Se. NM. der Kaiser von Oesterreich hat dem k. Landbaumeister С.

W. Hoffmann hier, fir dessen Werk: , die Wohnungen der Arbeiter
und Armen* dureh den k. k. Gsterreichischen Gesandten Grafén y. Thun
die grosse Gelehrten-Denkmiinze zu tibersenden geruht.
	Ht. Dufleldorf. Auf unserer permanenten Ausstellung wird es
allmilig lebhafter, der Scenenwechsel rascher und die wirkenden Ge-
genstiinde bedeutender. Besonders sind es die Achenbachschen Land-
schaften, welche die Aufmerksamkeit fesseln, sowohl von Oswald,
als von Andreas Achenbach. Ersterer hatte in einer grossen. , Ita-
lienischen Landschaft“ auf prachtige Weise den geheimen Schauer dar-
gestellt, der die Natur vor Ausbruch eines Gewitters durchzieht; letz—
terer in einer ,,Norwegischen Landschaft“, die Ruhe und Frische, die
nach Entladung des Gewitiers alles Lebende erquickt. Die schweren
Wolken, die auf dem ersten Bilde in dichten Zigen den Himmel ver-
finstern, ergiessen sich als schdumender Waldbach durch den Vorder-
grund des zweiten, Einen andern Aufrehr der Elemente steilt uns
A. Achenbach in einer ,hohen Fluth“ dar, das trotzige Beharren der-
selben in den ,Cyklopenfelsen“; O. Achenbach fahrt uns aus unserm
Winter in das warme Behagen eines siidlichen , Sonnenuntergangs “.
Neben diesem macht sich besonders ein ,,Eichwald* von Koekkoek
bemerkbar, von gleich meisterhafter technischer Ausfihrung, doch
nicht so wirksam durch den lebendigen Gedanken, der jedes Achen-
bachsche Bild auch in héherem Sinne zu einem Kunstwerke erhebt.
Unter den Oelbildern befinden sich noch manche andere verdienstvolle
Werke von Hengsbach, Lange u. A., doch an die genannten nicht
hinanreichend. Unter den Aquarellen zeichnen sich ebenfalls die von
0. Achenbach aus. Voll reizendster Poesie, jedes Bild ein Lied, sind
aber die yon Scheuern, und von 4holicher Wirkung zwé6lf -von
Schirmer ausgestellte Kohlenzeichnungen. — Unter den Genremalern
nennen wir zunachst Knaus, der friher durch seinen ,, Bauerntanz“
so grosse Erwartungen erregte, welche damals za wohl begrindet
wurden, als dass seine jetzt ausgestellte ,, Schreibstube“ sie vernichten
kdnnte. Aber der Kinstler arbeitet hier schon nicht mehr aus reinem
Humor, sondern mit merklicher Absicht und gerath so in das Carri-
katurartige. Auch ist aus dem Zimmer, das er malt, zuviel von dem
darin herrschenden Aktenstanbe auf die Leinwand selbst ibertragen.
Eine grossartige Composition fahrte uns Jordan in seinem ,,Seesturme“
vor; vor dem Bilde blieb es selbst nicht mehr siiss, vom sichern Hafen
aus Schiffbritchige zu sehen. Ешеп behaglicheren Eindruck machte
seine , Wittwe“, — Im Portrait ringen zwei junge Kinstler um den
Preis, Roeting und Niessen. Ersterer scheint in Wahrheit die Natur
der Wirklichkeit zu entwenden und auf der Leinwand zu bergen.  
Letzterer weiss mehr das geheime Leben des Geistes zu belauschen  
und off in entziickender Weise wiederzugeben. Die scharfen und
doch vollen Formen seiner Bilder bekunden das Studium der alten Ita-
liener und die Achtung vor der Natur in so unbefangener, wohithuen-
der Gemeinschaft, dass man nicht allein im Bilde den Kinstler be-
wundert, sondern auch in diesem den Menschen suchen zu miissen glaubt.
	* Bremen, im Dec. Die dem hiesigen Kunstverein von dem ver-
storbenen Herrn Senator Klugkist vermachte reiche, ziemlich yoll-
stindige Direr-Sammlung, deren Blatter in den Mappen zerstreut
lagen, ist im Laufe des letzten Sommers geordnet und seit Anfang
d. M. den Mitgliedern des Vereins zuginglich gemacht worden. Sie
enthalt fast sammtliche auf die Personlichkeit und das Leben Direr’s,
sowie auf dessen Werke im Gebiete der Handzeichnung, der Kupfer-
stecher~ und der Holzschneidekunst bezigliche Blatter, und zwar so-
wohl in trefflichen, theilweise seltenen Originalen, als in vielfalligen
Copieen. Zum Zwecke der Besichtigung und Besprechung der einzel-
nen Blatter versammelt sich eine kleine Anzahl hiesiger Kunstfreunde
	allwochentlich.
	dem Namen von Windsor-Park bekannt und berihmt ist, hat man einige
werthvolle Marmor-Bildsaéulen entdeckt. Sie waren meist ganz in der
Erde vergraben; viele Jahre halte man keine Spur yon dem Vorhan-
densein dieser Schitze, bis endlich ein Waldginger zufallig an die
verborgene Stelle kam, worauf Prinz Albert die weiteren Nachgra-
bungen vornehmen liess. Mit Ausnahme einer dieser Bildsdulen, die
griechischen Ursprungs ist, гавгеп die gefundenen alle von einem und
demselben Kinstler, Pietro Francavelia, her. Eine grosse Gruppe
namentlich, ,Venus, die eine Nymphe gegen die Angrifie eines Fauns
vertheidigt“, ist von grosser Schdnheit. Nicht minder werthvoll ist
eine andere, leider stark beschadigte Figur, einen gebundenen Simson,
der seine Bande Jésen will, vorstellend. Die vollendetste jedoch ist
ein knieender Apollo, der sich itber einen Felsen yorbeugt und mit
dem rechten Arm auf die Lyra stiitzt. Der Bildhauer, ein Schiller des
berihmten Johann von Bologna, ist durch seinen Moses und Aaron in
der Bologneser Sammlung Kunsiliebhabern so wohl bekannt, dass es
wohl iiberflissig ware, iber den Werth der eben aufgefundenen Sculp-
	Haunstvereine.
	turwerke mehr zu sagen. (B. №.)
	Einladung des Rheinisehem Kunstyereins zu der Kunst-
ausstellung in dem Jahr 1853.
	Die in dem Rheinischen Gesammtyerein verbundenen Kunstvereine au
Carlsruhe, Darmstadt, Freiburg, Mainz, Mannheim, Strass-
burg und Stuttgart werden auch in dem nachstkommenden Jahr
1853 ihre gewohnliche Kunstausstellung, die siehzehnte seit dem Be-
stechen des Gesammtvereines, veranstalten, und zwar wird dieselbe:
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15. April bis zum 10, Mai

in Mainz,

11. Mai » » oO Jani » Darmstadt,
6. Juni » » A Joli » Mannheim,
2. Juli yg Ot. Juli » Stuttgart,

28, Juli » 9 20. August » Carlsruhe,

26, August » y» 23. September , Freiburg,

24. September , , 19. Oktober , Strassburg
	stattlinden, so dass dazwischen nur die fiir die Versendung der Kunst-
gegensténde von einer Stadt zu der anderen unumganglich ndthigen
Tage ausfallen werden.

Alle ausgezeichnete Kitnstler ohne Unterschied ihres Vater-
landes werden hiernach eingeladen, ihre fir diese Ausstellung sich

eignenden und bereiten Arbeiten
baldigst, und wo immer méglich vor dem 4, April 1833

hierher nach Mainz einzusenden,

In dem vergangenen Jahr 1852 zahlte die Rheinische Kunstaus-
stellung iiberhaupt 540 Nummern, Die Ankaéufe sowohl der Vereine
als einzelner Mitglieder derselben beliefen sich auf die Summe von
	24,000 Gulden. .
Fir die nachste Ausstellung tibernehmen die verbundenen rhei-
	nischen Kunstvyereine den Kinstlern und Einsendern yon Kunst-
werken gegeniber folgende Verpflichtungen:

1, der Rheinische Gesammtverein tragt die Kosten der Zu- und
Rickfracht aller ihm durch Frachtfuhren, Eisenbahnen oder Schiffsge-
legenheit auf dem kiirzesten Wege zugehenden Kunstwerke, insofern
das Gewicht derselben mit Einbegriff der Verpackung anderthalb
Zollzentner (75 Kilogramme) nicht abersteigt, und der Ort, von
wo aus sie eingesendet werden, nicht ausserhalb des Bereiches
von Paris, Lyon, Mailand, Minchen, Prag, Berlin, Hamburg, Brissel
und Amsterdam liegt.

Kunstwerke, welche von Orten ausserhalb dieses eben bezeich-
neten Bereiches eingesendel werden sollen, oder das angegebene Ge-
wicht ibersteigen, konnen nur nach vorheriger Anfrage bei einem der
verbundenen Vereine und nach erfolgter Zusage von Seiten desselben
	in den Turnus aufgenommen werden.
Sodann sind unter der Rickfracht, welche der Gesammtverein
	ibernimmt, immer nur die Kosten der Zuriicksendung der betretfenden
Kunstgegenstande an den Ort, von woher sie eingeschickt worden
sind, nach ganzlich durchlaufenem Turnus, mit Einschluss der
Kosten der Verpackung, zu verstehen. Verlangt der Eigenthimer, dass
	ат. Bei einer neulichen Versteigerung in Versailles ging ein
Miniaturbild des Herzogs v. Wellington, von Isabey, fir 424 © (un-
gefahr 2559 Thir.) weg. (В. М.)
	London, In einem abgelegenen Theile des Waldes, der sich
meilenweit um das k, Schloss herumzieht und zum grossen Theil unter