die Stimmung stiller Feier und Theilnahme hervorruit. Die
Aussenseite der Fliigel sind mit zwei Bildern geschmiickt, die
den Abschied eines Reitersmanns von Frau und Kind und seinen
Tod auf dem Schlachtfelde darstellen. Schon vor Jahren halle
der Verstorbene gegen den Kiinstler den Wunsch gedaussert,
das Hauffsche Lied:

Morgenroth, Morgenroth,

Leuchtest mir zu frihem Tod etc.
yon seiner Hand illustrirt zu sehen. Dass sich nun die Worte
des Liedes so traurig an dem im blihenden Mannesalter Ge-
standenen erfillt haben, hat Hiibnern Veranlassung gegeben,
die einst gewiinschte Ausfihrung des bekannten Liedes in Bil-
dern fir dies Denkmal zu wahlen. -— Ein drittes kleineres Bild
stellte den Zauberer Atlante aus Ariost’s rasendem Roland in
seiner Behausung dar, wie er dem kleinen Rogiero das Ho-
roscop stellt.

Auch Prof. Begas ist zur Ausstellung und zum Kinstler-
feste nach Briissel gegangen. Kaulbach hat uns so eben ver-
Jassen und ist wieder nach Munchen zuriickgekehrt. Neben sei-
nen grésseren Arbeiten dort, wird ihn demnachst eine Ilu-
stration der dramatischen Werke Shakespeare’s beschaftigen,
welche hier in der Nikolai’schen Buchhandlung erscheinen soll.
Wir werden mit Nachstem unsern Lesern einen Bericht tiber
die diesjihrigen Arbeiten des Meisters im hiesigen Museum
	geben.
	Novitatenschanu.
	Mémoires de la société impériale darcheologie
de St. Pétersbourg. Publiés etc. par B. de Koehne. МУ.
(Vol. V, No. 2) avec pl. V—XIH, XV ct XX. Accompagnés du
Bulletin des séances XXXVI— XLV. St. Pétersbourg. 1851. —
B. v. Kéhne: Brief an die Grafin Laval tiber zwei bemalte
Vasen ihres Museums (mit Abbildung). — Sabatier: Eine
Goldmiinze von Rhescuporis und Tiberius. — Prinz 8. Dol-
goruky: Unedirle russische Minzen aus seiner Sammlung. —
Brief an den Staatsrath von Frahn tiber die unedirlen Exemplare
orientalischer Medaillen in der F. Soret’schen Sammlung.
(Fortsetzung.) — W. Grigorieff: Uber die im Jahre 1849 in
den Ruinen von Sarai aufgefundenen indischen Goldmiinzen. —
F. A. Vossberg: Der Miinzfund von Gardelegen. Dieser Fund
wurde im J. 1848 gemacht. Er enthielt grésstentheils Minzen
von den miinzvereinigten Hansestidten Hamburg, Litneburg,
Libeck, Rostock und Wismar. Die in grosser Anzahl dabei
vorhanden gewesenen Hohlpfennige verweis’t der Verf. nach
Mecklenburg und nennt als Pragorte Giistrow, Parchimn oder
Wismar. — B. v. Kéhne: Der Fund von Tureff, (Dorf im
Kostenschen Kreise des Grossherzogthums Posen) im Jahre
1846. Enthielt ausser einer Miinze von Paria, zwei normanni-
schen und drei byzantinischen nur Mtinzen aus den deutschen
Provinzen Lothringen, Schwaben und Bayern. — A. Bytsch-
koff: Ueber ein silbernes Trinkgefaéss des Tschernigowschen
Firsten Wladimir Davidowitsch, aus dem XII. Jahrh. — Sphra-
gistisches. — Miscellen: A. die Sabatier’sche Miinzsammlung in
St. Petersburg. B. Miinzsammlungen in Genf. C. Tirkische
Medaille fiir russische Offiziere und Soldaten. D. Zur Portu-
giesischen Minzkunde. E. Minzfunde in den Ostsee - Provinzen. 
F. Miinzfund zu Jena. Spanische Mtinze mit arabischer Schrift.
G. Russisches Miinzkabinet in Weimar. H. Mory d’Elvange.
J. Unedirte Miinze von Andros. K. Lendtre et Louis МУ. Г,
Miinzfalscher.
	Raunstvereine.
	Diffelborft. Nachdem Prof. Ernst Deger mit der im
Laufe dieses Sommers erfolgten Vollendung des grossen Fresko-
gemaldes ,,die Geburt Christi‘ die in der St. Apollinariskirche
bei Remagen ihm gestellte Aufgabe auf das riihmlichste geldst
hat, ist er sofort von da nach Burg Stolzenfels abgegangen, um
die Wandmalereien in der Schloss-Capelle in Angriff zu neh-
men. (Corr. BI.)
	ontgsberg, Septbr. Dem Bildhauer Prof. Kiss ist das
Ehrenbtirgerrecht hiesiger Stadt verliehen worden.
	London. Dem Athenaeum zulolge, werde aus den Veber-
schiissen der Eintrittspreise zu der Gewerbe-Ausstellung ein
Industrie~Museum und ein Gewerbe-Conservatorium errichtet
und daneben eine Zeichnenschule, Gemaldegalerie, botanische,
zoologische, entomologische und Alterthums-Sammlungen be-
griindet werden. Vom 1. Mai bis zum 31. August hatten 4 Mill.
205,509 Personen die Ausstellung besucht.
	ЖИ ет. Durch gttige Vermittelung Sr. Exc. des Hrn. Alex.
y. Humboldt in den Stand gesetzt, kénnen wir unsern ge~
ehrten Lesern die wichtige Nachricht von der Entdeckung des
alten classischen Buleutirions (@ovdevtrerov), des Rathes der
Fiinfhundert, mittheilen. Es sind, bei der Auffindung, tber
100 Inschriften, Séulen, Statuen, Fundamente entdeckt worden,
die es ausser Zweifel selzen, dass der Ort der angegebene sci;
und doch ist man kaum mehr, als vier Fuss tief gekommen.
Die Ausgrabung hat durch die Expropriation einiger kleiner
Hauser einen Aufenthalt erlillen, welcher jedoch bald gehoben
sein wird. Offenbar ist diess die bedeutendste archiologische
Entdeckung der neueren Zeit, durch deren Forderung der К.
Leibarzt und Ober~Medicinalrath Dr. B. Réser sich den grossen
Dank der Alterthumsfreunde erworben hal. (В. М.)
	Notizen tiber Kunstwerke, deren Kosten ganz oder zum
Theil aus dem Gffentlichen Fonds des Kunstvereins fir
Rheinland und Westphalen in Disseldorf bestritten
werden.
	Kehren ist mit der Vollendung eines Altarbildes beschaftigt, das
, Christus und die zwei Janger zu Emaus“ darstelli, und welches dem-
selben vom Kunslverein in Folge der am 9, December 1850 ausge-
schriebenen Concurrenz fiir die kathol. Kirche zu Glotiau bei Gutstadt
in Ostpreussen anfgetragen wurde. Es solt bis 31. November d. J. ab-
geliefert werden. Der zweite Preis war dem Maler [ttenbach zu-
erkannt worden.
	Die Kunstausstellung
in Briissel dauert vom 15. Aug. bis zum 31. Octbr.
in WEiimehhem vom 25. Aug. bis zum 25. Octbr.
in Cassel vom 1. bis zum 30. Septbr.
in Leipzig vom 15. Septbr. bis zum 17. Octbr.
in Freiburg im Breisgau vom 24. Septhr. bis zum 19. Octbr.
	Ausser der schon langer bestehenden permanenten Kunstausstellung
bei Hrn, Eduard Schulte in Dusseldorf ist auch eine solche seit dem
Mai dieses Jahres in Elberfeld er6fnet worden.
	(Рег heutigen Nummer liegt der Anzeiger No. 4 bei.)
	Verlag von Rudoiphs und Theodor Oswald Weigel in Leipzig. — Druck von Gebr. Unger in Berlin.