur, sondern auch zu den
Bemihungen der letzten Jahrzehnde fiir die Wiedererweckung
eines nationalen Baustyles, auf welchen so manche Umstande
hindrangen. Wie die bekannten Werke von Strack, Puttrich,
Runge u. A., so wird auch diese Leistung von Hrn. Mithoff,
wie sich erwarten lisst, nicht blos einen der vielen Provinzial-
style des Miltelalters in seiner Eigenthimlichkeit bekannt ma-
chen, sondern auch unsern Architekten gar manchen Wink ge-
ben kénnen, wie sich bauliche Aufgaben selbst bei beschrank-
tem Stoff und Raum konsequent, rein und selbst schén 105еп
lassen.