еее A4eitung fiir bildende Kunst und Baukunst. Kunfiolett. Organ der deutSchen Kunstvereine. Unter Mitwirkung von Kugler in Berlin — Passavant in Frankfurt — Waagen in Berlin — Wiegmann in Disseldorf — Schnaase in Berlin — Schulz in Dresden — FGrster in Minchen — EHitelberger v- Edelberg in Wien Je 5Q. Zum Dombau-Fest. Zam grinen Rhein, zum heiligen Strom, Thr grissenden Klange! Aus allen den Gauen der Heimat Zum heiligen Dom, dass machtiger stets Aufsteig’ in die Liifte der heilige Bau, Stets weiter die Hallen sich wélben, Alle Séhne der Heimat Drin ihre Statte finden, Alle heilige Sehnsacht Drinnen sich ldse! — Und sind wir s, die vollenden das Werk? Und geben auch wir nicht Richtscheit einst Und Meissel in andere Hand? — Doch wie es sei: Wir bleiben getrost, denn das deutsche Volk, Noch vorwarts blickt es mit festem Muth, Noch des Endes der Tage harrt es nicht. Und schaaren wird es sich fort und fort Um den heiligen Dom, — Und za dem es raft im heiligen Dom, Der es treulich gefiihrt Jahrtausende durch, Er wird seines Volkes walten! Das nete Lheatergebaude zu Hannover. Es war eine jener » farstlichsten Gelegenheiten , » Des Vaterlandes Kunst emporzurichten ,“ von denen Johann Georg Muller spricht, als der regicrende Kénig von Hannover den Entschluss fasste, seiner Residenz ein neues Schauspielhaus zu schenken, und zu diesem Zweck die Summe von 600,000 Thlrn., wenn wir recht berichtet sind, bewilligte. Dass das Bedtrfniss eines Neubaues lingst vorhan- den gewesen, fiihlte jeder, der nur cinmal in dem alten Lokale des Hoftheaters einer Vorstellung beigewohnt hatte; dass es aber in so grossartiger Weise befriedigt werden sollte, war wie eine seltne Gunst des Himmels, um die der ausfiihrende Architekt zu beneiden schien. Noch seltner jedoch und benei- neidenswerther war ohne Zweifel der Umstand, dass der k6- nigliche Bauherr, eben so freigebig wie er war in Anweisung der materiellen Miltel, eben so liberal sich zeigte in der Art und Weise, wie er seinem Baumeister vollig тее Напа Пезз 50 redigirt von Dr. EF. Eggers in Berlin. Sonnabend, den 13. December. Am 29, November d. J. fand im konigl. Opernhause zu Berlin, auf Ver- anstaltung des akademischen Dombau-Vereines, ein festliches Concert zum Besten des Kilner Dombaues statt. Der folgende Prolog, — urspringlich zur chormassigen musikalischen Composition bestimmt, -— leitete dasselbe nach vorangegangener Fest -Quvertire ein. Lum griinen Rhein, zum heiligen Strom, Ihr grissenden Klinge! Zu der sieben Berge dultigem Kranz, Wo der Fels aufragt aus der grinen Flut, Wo aus dammernden Tagen die Sage klingt, Wo im Felsgeklift, im festen Gestein Der Drache gehaust, den Siegfried schlug, —- Und als er ihn schlug, Da war gebrochen der dunkle Bann, Der den Fels und den Strom gebunden. Und sie kamen und brachen am Drachenfels Das feste Gestein, Und fahrten es nieder zur heiligen Kéln, Und bauten den Dom, den heiligen Dom. Da ward von quellendem Leben, Vom Hanch des Geistes der Stein erfilll; Auf stieg der Stein in die Lifte, Stieg auf wie des Menschen Gedanke, Dem Drang der ewigen Sehnsucht Die Wege deutend. Doch drinnen wélbten die Hallen sich, Eia géttlich Geheimniss bergend, — Ruhe dem sehnenden Geist. Und Abend ward s, und die Hand ward mid, Und das Richtscheit sank und sie sprachen das Wort: Wir begannen das Werk, wir gehn zur Ruh; — Die nach uns kommen, sie thun wie wir, Und aber wie wir, bis das Werk vollbracht, Bis auf héchster Zinne das héchste Kreuz Aufbliht in die ewigen Lifte. Und es kam die Nacht, — und Morgen ward s, — Und wir sind da, , Das Wort der Vater zu ldsen, i, Jahrgang. EX. Mugier.