erscheinen sollte. Es verscheucht das Gefiihl von Ruhe und Festigkeit, welches ein Piedestal geben soll. Miéglich, dass das spater in etwas durch den Granitsockel ausgeglichen wer- den wird; immer aber wiirde nach unserm Dafiirhalten ein ar- chitektonischer Kern in der Mitte einen befriedigenderen Ein- druck gewahrt haben. London, im Nov. Der Plan, kinfliges Frihjahr eine In- dustrie- und Kunstausstellung in New-York zu eréffnen, findet hier, wie die Morning Chronicle berichtet, viel Anklang und diirfie den davon gehegten Erwartungen vollkommen entsprechen. Mehr als tausend Exponenten der hiesigen Ausstellung haben sich bereits an die amerikanischen Agenten gewendet, um Raum fiir ihre Produkte in Anspruch zu nehmen. Unter ihnen befindet sich sogar der Prinz Albert, der eine Auswahl von den Er- zeugnissen seiner Meierei hinschicken will, sowie der Herzog von Devonshire, welcher einige Proben seiner kostbaren Kunsl- sammlungen zu produciren gedenkt. Marochelti wird eine Rei- terslalue von Washington, Carew eine kolossale Statue von Daniel Webster, Monti eine von seinen verschleierten Figuren und Manning seinen Prometheus und mehrere andere Bildhauer- Arbeiten beitragen. Das zur Ausstellung bestimmie Gebdude wird, wie es heisst, einen Raum von sieben Acres (eilf Mor- gen) einnechmen, und Sir Joseph Paxton ist jetzt mit dem Grund- riss desselben beschiiftigt, den er den Entrepreneurs demnichst zur Genehmigung vorlegen wird. Der 1. Februar ist der letzte Tag, an welchem Anmeldungen empfangen werden, und am 15. April will man die Ausstellung eréffnen. Der amerikanische Commissair Riddle ist nach New-York zuriickgekehrt, wo die Erfahrung, die er sich hier durch seine Theilnahme an der Leitung der Weltausstellung erworben, dem transallantischen Unternehmen ohne Zweifel sehr zu Statten kommen wird, ‘E Brag, im Oct. Im Atelier des Bildhauers Joseph Max sahen wir den Entwurf zu einem Monument, das zu Ehren des Grafen Radetzky in Erz ausgefihrt werden und auf dem Hrad- schin aufgestellt werden soll. Die Figur des berihmten Feld~ herrn, die neun Fuss messen wird, steht auf einem Schilde, den ein Kreis von acht Reprasentanten der verschiedenen Volks- stimme und Waffengattungen, welche dem General seine Schlach- ten schlagen und seine Siege erkampfen halfen, emporhalten. Diese Soldaten werden 7 Fuss gross werden, welches ein gutes Verhaltniss giebt. Ein einfacher Granilsockel wird das Ganze und dieses die Inschrift: viribus unitis tragen. Die Gestalt des Feldmarschalls selber ist von dem Bruder des erwahnten Kinst- lers, von Emanuel Max, modellirt und sehr lebendig und cha- rakteristisch aufgefasst. In kriegerischer Haltung mit gebiick- tem aber gradeaus schauendem Haupte scheint der Feldherr eben zum Angriff zu kommandiren. In der Rechten halt er den gesenkten Degen, mit der Linken hat er die Fahne erfasst, auf die er sich stiitzt und die sich eben im Winde entrollen will. Der zuriickgeworfene Oberrock lasst die cinfache Uni- form sehen. Der Soldatenkreis, der ihn tragt, wird durch fol- gende Manner gebildet: ein Tyroler, ein Kroate, beide in ihrer kleidsamen Nationaliracht, ein Artillerist, ein ungarischer Husar, ein Italiener in Matrosenkleidung, ein Jager, ein Uhlanc und ein Grenadier. Die schwierige Aufgabe, diese Figuren so zu stellen, dass sie zugleich sowohl sich selber charakteristisch darstellen, als auch gleichmassig und real an der Arbeit des Tragens oder Hebens theilnchmen, ist von dem Kiinstler cin- sichtsvoll und mit besonderem Glticke gelés’t. Minder gliick- lich ist die Idee zu nennen, die von dem Maler und Akademic- director Ruben herrihrt. Ein solches Einhertragen auf dem Schilde hat etwas zu sehr dramatisch Bewegtes (also auch mehr Malerisches), als dass es gerade zu einem Standbilde geeignet Montag, den 8. December d. J. und folgende Tage, Vormittags von 10 Uhr an, findet zu Dresden, im Raths - Auctions - Locale, innere Rampische Gasse No. 21, die Versteigerung einer vorziiglichen und wohlerhaltenen Sammlung von Originalzeichnungen, auch mehreren Radirungen und Holzschnitten, von verschiedenen Meistern der deutschen, franzdsischen, niederlandischen und italienischen Schule, stall, und ist das Verzeich- niss in den Buch- und Kunsthandlungen, so wie bei Unterzeichnetem zu finden. Carl Ernfl Sieber, Dresden, im Monat November 1851. Koniglicher, auch Stadi- und Raths—Auctionator und Taxator. Montag, Чеп 15. Ресешег 4. 1. und folgende Tage erfolgt zu Dresden, in der Expedition des Unterzeich- neten (innere Rampische Gasse No. 21), die Versteigerung des Kunstnachlasses des beriithmten Photographen Biow, be- stehend in fast 200 Bildnissen deutscher Zeitgenossen, unter welchen firstliche Personen, Gelehrte, Kunstler und zugleich eine grosse Zah! Mitglieder der ehemaligen Frankfurter Nationalversammlung befindlich, und sind simmtliche Arbeiten die gelungensten der Photographie. Das Verzeichniss ist in den Buch- und Kunsthandlungen, so wie bei Unterzeichnetem zu erhalten. Oresden, im Monat November 1851. Carl] Ernst Sieber, Konigl. Stadtgerichis- und Raths-Auctionator und Taxator. (Wer heutigen Nummer liegt ein Prospectus von Franz Kohler in Stuttgart bei.) Verlag von Rudolph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig. ~ Druck von Gebr. Unger in Berlin.