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	und die ganze Behandiungsweise dessetben uns nunmehr um Vieles
klarer gegeniibersteht, als es seither der Fall war.
	Жефущ, Епае Ос!. Уог Kurzem hat hier der Verkauf der
bertihmten Otto’ schen Kupferslichsammlung durch das Rudolph
Weigel’sche Kunstauctionsinstitut stattgefunden. So sehr es auch
zu beklagen ist, dass unserer Stadt dieses alle und schéne Be-
silzthum entzogen wird, so gewahrte es andrerseits Freude, zu
sehen, dass es an intelligenten Sammlern nicht fehlte, welche
eine solche Gelegenhcit wahrnehmend ihre Mappen daraus be-
reicherlen. Der streng wissenschaftlich geordnete Katalog wird
noch in spalern Zeiten sachkundiges Zeugniss von dem gewich-
tigen Inhalte dieser Sammlung ablegen, und indem er gleich
den ubrigen zahlreichen Katalogen der durch dieses Auctions—
instilut versteigerten Sammlungen dem wahren Kunstfreunde durch
Zuverlassigkeit seiner Angaben werthvoll bleiben wird, kann
zugleich das itberaus giinstige Resultat der Versteigerung der
Otto’schen Sammlung wesentlich mit der Anfertigung eines sol-
chen Kataloges zugeschrieben werden. Aus der uns vorliegen-
den Preisliste entnehmen wir, dass aus dieser ersten Ablthei-
lung, die deutsche und englische Schule enthaltend (mit Aus-
schluss der Werke von Schmidt, Dietrich und Chodo-~
wiecki, welche laut Angabe im Katalog der zeitherige Besilzer
fir sich zurtickbehalten hat), nahe an Fiinftausend Thaler fiir
den Verkaufer gelist wurden. So sehr auch das Ausland bei
der Versteigerung zu concurriren schien, so sind doch viele
der Hauptblatter in Sachsen verblieben und warme Kunstifreunde
in Leipzig erwarben gar manches schéne Blatt fiir ihre Samm-
	’Тапоеп. Ез ууцгае ип$ zu weit fithren, wollten wir alles das
	Schone auffuhren, fur welches hohe Preise gelallen sind, zu-
mal die Sammler aus den bei den Leipziger Kunstauctionen tib-
lichen gedruckten Preislisten vollstandige Kenntniss davon em~
pfangen. und beschranken wir uns daher hier nur auf folgende
Mittheilungen. Die vier Blatter vom alten Meister E. 8. 1466
wurden mit 355 Thir. bezahlt. M. Schongauer’s Kreuztra-
gung galt 55 Thir., desselben Jacob von Compostella 100 Thir.;
Zahinger’s Ball 20 Thir. 25 Ngr., dessen Turnier 15 Thir.;
Diirer’s Madonna mit dem Stirnband 27 Thlr. 20 Ngr., dessen
Spazierginger 24 Thir. 29 Ner.; Burgkmair’s Kaiser Max L,
Holzschnil! im Helldunkel, 42 Thir, 15 Ner.; Holbein’s 21 BI.
Probedriicke des Todtentanzes 40 Thir.; Aldegrever’s Ménch
und Nonne 24 Thir. 5 Ngr.; Ludwig von Siegen’s Portrait
von Amalie Elisabeth v. Hessen 30 Thir. 12 Ngr.; Roos’ schla-
fender Hirt 60 Thir. 15 Ngr.; Elstrake’s Portrait Jacob’s und
Anna’s von Engiand 90 Thlr.; Woollett’s Fishery 75 Thir. —
Kingezogenen Erkundigungen zufolge wird die zweite Abthei-
lung, die italienische und franzésische Schule, im Januar oder
Februar k. J. zur Versteigerung kommen, welcher spater die
dritte Abtheilung, die vereinigte niederlandische Schule, als
Schluss folgen soll. Beide sind gewiss nicht minder reich an
vorziiglichen und trefflichen Blaltern, als die erste Abtheilung.
	W. Amfferdain, im Oct. Durch einen kgl. Beschluss yom
26. 4. М. wurde auf den Antrag des Ministers des Innern das
kdnigl. niederlindische Instilut fiir Wissenschaften, Literatur und
schéne Kiinste mit dem 314. Dec. 1851 aufgehoben und sind die
Mitglieder, Ehrenmitglieder, Correspondenten mit einem Dank
fir die dem Lande in ihrer Stellung bewicsenen Dienste ehren-
voll entlassen. Es ist dafir eine kénigl. Akademie der Wissen-~
schaften mit einer jihrlichen Subsidie von 6000 FI. aus der Lan-
deskasse errichtet worden, deren Zweck in Beférderung der Ma-
themalik und Naturwissenschaft in ihrem ganzen Umfange besteht.

Das nunmehr aufgehobene kénigl. niederl. Institut wurde
vor ungefahr 40 Jahren durch den damaligen Kénig Louis Bo-
	naparte nach dem Vorbilde des franzosischen ins Leben geru-
fen; die zuerst dafiir ausgesetzt gewesene Landessubsidie von
etwa 16,000 Fl. war nach und nach durch missliche Umstande
erst auf 12,000, dann bei der belgischen Revolution auf 8000
und zuletzt gar bis auf 4000 Fi. vermindert worden, so dass,
wie ich Ihnen bereits im vorigen Jahre meldete, der Konig
aus seiner Privatkasse einen bedeutenden Zuschuss leistete und
so dem Institut noch fiir ein Paar Jahre das Leben fristete.
Das Institut, welches sich bereits vor laingerer Zeit in einem
	Manifest an den Minister des Innern Thorbecke wandte, wartele
	bislang auf einen Bescheid, der denn nun endlich mit Aufld-
sung der ganzen Anstalt erfolgt ist. Die Meinung, welche man
hier im Lande iiber das Institut hegte, diirfte sich im Ganzen
in folgendem Ausspruch einer der hollandischen Zeitungen re-
stimiren: ,Wir mtissen gestehen, dass das kénigl. Institut, na-
mentlich was die eigentlich nalionalen Klassen fiir niederlandi-
sche Sprache, Literatur, Geschichte und schéne Kiinste betrifft,
nicht war, was es sein konnte und hatte sein missen! Da
wurde wenig gearbeitet — die herausgekommene Rechtferti-
gung besliligt es — und man kennt die Ueberzeugung einiger
Mitglieder, ,dass der Fauteuil kein Sporn zu neuer Anstren-
gung, wohl aber ein Lohn fiir bewiesene Dienste sei*. Wur-
den dem Kénige neue Mitglieder vorgestellt, so war in der
Regel Nepotismus, aristokratischer Hochmuth, Intoleranz oder
gar blos materieller Eigennulz im Spiel. Wir missbilligen in
hohem Grade den Ton des letzten Institulsmanifestes an die Re-
gierung des Kénigs und an seine Person. Es herrscht darin
eine schlecht verborgene Bilterkeit vor, die eigentlich unter
der Wirde des Instituts hatte sein miissen nnd die den Mini-
ster des Innern, ohne ihn eigentlich zu kranken, doch beinahe
wu der jetzt genommenen Maassregel zwang. Und doch be-
trauern wir es sehr, dass die Regierung das Institut mit sei-
nen vier Klassen aufgelést hat, indem sie bloss einer dieser
Klassen das Fortbestehen verbirgte, — wir betrauern es, weil
wir darin eine Geringschatzung der Facher selbst sehen zu
missen glauben, die der Sorgfalt der zweiten und vierten Klasse
insbesondere anvertraut waren. Die niederlandische Literatur,
Sprache und Kunst, die nationale Geschichte ist keiner Stitze
wiirdig! Es mége damit gehen wie es kann, wenn nur das Ма-
terielle, wenn nur das Zifferwesen zu einer méglichst grossen
Entwickelung gebracht wird! Alles fir den Leib — nichts fiir
den Geist!“

Nichtsdestoweniger diirfte die hollandische Regierung wegen
der Aufhebung des Instituls, dessen Nutzen kein sonderlicher
war und in einem Landchen wie Holland auch wohl kein son-
derlicher sein konnte, nicht so sehr zu tadeln sein, und es
steht zu hoffen, dass sie den schonen Kiinsten namentlich fir
dic Dauer in anderer Art mehr Schutz und Unterstatzung ange-
deihen lassen wird, als es in den letzten Jahren der Fall war.
	Parts, im Nov. Delacroix hat sein grosses Deckenge-
milde: ,Apoll, der die Schlange Python tédtet*, fiir den Pla-
fond der Apolio-Galerie im Louvre, vollendet. Es wird all-
gemein fir cine seiner besten Arbeiten gehalten. (B. N.)
	[Анн тегете.
	Auszug aus dem Bericht des Kunstvereins fiir das Kontg-
reich Wannower vom 1. Mai 1850 bis dahin 1851.
	Bei der Vorlegung des Rechenschafts-Berichts far das Jahr 1850/51
kann das Comité es nicht unterlassen, es auszusprechen, wie sehr die
erfreulichen Resultate der Wirksamkeit des Vereins in diesem Jahre ihre
kiihnsten Erwartungen fibertroffen haben. Die Anzah! der Mitglieder