der gréssten Gewissenhafligkeit und Sachkenntniss. Schatzbare Bemerkungen, die Resultate der neuesten, sei es fremder, sei es eigner , Forschungen sind iiberall eingewoben, die Angaben sind genau und vollstandig, die Beschreibungen anschaulich. — Der vorliegende Catalog einer héchst vortrefflichen Sammlung, ist, wie diese selbst, nach den Malern geordnet; doch ist fir diejenigen, welche nach Stechern sammeln, ein alphabetisches Namenregister der Letzteren beigefiigt worden. Dic deutsche Schule umfasst das 15 — 18, Jahrhundert. Gleich mit dem wackern Meister € S ) vom Jahre 1466 be- ginnend trifft man die ganze Gilde klangvoller Namen beisam- men und durchlauft keine Seite ohne auf seltene Perlen zu stossen. Von dem eben angeftihrten Meister sind 4 Blatter vor- handen, die Bartsch mit Ausnahme des einen nicht zu Gesicht gekommen sind. — Martin Schén ist reich vertreten durch 21 eigenhandige Kupferstiche, eine Zeichnung und 2 Blatter nach ihm von W. Hollar. Unter den Stichen befindet sich die leizte nicht ganz vollendete Platte des Meisters: ,der Sieg des Jacob v. Compostella iiber die Unglaubigen*, ein Capitalblatt in trefflichem Abdrucke. : Nach Israel van Mecken, Albrecht Glockenton, Hans Baldung u. A. folgt der sehr reich in Stichen und Holzschnitten vorhandene Albrecht Diirer; darunter 5 уег- schiedene Blatter mit seinem Bildnisse, 80 Kupferstiche, meist schoéne und vortreffliche Abdriicke , 47 Holzschnilte und 8 Blatter nach ihm. Dann kommen Hans Burgkmayer, Lukas Cra- nach d. Aelt. und die s. g. kleinen Meister: A. Altdorfer, B. und H. S. Beham, Aldegrever, Pencz u. A. Auch Hans Holbein d. J. fehlt nicht, u. a. mit 21 Bl. der ausserst seltenen s. g. Probedrucke des berihmten Todtentanzes. — Weiter finden wir Adam Elsheimer’s”) Originalradirung: ,Joseph fiihrt den Jesusknaben in einer Landschaft“. Ein ausserst seltenes und kostbares Blatt, von dem man nur einige Exemplare kennt. — Ausserordentlich reich ist die Sammlung an schénen Portraits. So enthalt sie allein von den Augsburger Stechern, Lucas und Wolf Kilian, deren 55, von Geistlichen, Firsten, Adligen, Ge- Jehrten und Kiinstlern. — Von dem Baron von Firstenberg, dem Domherrn von Mainz und Speier (1600— 1675) findet sich das von ihm selbst geschabte Portrait des Erzherzog Leopold Wilhelm von Oesterreich in trefflichem Abdrucke.*) — Auch Wenzel Hollar ist mit vielen Portraits und Képfen, so wie mit einer reichen Folge von Landschaften u. a. Gegenstinden gegenwartig. — Von Ludwig v. Siegen, dem Erfinder der Schab~ odcr Schwarzkunst, ist das berithmte Portrait der he- roischen Landgrafin Amalia Elisabeth von Hessen, Grafin von Hanau etc. im ersten, sehr seltenen und kosibaren Abdruck mit der Jahreszahl 1642 angezeigt. — Von Jacob v. Sandrart sind 10 Portraits angefiihrt. — Wir nennen noch Joh. Heinr. Roos mit seinen trefflichen Thier- und landschaftlichen Blat- tern, unter ihnen: ,,den schlafenden Hirten bei seiner Heerde*, ein fast einziges Capitalblatt in altem trefflichen Abdruck mit der Jahreszahl 1660. — Rugendas, mit seinen Schlacht- und Reiterstiicken. — J.G. Wille, u. a. mit dem fast allen Samm- lungen fehlenden Blatte: , Christus am Kreuz“. Mit der Unter- schrift: ,, AA! gue ton Coeur est insensible si tu me vois souffrir sans таутег“. — Das 281 BI. enthallende Werk v. Ch. B. Rode, bestehend in geistlichen. und welilichen Darstellungen. 1) S. das Neueste uber ihn: J. D. Passavant im vor. Jahrgang. No. 23 ff. 2) Passavant: Leben und Werke Elsheimer’s. 4. Archiv fiir Frankfurts Geschichte und Kunst. 4tes Heft. Frankfurt 1847. 8. 3) S. Laborde. Histoire de la grayure en maniére noire etc. Paris 1839. S. 242. — Salomon Gessner’s, schéne Idyllen, auch sein Portrait von C. Kohl. — Radirungen von und nach Ph. Hackert. — Schliesslich fahren wir nur noch eines der vollstandigsten und schénsten Exemplare des Werkes von J. F. Bause-an, beste- hend aus 192 Nummern, unter denen 107 Portraits von Fiirsten, Staatsmannern, Theologen, Gelehrten, Kiinstlern und Kaufleuten. — U.s. w., u. Ss. w. Auch die englische Schule, von welcher ein eben so zahl- reicher Schatz vorhanden, bietet besonders viele und schéne Portraits dar. So aus dem 16. Jahrh. von Reginald Elstracke, das ausserordentlich seltene Blatt: .,Kénig Jacob von England und dessen Gemahlin Anna“ in ganzen Figuren. —- Ferner die iberreichen Portrait-Sammlungen von Peter Lely, Kneller und Johann Reynolds. Von Letzterem auch _historische Blatter. — W. Hogarth ist durch eine reiche Sammlung in guien Abdriicken, nach Nichols chronologisch geordnet, ver- treten. — Endlich nennen wir noch die Sammlungen nach den englischen Historien- Portraits- und Genremalern: Th. Gains- borough, G. Romney, Benj. West, Angelica Kauff- mann, Th. Stothard, R. Westall, etc. ete. Da ware also fiir Manchen wieder clwas zur Bereicherung der Sammlung geboten. Eine sehr angenehme Sache dabei ist der solide Verkehr auf den Leipziger Kunstauctionen, die sich wirklich darin einen guten Ruf erworben haben. Die dortigen Commissionire sowohl als die bedeutenden Kunsthandler anderer Stadte, die sich regelmassig mit ihren Auftragen hinzubegeben pflegen, sind zumeist sehr sachverstandige Manner, wodurch, so zu sagen, der jedesmalige Werth wie durch gewissenhafte Taxation festgestellt erscheint. So kann es auch nur geschehen, dass z. B. Weigel, oft der Verkéufer der Sammlungen, zugleich vielfach beauftragter Einkaiufer ist und doch beide Theile zu- frieden stellt. Eine andere Annehmlichkeit ist noch, dass der- selbe bei den dortigen Auctionen nach ihrer Beendigung dic Versteigerungspreislisten drucken lasst, welches, so viel wir wissen, sonst nirgendwo geschieht. Ahibeck. Rovitatenschanu. Die Urwelt in ihren verschiedenen Bildungspe- rioden. XIV landschaftliche Darstellungen von Dr. F. Un- ger, Prof. in Wien. Qu.-Fol. L’Artiste. Revue de Paris. 1851. Erstes Juliheft, — L. Clément de Ris: Das Museum des Luxembourg. Fiir bes- sere Reprasentation der lebenden Kinsiler. — Amédée Sainte- Beuve: die Statue von Nicolas Poussin zu Andelys. — Emile Adét: Die Kinste in Brasilien. — Unter den Abbildungen: Die Odaliske von Ingres, gestochen von Metzmacher. The Art-Journal. Juliheft. 1851. — J. B.: Die Vor- Rafaeliten. — H. Cook:. Der gegenwartige Zustand. der Monu- mente von Griechenland. Mit Holzschnitten, — R. Hunt: Die Anwendung der Wissenschaft auf die Kiinste. Dic Photographie und neue Verbesserungen in derselben, — A.: Die Kinste in den vereinigten Staaten. — Wanderungen im Krystallpalaste. И. — Der angehangte 3te Theil des illustrirten Catalogs der Aus- stellung wird eingeleitet durch den Anfang eines Aufsatzes von Prof. Forbes: Ueber die vegelabilische Welt, als Theilnehme- rin an der grossen Ausstellung. — Die Stiche aus der Vernon- Galerie stellen dar: ,,Eine Synagoge“, gest. yon E. Challis nach O. Hart, und: ,,Die Saulen des Markusplatzes in Vene- dig“, von J. B, Allen nach R. P. Bonington. Verlag von Rudolph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig. — Druck von Gebr. Unger in Berlin.