Втеп ТВаги zu sich hinaufzuziehn, was sie aber nur zur Наше erfiillt und den im Korbe hangenden Getduschten am andern Morgen der 6ffentlichen Verspottung Preis giebt. Dieser Schwank hat dem Lukas von Leyden zugleich zu einem seiner schén- sten Kupferstiche (Bartsch No. 136) Anlass gegeben, welcher die namliche Vorstellung enthalt. Auch bei andern Meistern kommt sie vor, z.B. bei Georg Penz in zwei kleinen Blat- lern (Bartsch No. 87. 88), wo das andre die Rache enthilt, die er an der Schénen nahm, indem er arte sua fecit, ut non nisi in natura sua ignis inveniri et incendi possit. (Siehe у. 4. Ha- gens Gesammtabentheuer. П. 5. 509). 5 Mahomet und Sergius. Ich kann Lukas von Leyden nicht verlassen, ohne noch eines andern seiner Kupferstiche (Bartsch No. 126) zu gedenken, welcher von seinen Datirten der alleste ist und die Jahrzahl 1508 iragt. Von diesem sagt Bartsch, dass er gewdhnlich der Monch Sergius von Mahomet getédtet, genannt wird. Er scheint also doch seiner Sache nicht gewiss gewesen zu sein, auch spricht sich die Vorstellung selbst nicht deutlich genug tiber die Handlung aus, denn man sieht in einer Landschaft vorn, auf der einen Seite Mahomet in tiefem Schlaf sitzen, auf der andern liegt der todte Ménch mit einer Stichwunde am Halse und zwischen beiden in der Mitte steht ein reisiger Knecht mit Mahomets blossem Schwert, welches er im Begriff ist diesem guzuschieben oder aufs Knie zu legen. Mehrere Schriftsteller sprechen von einem christlichen Monch, Namens Sergius, der dem Mahomet bei seinem Unternehmen, eine neue Religion zu stiften, behiilflich gewesen sein soll, so sagt Seb. Munster in seiner Kosmographie: ,In seinen Sachen hat er gehabt ein »Ménch mit nammen Sergium, durch des hilff vnd rath strebt ,er auch nach dem Kénigreich Arabie vnd macht ein Gesalz, ,das er Alchoran nennt“, Aber keiner bringt etwas vor, was dem Gegenstand dieses Kupferstichs entspricht und alles Nach- suchen dartiber war vergeblich. Endlich gab mir ein Fragment, welches zu einem alien Druck von Breydenbachs Reise nach dem gelobten Lande zu gehdren schien, die gewtinschte Aul- klarung, daher ich die betreffende Stelle hieher setze. »Wie machmetz knecht einen einsydel ersticht in der trun- ,ckenheyt. darumb verbeut machmet den wein. „— — da er einest truncken ward do erstach seyn knecht ,einen einsidel der was jm gar vast lieb ynd gab jm sein ,schwert in sein hannd dieweil er also in seiner trunckenheyt »lag vnd schlieff vnnd stach es durch den einsydel. vnnd do »machmet erwachet do fannd er das schwert in seiner hand ,vnd durch den einsidel gestochen do wanet er er hetle es ,gethan in seiner trunckenheyt. als sein knecht sprach der was »dem einsidel nicht hold darumb das machmet den einsydel »geren hort vad vil zu jm gieng so musst er sein allweg lang ,do warten. darnach verbot er den wein*. Wahrscheinlich hat dies Verbot zu der Sage erst Veranlassung gegeben, aus der wir tbrigens ersehen, dass das Blatt richtiger Mahomet und der erstochene Ménch Sergius genannt werden muss. Eben so ware tiber die richtige Auslegung einiger der hauptsachlichsten Kupferstiche von A. Direr, nach so manchen vorangegangenen eben nicht gliicklichen Versuchen, wie erst neuerlich in No. 20 dieser Blatter, noch Mehreres zu sagen, was ich aber cinem andern, mehr allegorische, als historische Gegenstande betreffenden Artikel vorbehalten will. Zeitung. Wien, Paul Delaroche’s Bild: ,,Napoleon in Fontaine- bleau“, welches der Besitzer, der Konsul Schletter in Leipzig, der ,,Gesellschaft der schénen Kiinste“ in Wien fir eine Aus- stellung iiberlassen halle, hat dort den gréssten Enthusiasmus erregt. Die Gesellschaft bedient sich des ,,Artiste“ als Organ, um in einem Schreiben Zeugniss von dem Hindruck abzulegen, den das Bild hervorgebracht, hat und um dem kiinstlerischen Frankreich und vor Allem dem Sehépfer des Bildes den Zoll der Bewunderung und Anerkennung darzubringen. ,,Der Eifer des Wiener Publikums,“ heisst es in jenem Schreiben — ,, das Bild eines franzésischen Kiinstlers in Augenschein zu nehmen, war sehr bemerkenswerth. Mehr als 50,000 Personen haben es besucht. Die Einnahme hat die Summe von 1200 Fr. (320 Thir. preuss. Cour.) in einem Tage erreicht. Die Gesammteinnahme hetrug 25,000 Fr. (6666 Thir. 16 Sgr. preuss. Ct)“. An diese Mittheilung schliesst sich eine Einladung an die franzdsischen Kiinstler, die monatlich stattfindenden Ausstellungen der Gesell- schaft mit ihren Werken beschicken zu wollen, ein Bild von Gudin: ,,Ansicht von Scheveningen“ sei um 2400 FI. von Hrn. Arthaber und ein Gemialde von Isabey: ,,Hof einer Schenke aus dem Mittelalter“ von der Gesellschaft angekauft worden. W. Zlinfterdam, im Sept. Ausser vielen angektindigten Gemildeversteigerungen, wie die zweite Abtheilung — die im vorigen Jahre zurickersteigerten Bilder — der kéniglichen Ga- lerie im Haag, der Kabinette ungenannter Sammler in Utrecht und Amsterdam, bietet sich des Bemerkenswerthen auf hollan- discheni Kunstgebiete augenblicklich wenig dar. Die Versteigerung des ausgezeichnet schénen Kabinets von Gemalden der alten und neuen Schule, nachgelassen von dem Baron van Nagell van Ampsen im Haag, hat bereits am 5. d. M. slattgefunden. Die Bilder aus der alten Schule, welche tiber 1000 Fl. aufbrachten, waren die folgenden: J. Both, italienische Landschaft 2200 Fl.; A. Cuyp, ein Seestaick 9000 Fl; J. .v. d. Capelle, Stilles Wasser 1550 Fl, A. Cuyp, eine Weide mit Vieh 2500 Fl.; J. v. d. Hagen und A. v. d. Velde, ein Familiengemalde 1750 FL; J. v. d. Heiden und A. v. d. Velde, der Hingang in eine Festung 5500-FL; J. v. d. Heiden und A. v. d. Neer, eine Ansicht von Elten am Rhein 2150 FL; C. du Jardin, Vorhof einer Herberge 2000 Fl; P. de Koninck, eine Landschaft als Pano- rama 2000 FI.; A. v. Ostade, eine danische Scene 8650 FL; idem der Trunkenbold 1000 FL; J. v. Ostade, eine Landschaft 1320 FL, P. Potter, eine Weide mit Vieh 5000 Fl; Rembrandt, ein Mad- chenportrait 4020 #1.; J. Ruysduel, eine Landschaft 1750 Fl.; idem eine nordische Landschaft 3000 Fl.; J. Ruysdael und P. Wouwer- mann, eine Landschaft 2010 Fl.; D. Teniers jr., eine flamlandische Kirmess 2750 Fl.; W. v. d. Velde, ein Seestiick 1550 Fl.; idem ein Seestiick 1610 Fl.; id. idem 1010 FL; J. Wynands und A. v. d. Velde eine Landschaft 1800 Fl; P. Wouwermann, die Heuerndte 8850 FI. ; idem der Hufschmied 2080 FI. Die Bilder der neuen Schule gingen niedrig fort und 105$ ein Bild von J. C. Schotel, ein Seestiick, brachte 2410 Fl. auf. — Der Gesammtertrag betrug 90,212 Fl., wovon der der alten Bilder 86,620 Fl. und der der nenen nur 3592 Fl. London. Wir haben den plétzlichen Tod des Kupferstechers B. P. Gibbon anzuzeigen, dessen treffliche Stiche, besonders nach Ed. Landseer, unsern Lesern bekannt sein werden. Er, Egeger s. Am 1. Oktober verlege ich meine Wohnung nach der Friedrichsstrasse No. 29. Berlin, 20. Sept. 1851, Verlag von Rudolph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig. — Druck von Gebr. Unger in Berlin.