halten. Auch sind einige (22) Minzen in guten Holzschnitten
in den Text eingedruckt, und ware allerdings, da das Interesse
an den Miinzen durch Anschauung am Bestlen belebt wird, deren
Vermehrung zu wiinschen gewesen, wogegen dic durch eine
Maschine dargestellten Miinzabbildungen auf dem Titelblatt, da
sie véllig undeutlich sind, entbehrt werden kénnten. Wir miissen
hiernach in dem besprochenen, von der durch ahnliche Unter-
nehmungen bekannten Verlagshandlung gut ausgeslatteten Werke
einen dankenswerthen Versuch, fiir diese kleinsten, aber dauer-
haftesten und héchst ausgiebigen Denkmaler aller Kunst eine
regere und umfassendere Theilnahme zu erwecken, anerkennen.
Mége dem Herrn Verfasser seine Miihe durch Erreichung dieses
Zweckes gelohnt werden! Dannenberg.
	Steindruchkwerk.
	Das Herzogthum Salzburg und seine Angrén-
zungen, als: Salzkammergut, Berchtesgaden und nord-
	Ostliches Tirot; enthaltend: GO landschaftliche Darstet-
lungen in Lithographie mit Tondruck,  archéologische
Blétter. aus dem Bereiche der Kunst des Mittelalters ge-
sammelt, in Steinstich mit Tondruck, 36 Blétter von Tr ach-
ten alter und neuer Zeit, auf Stein mit Farbendruck. —
	Nach Originalzeichnungen von Georg Petzolt in
Salzburg und auf Stein ausgefiihrt von L. Rottmann
und C. Herwegen in Miinchen. Mit Text. Salz-
	burg, Schin und Neumiller. Pr.: in elegantem Album-
	band gebunden mit Titel OO KL, ungebunden 94 Е, Г)
	Die Kunsthandlung von Schon und Neumiller in Salzburg
hat nach Zeichnungen und Anordnung des Malers Pezolt die
Herausgabe von den eben crwahnten 166 lithographischen Blattern
aus dem Bereiche der landschaftlichen Natur, der Kunst und
Volksgebrauche, unler Widmung an Seine Kaiserliche Hoheit den
Erzherzog Johann von Oesterreich, bereits vor 5 Jahren unter-
nommen und einstweilen fiir abgeschlossen erklart.

Der ersle Theil dieses Prachtwerkes fiihrt uns 70 von Leo-
pold Rottmann in Miinchen und 20 von L. Libay in Wien
lithographirte Blatter nach Zeichnungen Pezoli’s, theils Land-
schaften, theils Prospekte der Stadt Salzburg, dem Kronlande
und dein benachbarten bayrischen Berchtesgaden, dem nordést-
lichen Tirol] und dem Salzkammergule vor. Mit treuer male-
rischer Auffassung finden wir darin Salzburgs schéne Platze,
Brunnen und Monumente, seine bezaubernde Umgebung, sowohl
gegen das Flachland und gegen das Hochgebirg. Wir finden
Darstellungen von riesenhaflen Héblen und Klammen; wir sehen
Hallein, das niedliche Stadtchen der alten Halloren; die anmuthigen
Kaskaden von Golling; die Schluchten an den Oeffnungen (Oefen)
der Salza; den historisch und durch Naturschénheit beriihmten
Pass Burg; die mittelalterliche Festung Werfen; Radstadt mit der
Tauernkette; Bischofshofen mit dem Tannengebirg; das Schloss
der Goldegger; den Wasserfall zu Lend; Hofgastein; Wildbad
mit seinem tobenden Wassersturz; den riesigen Ankogl; den
Potharisee; das Naasfeld; den Grossglockner mit der Pasterze;
das Wiesbachhorn; die Ferleiten; den Venediger mit seinen
ausgedehnien Gletschen; den Wasserfall von Kriml; die wilde
Gerlos; den Windisch -Matreyer Tauern; den Zellersee mit dem
Hochtenn und Kitzsteinhorn; das steinerne Meer; Berchtesgaden
mit dem Waizmanne; den Konigs-Ober~ und Ramsauer ~ Hin-
	1) Auf Verlangen giebt die Verlagshandlung nicht nur allein jeden Theil,
sondern auch jedes einzelne Blatt dicses Werkes, mit und ohne Text, separat.
	Griechischen Miinzen, d.h. allen antiken, mit Ausschluss der
Rémischen, beschaftigt, beginnt gleichfalls mit einem allge-
meinen Theil, in welchem ebenso diejenigen Punkte berihrt
werden, welche fiir alle Klassen Griechischer Miinzen von glei-
cher Bedeutung sind, als Name und Werth derselben, die auf
ihnen angemerkten Vélkerbiindnisse, Titel der Fiirsten und Stédle,
éffentlichen Spiele u. s. w. Hier findet sich auch ein in den
alleren Biichern fast ganz fehlender Titel tiber die Griechischen
Stempelschneider, beruhend im Wesentlichen auf den Forschun-
gen Raoul~Rochette’s, der in vielen auf Grossgriechischen und
Sicilischen Miinzen vorkommenden Eigennamen, welche man bis
dahin auf Beamte bezogen halle, Kiinstlernamen erkannle, weil
dieselben in auffallend versleckter Weise angcbracht, oder mit
besonders kleinen Buchstaben ausgedriickt sind, eine Entdeckung,
welche die interessante Thatsache ans Licht bringt, dass oft ein
und derselbe Kiinstler die Stempel fiir die Minzen verschic-
dener Stidte gearbeilet hat, welche dann auch diese gemein-
same Entstehung durch eine unverkennbare Gleichheit des Kunst-
styles auf das Deutlichste beslatigen. Es beweist auch diese
Entdeckung ferner, dass diese Stempelschneider, denen man
bis dahin die Herstellung bedeutenderer Kunstwerke als ihren
eigentlichen Beruf zuschrieb, es wohl der Mthe werth erach-
teten, ihren Namen als Stemnpelschneider der Mit- und Nachwelt
zu iberliefern, in sehr begriindetem Kinstlerstolze, da die in
Rede stehenden Minzen fast ohne Ausnahme zu den Meister-
werken der alten Stempelschneidekunst zu zahlen sind.

Von hauptsaichlichem Werthe fir den Sammler ist der be-
sondere Theil dieses Abschnitts. Er enthalt nach der als zweck-
missig allgemein angenommenen Eckhelschen Anordnung eine
Aufzahlung aller Vélker, Stadte und Firsten, denen man mit
grésserer oder geringerer Sicherheit Miinzen zuschreibt, zu-
gleich mit einer Angabe des Metalls, in welchem dieselben be-
kannt sind, und des Grades ihrer Seltenheit. Hier nimmt man,
besonders wenn man einen Blick auf die Reihe der Bosporani~
schen, Parthischen und Indobaktrischen Kénige wirft, die grossen
Forlschritte, welche die Wissenschaft in den letzten Jahrachnten
gemacht hat, auf eine recht in die Augen fallende Weise wahr,
und der Unkundige wird staunen, wenn ihm in dieser Aufzah-
lung eine Afmung des vorhandenen iiberreichen Stoffes wird
wenn er lernt, wie oft die unbedeutendsten Stadte, deren
mehre von keinem Schriltsteller erwahnt werden, uns ganze
Minzreihen hinterlassen haben, wie ferner beispielsweise aus
einer cinzigen Provinz von massiger Ausdehnung, dem jetzt in
tiefe Barbarei versunkenen Phrygien, Miinzen von drei und funfzig
verschiedenen Stadten auf uns gekommen sind. Einen ahnlichen
Reichthum haben die angrenzenden Landschaften Lydien und
Lycien, das jetzt eben die interessanteste numismatische und
archdologische Ausbeute liefert, aufzuweisen. Dass sich aber
diesem Abschnilte, troz der grossen Anzahl von miinzenden
“Stidten, Vélkern und Firsten, die hier genannt sind, dennoch
einige Erganzungen beifiigen lassen, das wird Niemand als einen
wesentlichen Mange! ansehen, der da weiss, wie so viclfallig
kleinere numismalische Aufsalze in grosse schwer zugingliche,
oft ganz fremdartigen Zwecken gewidmete Werke und Zeit-
schriften tbergehen, in denen sie sich der Beachtung fast ent-
zichen. Wir vermissen hei flitchtiger Durchsicht: Scilurus rex
Scyth., Lemnos insula, Larissa Cremaste und Melitaea Thess.,
Anticyra Phoc., Haliartus Boeot., Orthia und Pisa Elid., Ti-
liopolis Pisid. und Balano rex Bact.

Zur Erlaiulerung sind fiinf Tafeln beigegeben, welche cine
Zusammenstellung der morgen- und abendlandischen Sehrift-
zeichen, wie sie auf den in die Klasse der Griechischen ge-
rechnelen Mtinzen vorkommen, sowie eine Anzahl besonders
wichtiger auf diesen Miinzen angebrachter Darstellungen ent-