Median-Octav, welches das Leben Fiesole’s, aus dem Italieni- schen des Vasari in’s Englische von Giov. Aubry Bezzi tibersetzt, enthadlt und reichlich mit Noten, theils nach Lanzi, theils nach Schorn’s deutscher Uebersetzung des Vasari (Stult- gart und Titbingen 1837), zugleich aber mit vielen interessanten Noten des englischen Uebersetzers, welche alle besonders durch +, die andern mit * bezeichnet und mit grosser Genauigkeit angegeben ), versehen, die auch vom Autor mehrere frihere Kupferblatter nach Fiesole, dabei auch die von unserm verstor- benen Stélzel, ferner die von Noahi u.a. aufgefiihrt enthalten. Die Tafeln der Illustrationen in diesem Heft sind 20 Blatt, inc]. des Bildnisses von Fiesole, als Vignette auf dem ersten Blatt in Holz geschnitten, so wie das in Lithographie darge- stellte Grabmahl oder die Grabplatte des Meisters in Sta. Ma- ria sopra Minerva zu Rom?) Die andern achtzehn Blatter sind mit einer ausserordent- lichen Pracision in sehr verjiingtem Maassstabe nach den von des Meisters Originalbildern entnommenen Zeichnungen in sehr zarten Umrissen in Stein gravirt von G. Scharf, und enthalten: a. die Kreuzigung aus dem Capitelhaus von San Marco zu Flo- renz, — b. die Krénung der Maria, eines der Zellengemilde ebendaselbst, — c. Madonna auf dem Thron, von sechs Hei- ligen umgeben, in der Akademie zu Florenz, — d—k. sieben Darstellungen aus dem Leben Jesu, wovon die Gemilde friiher in 8. Annuciala, jetzt ebenfalls in der Akademie, von welcher ganzen Folge Noahi ein besonderes Werk publicirte, — 1. die Kreuzabnahme Jesu, ebendaselbst und sonst an einem Schrank in der Sakristei von S. Trinita, — m. das jingste Gericht und das Paradies *), ebenfalls in der Akademie zu Florenz, — n. Ma- ria unter einem Baldachin mit dem auf ihrem Schooss stehen- den Kind; dieses eingefasste Tabernakel-Fligel-Bild ist be- sonders von einzeln stehenden musicirenden Engeln in den lieb- lichsten Gestalten umgeben, befindet sich jetzt in der Galerie degli Uffizii, sonst war es im Besitz der Leinwand -Handels- Innung in Florenz, — 0. Vermahlung Josephs und Maria, eben- daselbst, — p. der heil. Petrus, predigend, ebenfalls in der- selben Galerie, tbrigens zu dem Gemalde unter п. gehérend, so wie — 94. die Anbetung der Kénige in derselben Galerie, — r. Christus, den Globus haltend und die Bésen verurtheilend, im Dom von Orvieto, — s. Liinette mit der Prophetengruppe, ebendaselbst, — t. Verkiindigung des Engels an Maria in der Sakristei von Sta. Maria Novella zu Florenz *), — u. Kroénung der heil. Jungfrau nach dem berihmten Bilde im Louvre zu Paris (schon friiher durch Ternite’s Werk mit Schlegel’s treffli- chem Commentar bekannt). Ueber simmtliche Werke des Meisters ist ein besonderes Verzeichniss, wo sie sich befinden, angefiigt. Das Ganze ist, wie alle solche in London erschienene Werke, von sehr grosser Netligkeit und Soliditat im Druck, wiirdig, in jede grosse Sammlung tiberzugehen. Mége die Arundel-Society in ihren Bestrebungen zur Freude und zum Nutz und Frommen der Kunst und Wissenschaft fort- wirken. Erenzel. 1) Bei der Note tiber das Altarbild in Maria sopra Minerya sagt der Autor, dass daselbst noch verschiedene dem Fiesole beigelegte Malereien sich befinden, wovon Holzsehnitte in dem seltenen Werk: Meditationes Re- verendissimi palris Domini Johannis de Turnecremata, vorkommen. 2) Wortber auch noch besondere Berichtigungen wegen des Todes- tages des Meisters mi getheilt sind. 3) Von der linken Halfte dieses Gemaldes, das Paradies enthaltend , lie- ferte Gruner eine sehr grosse wohlgelungene Lithographie als ein far sich abgesondertes Biatt, was jetzt schon sehr selten ist. 4) Ueber die Malereien in der Sacristei von S. Maria Novella publicirt der bekannte Kupferstecher und Kunstverleger Luigi Bardi in Florenz ein besonderes Werk, welches jetzt von ihm im Programm angekiindigt worden: fHeitung. Gerla, im Sept. Der Prof. Hensel! begiebt sich nach- stens nach Rom, um daselbst, unter anderen kiinstlerischen Ar- beiten, auch das Bildniss des Papstes Pius IX. auszufiihren. Gegenwirlig ist Hr. Hensel hier mit der Vollendung des Bild- nisses seines Schwagers, des so frith verstorbenen Componisten Felix Mendelssohn-Bartholdy, ftir die k. Galerie berthmter Kiinstler und Gelehrten Preussens beschiftiot. (В. М.) London, im Sept. Die Westminster-Verschénerungs-Com- mission will der Kénigin am Ende der neu erdffneten Victoria- strasse eine Statue errichten. Der Bildhauer Bell hat es tiber- nommen, eine 7 Fuss hohe sitzende Figur der Kénigin in Bronze fiir 1000 Guineen auszufihren. Das Piedestal — heisst es — wird durch eine pitureske Anwendung der kéniglichen Wap- penthiere (Léwe und Einhorn) geschmiickt werden und zwei zierende Gaslampen sollen ihre Strahlen vereinigen, um Abends die néthige Wirkung hervorzubringen. (Ath.) AMadrw. Einer k., von dem Minister Arteta gegengezeich- neiten, Verfigung zufolge, werden, vom J. 1852, fir die spa- nischen Kunstzéglinge, die in Rom studiren, drei Pensionen fir die Maler, zwei fiir die Bildhauer, drei fiir die Architekten und eine fir die Kupferstecher ausgesetzt, und zwar auf drei Jahre ohne Verlangerung. Die Pension betragt 12,000 RB. (800 Thaler), wozu noch 3000 BR. (200 Thaler) Reisegelder kommen. Die Kosten, welche den Kiinstlern aus den fiir die Regierung ausgefiihrten Werken entstehen, so wie die Reisen, welche sie auf Verfiigung der Regierung machen, werden besonders be- zahlt. Die Arbeiten der Kinstler, welche sie auf Bestellung der Regierung machen, bleiben Eigenthum der k. Kunstakademte. (В. М.) Ва вис буегеще. Notizen iber Kunstwerke, deren Kosten ganz oder zum Theil aus dem 6ffentlichen Fonds des Kunstvereins fir Rheinland und Westphalen in Disseldorf bestritten werden. Ueber den Fortgang der Rethel’schen Freskomalereien im Kat- sersaale zu Aachen ist nur Ginstiges zu berichten. Ausser den bereits friher als vollendet gemeldeten Bildern , Auffindung der Leiche Karl’s des Grossen* und ,Sturz der Irmensaule“ ist im vorigen Jahre ein drittes grosses Gemalde ,,die Schlacht bei Corduba“ beendigt worden und gegenwirtig das vierte, ,Eroberung von Pavia“, in der Ausfth- rung begriffen. Es kann demnach das umfangreiche Unternehmen welches bekannilich so bedeutende Mittel aus unserm 6ffentlichen Fonds in Anspruch nimmt, als ungefahr zur Halfte durchgefihrt betrachtet werden. Im kiinftigen Jahre wird jedoch Hr. Rethel seine Thatigkeit fir dasselbe lediglich auf die Anfertigung der noch erforderlichen Car- tons beschrianken, damit unterdessen der wbrige Ausbau des Saales ungestért betrieben werden kann, Das von K. Miller in Folge eines Auftrages des Kunstvereins gemalie Altarbild fiir die katholische Kirche zu Altena in Westphalen, darstellend die Mutter Gottes mit dem Jesuskinde, ist am 6. Nov. 1850 an den Ort seiner Bestimmung abgegangen. Der ausserordentiiche Werth des in Auffassung und Malerei gleich trefflichen Gemaldes hat bei dem Kirchen - Vorstande zu Altena nicht geringere Anerkennung gefunden, als ihm hier von Kinstlern und Laien gezollt worden war. Am 21. Mai 1851 ist das kleine Altarbild, die h. Agatha darstel- lend, abgeliefert worden, welches Iitenbach im Auftrage_des Kunst-